Da war eine Maus
ich hatte sie im Haus
gehörte zu ihrem Wesen
stete Suche nach dem Essen
wie gewöhnlich stand ich am Tresen
nippend an meinem Glas
hörte ich das Knabbern hinter der Küchentheke
als ob dort jemand ass
daneben hockte meine Katze
zum bösen Spiel machte blöde Fratze
gewöhnlich wäre die Maus auf der Bar
eher rar und praktisch nie sichtbar
als ich das begriffen habe wurde alles klar
ich habe es nicht über mich gekriegt sie wegzujagen
aus der Bar hinaus
die arme hungrige Maus
sie brauchte nie zu klagen
mir zu befehlen sagte: ich hör doch endlich auf
mit dem schwachsinnigen Reimen
mit deiner Poesie ist es aus
das weiss schon jede Maus
und sie macht Garaus
sei ehrlich
endlich
Ehrlichkeit ist bei dir rar
Sag ohne zu reimen, wie es wirklich war!
Du hast getrunken über Mass hinaus
auf dem Küchengestell hast du sie gemerkt die schöne graufilzige Maus
das Scriptum halb zerfressen zu tausend kleinen Papierchen
und das in der altmodischen Küche mit Holzherd und Gas
mit einer Waage die reif für ein Antiquariat war
Sag wie es wirklich war!
vor deiner Nase der Gewichtssatz
aus Blei & Messing Ersatz
für deine schläfrige faule Katz
Reflex: halbes Kilo Gewicht in der Linken
als damals Rechtshänder ein Zufall
Wurf gelungen
Mausetot Das Gestell
Das inzwischen Berühmte “Flasche leer”, oder wie, oder was
Signor Trappatoni…
Ich habe fertig!
EPILOG
da
Ich noch nie
log!
von dem Haus schnell weg
weg ist der Schreck
und auch der Besitz
suche nicht nur das Essen zum Knabbern
Hinter dem Wald Zürcher See. Im Himmel Vreneli's Garten - zum Wohnen ungeeignet…
sondern auch neuen Wohnsitz
am ehesten unter der Brücke
wo gehe ich an meiner Krücke
dann angeln
arm wie die Kirchenmaus
die and in meiner Küche ihr Schmaus
Jetzt sind wir beide raus aus dem Haus
und habe keinen Zwang zum Reim
und so ist es fein…