Da hebt der Fisch noch mal den Kopf

Gedicht zum Thema Recht und Gesetz

von  GastIltis


Der Fisch ist alt. Das sieht er ein.

Drum schwimmt er Richtung Haken.

Dort denkt er: „Halt! Das muss nicht sein!

Da zappeln ja zwei Schnaken.


Ein Mehlwurm käme mir zurecht,

doch dieses Weibsgewinsel,

das tänzelt gut. Doch schmeckt es schlecht.“

So schleppt er sich zur Insel.


Dort hebt er noch mit letztem Saft

den Kopf. Der Rest kann sinken.

Die Sonne scheint. Der Fisch erschlafft

und fängt gemäß Gesetzeskraft

vom Kopf her an zu stinken.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: tulpenrot, plotzn, TrekanBelluvitsh, AlmaMarieSchneider, Tula, EkkehartMittelberg, AZU20, tueichler, Didi.Costaire, lugarex, Taina, Moja.
Einsichtig!

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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(16.03.22, 07:45)
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 GastIltis meinte dazu am 16.03.22 um 12:17:
Danke Taina,

für deinen ersten Kommentar bei mir. Nehme ich an, es sei denn, du warst schon einmal hier bei KV. Aber zu deinem Text: Meist essen die Angler selbst keinen Fisch. Bei mir ist es umgekehrt. Ich esse Fisch, angle aber nicht. Aber beim Essen ist mir ein frischer Fisch allemal lieber als im Handel gekauftes Gammelfleisch vom Rind oder Schwein. Aber noch lieber mag ich frische Salate.

Herzlich grüßt dich Gil.

Antwort geändert am 16.03.2022 um 17:34 Uhr
Taina (39) antwortete darauf am 16.03.22 um 17:56:
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 GastIltis schrieb daraufhin am 16.03.22 um 19:33:
Naja, es hat noch gereicht! Also, das Lied „Bedenklichkeiten“ stammt von Heinrich von Mühler, der von 1862 bis 1872 preußischer Kultusminister war. Der Zwischentext mit der erwähnten Zeile war von Frank Wedekind, und passte so wunderbar herein, dass es eine reine Freude war, ihn zu singen. Das eigentliche Lied Mühlers hatte ich aus einem Buch, Erk's Liederschatz, leider ohne Jahresangabe, das mir während des Studiums eine Freundin geliehen hatte, wobei mir nach dem Studienabschluss nicht mal die Zeit und Gelegenheit einer ordnungsgemäßen Trennung, geschweige denn der Rückgabe des Buches blieb. Mir hat das Buch gute Dienste geleistet.

LG von Gil.
Taina (39) äußerte darauf am 16.03.22 um 20:10:
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 GastIltis ergänzte dazu am 17.03.22 um 10:45:
"Und die Laternen erst, was muss ich sehen,
können ja alle nicht grade mehr stehen,..."
Das ist die dritte Strophe von dem Lied. Die Zwischenzeilen von Wedekind nicht mitgerechnet. LG Gil.
Taina (39) meinte dazu am 17.03.22 um 11:09:
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 Didi.Costaire (16.03.22, 11:11)
Hallo Gil,

du hast diesen letzten Kampf locker und zugleich würdevoll geschildert.

Da hat das Tier ganz unbedarft
die Fischer, welche Schnaken-Larven
an Angeln in Gewässer warfen,
als Geizhälse entlarvt.

So darf es heute stinkig sein.
Sein Ende war ja auch nicht fein.

Liebe Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 16.03.22 um 12:52:
Danke Dirk,

der Angler als Umweltgestalter
fragt Fische selten nach dem Alter.
Da gibt er sich echt keine Blöße:
er achtet höchstens auf die Größe.

Bei kleinen pflegt er noch die Wunden,
schwupp, sind im Wasser sie verschwunden.

Die Würde ist schon im Grundgesetz verankert.
Herzlich Gil.

