Die Stop-and-Go Technik der Polizeibefragung

Kurzgeschichte zum Thema Recht und Gesetz

von  Koreapeitsche

(Feindbild Bademeister)


Als ich das Strandbad betrat, musste ich auf Toilette. Da unterstellte mir der Bademeister, ich plane, mich auf der Toilette umzuziehen, was aufgrund der Corona-Bestimmungen untersagt sei. Er duzte mich, zeigte mehrmals die Scheibenwischergeste und sagte "Du bist wohl bescheuert", drohte da schon mit Platzverweis. Als ich mich umzog, es war nur im Strandbadbereich, also draußen, möglich, kam er erneut auf mich zu, sagte, ich befinde mich hier im Raucherbereich, wo ich als Nichtraucher nichts zu suchen hätte und ereiferte sich immer weiter. Ich solle mich an die Anweisungen halten. Der Mann schien überlastet. Plötzlich hieß es ohne triftigen Grund, ich müsse das Areal wieder verlassen oder er ruft die Polizei. Da sagte ich, ich muss jetzt erstmal ins Wasser, ich sei total überhitzt. Da sagte er, er rufe jetzt die Polizei an, ich dürfe das Gelände nicht mehr verlassen. Da starrten mich schon etliche Strandbadbesucher an wie einen Schwerverbrecher. Er rief die Polizei mit Handy, entfernte sich wieder, hielt aber Sichtkontakt. Deshalb ging ich in der Zwischenzeit kurz ins Wasser, um mich abzukühlen. Wenig später kamen zwei Polizisten in voller Montur ins Strandbad mit Pistolen, Schutzwesten, Pornobrillen, gegeelte Haare. Sie dutzten den Bademeister mit Rainer und forderten mich auf, mit Ihnen den Raucherbereich und das Strandbad zu verlassen. Draußen sollte ich den Perso zeigen, hatte nur den Führerschein. Mit Stop-and-go Technik wurde ich belehrt, d.h. nach jedem Satz machten die Polizisten eine Pause, sodass ich etwas erwidern wollte, daraufhin wurde ich jedoch scharf zurechtgewiesen, ich solle sie nicht unterbrechen. So ging es minutenlang. Als ich sagte, ich fühlte mich durch die Scheibenwischergeste beleidigt, sagte der Polizist sofort, er fertigt eine Anzeige gegen "Rainer", den Bademeister. Wahrscheinlich wollen die mich bei einer Vorladung erst richtig zusammenscheißen. Ich sagte noch dass es hier in Malente ziemlich primitiv zur Sache geht. Da fühlte sich der blonde Polizist beleidigt, da er ja auch aus dem schönen Malente komme. Schließlich forderten Sie mich auf, den näheren Einzugsbereich des Strandbades zu verlassen und wegzugehen. Als sie am Ende wieder ins Schwimmbad in den Raucherbereich zu Rainer, dem Bademeister gingen, sagte ich noch, das sei Vetternwirtschaft. Da guckte der fette Bulle nur über die Schulter nach hinten und ging elegant weiter. Er erinnerte mich an Muammar al-Gaddafi.


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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (27.01.23, 09:03)
Hat lustige Passagen, da würde ich bei bleiben, zum Schluss klingt der Protagonist doch sehr verbittert, das rundet die Geschichte nicht gut ab.

P.S.: Was sind denn Pornobrillen? Brillen, wie sie Pornodarsteller benutzen? Wie sehen die aus?
dutzte -> duzte

 Koreapeitsche meinte dazu am 27.01.23 um 11:46:
Moin,
die Ray Ban Fliegerbrillen werden häufig als Pornobrillen bezeichnet.
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