Alt sein ist der Hammer (Text aus dem Versuchslabor für Rattenzucht aus 1997) :-)

Schundroman zum Thema Andere Kulturen

von  alter79

Wegen Dieb­stahls einer Flasche Chivas stand er damals vor dem Jugend­gericht. Wegen einer Prüge­lei. Und, weil er sich einem Mäd­chen von zwölf Jahren un­sitt­lich genähert habe, behauptet der staat­liche  An­kläger. Um Miss­verständ­nissen vor­zu­beugen, der Staats­an­walt hätte das auch getan, wenn Yamal staaten­los wäre wie Eltern und Groß­mutter. Es ist also vor Gericht kein Nach­teil deutscher #Poc zu sein. Ein Vor­teil natürlich sowieso nicht. Doch das durfte Yamal erst später erfahren.

Über seine Tat - und das alles - sollte er damals vier Wochenenden in der Jugend­arrest­anstalt nach­denken. Auch das tat er nicht, denn als junger Mensch hat man im Knast anderes zu tun. Und sowieso, wer denkt schon über seine niedrigsten Instinkte nach?  Yamal nicht. Was sollte das auch ... Statt­dessen lernte er fürs Leben, z.B. wie man in fünf Sekunden ein Auto öffnet. Und das ist was Wichtiges, so sollte es sein - und die Kurse, junge Straf­täter am Wochen­ende an alten Autos basteln zu lassen, sollten von der Stadt Berlin noch mehr gefördert werden. Außerdem sind solche Kurse wesent­lich preis­werter als teure Segel­törns in der Karibik, oder Ziegen melken in Afrika - oder Haie fangen bei Australien, worüber die mit jugend­lichen Häftlingen arbeitenden Pädagogen und Sozial­arbeiter auch immer wieder mal nach­denken, und nicht nur das.

Yamal wäre auch eine Erleb­nis­pädagogik­reise in die Karibik egal, und mit Ziegen kann er auch nichts an­fangen, er kann das Wort nicht mal fehler­frei schreiben, denn er lernt, handelt und lebt nie wie andere wollen, dass er tut, - usw.
Und er wartet auch nie darauf, dass der Schließ­muskel Gegen­druck auf­baut, der nötig ist, schmerz­frei Anal­ver­kehr durch­zu­führen. Auch zieht er beim Ficken keinen Gummi drüber, ob­wohl er weiß, dass Kacke keine Schokolade ist, sondern nur manchmal so aus­sieht. Und von AIDS will er nie gehört haben. Tat­sache: Was es auch ist, es ist ihm egal, er lebt frei wie ein Raub­tier, fickt mindestens drei mal am Tag - und wenn es nicht anders geht, in die Faust. Doch egal wohin, er tut es mit voller Konsequenz, und gegen aller Willen, denn es leitet ihn seine Ein­gebung. Nur die. - Gut, nun wissen Sie ja in etwa, um was es hier geht. Und es geht weiter in diese Richtung, denn das Ende der Fahnen­stange ist lange nicht erreicht ...

„In den Arsch ficken, ist wie Schorf von einer Wunde kratzen!“, ist Yamals Meinung, da ist er vier­zehn. Und er glaubt echt, er realisiere dann einen Traum, - sagt er. Dabei träumt er im Schlaf nie. So ist er. Nicht mehr. Und insofern ist er be­gnadet, frei, besser als jene die sich hinter Masken ver­stecken, oder? Klaro doch, bedingt durch seine Offen­heit kann man ihn wie Jesus ans Kreuz schlagen, wenn man will. Und man will.
Ist der Willkür­akt dann vorüber, kann Yamals Wider­part von Glück sagen, dass nichts Schlimmeres passiert ist, als dieses lapidare Ding von Traum. Insofern sind alle Be­teiligten be­gnadet - oder nicht?

Yamal beobachtet das Mäd­chen beim Ab­fall herunter­tragen. Erst durch den Spion der Wohnungs­tür - wenn er auf der Treppe das scharrende Geräusch ihres linken Fußes ver­nimmt, über das ihre Eltern sagen, die Behinderung käme von einem Un­fall, ob­wohl jeder im Haus weiß, dass der Vater das Mäd­chen mit einer sieben­schwänz­igen Katze schlägt - dann steht er am Küchen­fenster, gerade als sie den Hinter­hof be­tritt, wo die Container stehen.


Sie zu sehen, macht ihn jedes Mal geil. Er onaniert - um Zeit und Gefühl fest zu halten. Und nie denkt er darüber nach warum, wieso, wes­halb ..., er weiß ein­fach, - und tut, denn irgend­wann muss sein, was wird. So wie sein Traum wahr wird. Das Spiel. Jetzt. 