 Didi.Costaire meinte dazu am 16.03.22 um 16:10:
⚓! :)

 tueichler (16.03.22, 12:02)
Wenn alte Fische Haare hätten, müssten Friseure ganz schön leiden 😂

 GastIltis meinte dazu am 16.03.22 um 12:24:
Hallo Tom, haariger Typ,

die Fische, die als Meerjungfrauen,
im Alter sich ins Wasser trauen,
die lässt der Angler ungeschoren.
Der hat was andres auserkoren.

Danke für deine sinnige Zeile. LG von Gil.

 EkkehartMittelberg (16.03.22, 17:48)
Hallo Gil.
der Verfall betrifft alle Kreaturen. Dagegen kann man nichts machen.  Aber man kann wie dieser alte Fisch bis zum Schluss den Kopf würdevoll oben behaloen.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 16.03.22 um 19:07:
Danke Ekki,
so ist es. Und gemäß Gesetz dort anfangen die Umwelt zu belasten, wo es am ehesten auffällt. Das mit dem Gesetz ist natürlich nicht so ernsthaft gemeint. Aber wem sage ich das wohl? Schön, wenn man sich so einig ist.
Sei vielmals gegrüßt von Gil.
Agnete (66)
(16.03.22, 19:39)
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 GastIltis meinte dazu am 16.03.22 um 20:55:
Liebe Agnete,
um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss ich gestehen, dass die Zeilen, die mir spontan eingefallen sind, eine gewisse Eigendynamik entwickelt haben. Das wäre sicher in der Form in Prosa so nicht möglich gewesen. Insofern bietet die etwas in Verruf gekommene Reimform doch noch ein paar Vorteile, die vielleicht mehr auf Seiten des weniger gut „bemittelten“ Verfassers liegen. Mir dient sie zum Teil sogar als Gedankenstütze und Orientierungshilfe, wobei ich nicht weiß, wie andere ihre Erzeugnisse „konstruieren“. Aber schön jedenfalls, wie du es siehst.
Danke und viele herzliche Grüße von Gil.

 TrekanBelluvitsh (17.03.22, 16:02)
Such auf eine Eisscholle setzen und dem Sonnenuntergang entgegentreiben, würde so manchem Fisch ein wenig Würde bewahren.

 GastIltis meinte dazu am 17.03.22 um 16:36:
Hallo Trekan,
das könnte ihm auch ein geruhsames Ende bereiten. Vorausgesetzt, es kämen nicht gerade ein Eisbär oder ein Schwarm Möwen vorbei. Oder eine neugierige Robbe.
Ich danke dir und freue mich schon auf morgen. (Weil ich zum Zahnarzt muss!) Nein, du weißt schon.
Herzlich Gil.

 plotzn (18.03.22, 21:09)
Servus Gil,

doch kommt daher ein Pinguin
und denkt, der wäre frisch,
denkt nicht lang nach und packt er ihn,
dann stinkt der Kopf vom Fisch.

Du siehst, man kann alles von mindestens zwei Seiten aus betrachten. Auch meine immer später werdende Einmischung in Deine Texte. So ist es ratsam, sich erst mal von jeglicher Stinkerei fernzuhalten, um sie dann langsam und vorsichtig zu beschnuppern.

Grüße, die sich gewaschen haben, sendet Dir
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 18.03.22 um 21:58:
Hallo Stefan,

je später der Gast kommt, desto armseliger sind die Geschenke. Na, mit den Sprichwörtern hapert es bei mir auch schon. Desto geistreicher. So! Wobei man das vorherige inzwischen längst vergessen hat. Also liegst du immer richtig. Ich muss dir wohl eine Art reziproken Fluchtkorridor einräumen. Weitergedacht wäre das so etwas mit Begrüßungsgeld. Na, mir wird langsam schwarz vor Augen. (Schwarzgeld!). Aber das Thema hatten wir ja vor längerer Zeit schon einmal. Und jetzt ist Krieg.
Ich muss mich zurückziehen wegen Umnachtung. Auf jeden Fall ringe ich mir noch ein herzliches Danke ab und grüße dich bis zur nächsten Verspätung.

Bis dann also Gil.
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