eichenprozessionsspinner

Gedicht zum Thema Mensch und Natur

von  niemand

kleine raupe spinne spinne

feind im eichenblatt

wirst du mir

sobald ins grüne

ziehend 

ich mich drauf besinne

wie viel schatten hat

mir der eichenbaum gespendet

etwas

das durch dich nun endet 

raupe nimmersatt



werd kaum linderung verbuchen

muss mir andre plätze suchen

in des sommers glut

schiesst

du mir ins blut













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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (08.01.23, 07:29)
Allerherrlichste Enjambements, liebe Irene!
Und die Kleinschreibung öffnet (hier) neue Sinnebenen.

In der zweiten Versgruppe weichst du zunächst vom Schema ab; die grause Veränderung wird so auch optisch deutlich und "schießt" ins Blut.

Das Gedicht wirkt auf den ersten Blick schlicht, hat es aber machtvoll in sich, ist klug durchdacht und gefertigt, finde ich. <3

Beifällige Grüße
der8.

 niemand meinte dazu am 08.01.23 um 17:49:
Ein Lob aus Deinem berufenen Munde freut mich immer ungemein, liebe Heidrun :) Die Arbeit am Wort (und Klang)
ist ein Gebiet, auf welchem ich es schaffe, die meiste Geduld aufzubringen und das als ein "husch-husch-Mensch"  ;)
der ich im Alltag bin. Macht mir halt auch viel Spaß.
Wobei dann immer "der Weg das Ziel" für mich ist. Die Thematik sagt den meisten sicher nicht viel, könnte aber durchaus als eine "Warnung" für allergisch Geschädigte gesehen werden. Besonders für Leute mit Kindern. Der Spinner schießt nämlich winzige und dünne "Stacheln" in Richtung der Bedrohung. Auf der Haut bilden sich dann unzählige, rote, tagelang stark juckende Pusteln. Gefährlich wird es allerdings, wenn die Härchen des Spinners in die Bronchien geraten. Dann hilft nur das Krankenhaus. Die Menschen setzen sich dennoch und trotz der Warntafeln unter Eichen. Leichtsinn, Unwissenheit? Hatte ich auch, bis zum Tage X. Das auszuprobieren ist nicht empfehlenswert.
Die Kleidung muss man auch entsorgen, wenn man nur wäscht, kommt der Pustel-Ausschlag wieder. Der Sommer kommt und mit ihm der Spinner, auch wenn die Lage jetzt noch nicht akut ist, ist ein daran denken nicht falsch,
Mit herzlichem Dank und Grüßen Irene  <3

 AchterZwerg antwortete darauf am 08.01.23 um 18:53:
Ja, ich hatte auch schon mal das "Vergnügen!"
Mir gelingt es trotz bester Vorsätze nicht, alle Tiere gleich liebzuhaben ...

 niemand schrieb daraufhin am 08.01.23 um 19:02:
Ich glaube, dass es reicht, wenn die uns "lieben"  8-)
und das tun sie. Und ich dachte noch am besagten Tag:
Wie süß die gehen, so aneinander gekettet. 
PENG! war deren Antwort, doch es war Liebe, Wenn auch
eine ungewöhnliche  :D

Als Geschädigter sollte der Mensch prozessieren dürfen!

 plotzn (09.01.23, 18:34)
Liebe Irene,

im Kinderbuch von Eric Carle ist sie noch so süß, die kleine Raupe Nimmersatt, aber ich glaube, das war auch keine von den Prozessionsspinnern.

Vor Spinnern sollte man sich im Allgemeinen fernhalten. Die haben ein so feines Gedicht eigentlich gar nicht verdient

Liebe Grüße
Stefan

 niemand äußerte darauf am 12.01.23 um 16:05:
Du, die sind irgendwie schon süß, wie sie so aneinander gehängt
marschieren (prozessieren=Prozession) Das hat mich auch in Schwierigkeiten gebracht, dieses süß finden :( was ja beweist, dass man niemals nach dem Äußeren urteilen sollte. Die nicht selten negative Überraschung kann sehr böse sein, lieber Stefan.
Aber wie Du schon sagtes: Spinner jeglicher Art soll man meiden,
ansonsten folgt sehr oft das Leiden :( 
Mit liebem Dank und lieben Grüßen zurück, Irene
Agnete (66) ergänzte dazu am 17.01.23 um 14:15:
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