Auf dem Weg nach oben fängt er sie ab. Er öffnet die Tür, un­über­seh­bar sein Schwanz, hat das Messer an ihren Hals gesetzt, sie mit einer Hand im Genick gepackt, - wie man eine Katze be­herrscht -, führt sie zum Tisch, drückt sie bäuchlings auf die Platte, fordert ihren Hintern hoch.
„Mach schon, schieb ihn in die Luft. Du weißt doch wie es geht ...!“, zerrt ihr den Rock über die Hüften, zieht den Schlüpfer zur Seite - und stößt ihr ohne zu zögern und auf irgend­etwas zu achten sein Extrem ins Loch. „Geil!“, äußert er Wohlig­keit, - diese eine Sekunde, oder sogar zwei ...
Sie wimmert.
„Bleib ruhig“, fordert er, „es wird dir nichts passieren. Nur ein biss­chen ficken spielen; du kennst das doch...!“
Sie ist 13, blond, schlank, nicht ganz, was er sich wünscht, und doch, - und wohnt zwei Stock­werke über ihm und trägt täg­lich den Ab­fall runter ...
Das Mäd­chen weint, quengelt.
„Es tut heute so weh!“
Yamal hört nicht, stößt, schweigend, - denkt an gestern, - an diese Stunden, als er vor dem Kleist Casino stehend Geld ver­dienen wollte; er, der fress­geiler Hai, der auf Beute­zug war.
Doch erfolg­los. Seit Tagen tote Hose, - auch des­wegen hatte er Pinkie ab­ge­zogen, geschlagen, bis der ver­riet, wann der dicke Fisch zu er­warten sei; ...ja, end­lich einmal eine satte Börse, - auf die allerdings außer ihm auch andere Stricher warteten ...
„Der Geld­sack kommt am neun­zehnten, Yamal, echt!“
„Woher weißt du, Pinkie?“
„Von Ratte - und der hat den Tipp vom Bar­keeper.“
Pinkie  deutete mit dem Daumen über die Schulter zum Kleist hin.
„Ah, Ratte und Joff, interessant ...; also gut. Und dir rate ich, dich am neun­zehnten hier nicht sehen zu lassen!“
„Was hast du vor?“
„Gib deine Kohle und ver­piss dich!“
„OK - o.k., bin schon weg, aber die Asche ist nur geborgt, ver­standen ...?“
„Hau ab!“

Wenn er das Messer und die Bluts­tropfen auf  dem Hals des Mäd­chens sieht, denkt er an das Geld, dass er Charly gemaust hat. Das er­regt ihn kolossaler als ohne ... Es geht schneller. Geiler.


Sein Wollen dreht sich dann im rasen­den Karussell, - ein Ur­tanz, das Un­gestüm, der Wahn, sein Schrei. Eine Minute - nicht mehr - bis es ihm kommt. In Wellen - der An­fall. Kollaps im Duett. Blitz wie Donner - ohne sein Zu­tun. Er reitet die Welle, tritt mit den Füßen gegen sie, schlägt ihr in den Rücken, auf den Hintern. Beißt in ihren Hals. Reißt an ihrem Ohr. Immer rechts ... Hat er gespritzt, fällt er satt wie ein Egel ab.
   
Nun , der Typ kam wie er­wartet gegen drei aus der Bar. Ratte bei ihm. Beide sehr ver­traut. - Yamal über­prüfte den Sitz von seinem Hut und trat aus dem Schatten der Haus­wand.
„He, du siehst ja aus wie Mikel Jackson. Geil! Der Hut - und die weißen Socken erst ...“
„Ver­piss dich, Ratte!“
„Junger Mann“, tat der Geld­sack empört, lächelte aber dabei, „was für ein Auf­tritt!“
„Deinet­wegen, Charly,“ grinste Yamal.
„Sie wissen nicht so richtig wer ich bin, was?“
„Stimmt, nicht richtig; aber dass du Geld hast, weiß ich ...“
„Ich bin Schau­spieler!“
„Also hast du Geld?“
„Er hat ...!“, kreischte Ratte, „und nun lass uns, wir haben noch was vor.“
Ein Reflex. Nicht mehr als ein Reflex in zehntel Sekunden, - das Fuß hoch ziehen.
Ratte sein ... „ ah - ver­dammt, Yamal!“, wurde fast komplett durch den dröhnenden Diesel des Busses ver­schluckt, der in diesem Moment die Halte­stelle gegen­über vom Kleist an­steuerte.
„Was war das denn?“, war Charly über­rascht.
„Ratte ist Epileptiker, weißt du“, er­klärte Yamal.
„Wusste ich nicht. Tut mir Leid für ihn.“
„Muss dir nicht; - also, - gehen wir?“
„Wohin?“
„Zu dir!“ Und Yamal zeigte Charly sein erigiertes Glied, „oder hast du darauf keine Lust?“
„Doch - doch; oh, das ist aber ein sehr, sehr, sehr schöner Schwanz. Du bist be­gnadet, Yamal ...“
„Ich werde dir zeigen, Charly, was man damit alles so machen kann.“
„Oh, ja ...“
„Wer fährt. Du oder ich?“
„Du! Ich habe schon reich­lich getrunken und was in der Nase.“
„um­so besser.“
Schon im Rolls hatte Yamal Charly am Schwanz.
„Du saugst wie ein alte Dampf­maschine, Charly, wenn du auch so schluckst ...“
„Ach, bist du so herr­lich ördinär - mach weiter ... Sag mal, - wie ist eigent­lich dein Name?!“
„Yamal, - the Best!“

„Es war gut!“, sagt Yamal zum Mäd­chen. Dann muss sie sein Glied mit Lippen und Zunge sauber putzen, - einem spucke­feuchten Tempo­tuch.
„Wer Dreck macht, macht ihn weg. Rest­los!“
Und er droht ihr jedes Mal: „Wenn du deinen Eltern was sagst, schneide ich dir die Kehle durch, ver­standen?“, - ob­wohl es ihm egal ist, ob sie was erzählt, - es gehört zum Spiel, wie auch die zwanzig, die er ihr jedes Mal zu­steckt.
„Ja. Danke!“, nickt sie, - aus Gewohn­heit.
„Das Tempo wirfst du in den Haus­flur!“
Sie tut es. Wie immer. Und Yamal freut sich über die Macht­demonstration, - soll doch jeder hier sehen, wer er ist ...
„Ich bin der Beste, ihr Wichser!“
Das hat er schon an diverse Haus­wände gesprüht. Dazu sein Take. In Rot.
   


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