Willi weiß nichts. Willi ist eben erst eingeliefert worden - und liegt im Koma. Sagt er. Dabei ist er putzmunter. Doch das ist hier durchaus üblich. Das mit dem unerkannten Koma. Und nicht nur M. weiß das.
Auffällig bei Willi ist allerdings sein Pferdeschwanz. M. sagt, er hätte 2 davon. Ich kann das nicht bestätigen. Bestätige ihm aber einen weißen Lederrock und rote Pumps.
Was Pumps sind? Stilettos, nur anders. Schuhe eben. Mit denen die meisten aussehen wie frisch vom Strich. Jedenfalls zusammen mit einem weißen Lederrock. Was bei Willi zutrifft. Der von Hause aus Jura studiert. Hat. Einst. Sagt er. Weil es musste. Weil sein Vater Jurist sei. Seine Mutter Anwältin. Und ich weiß, was er heute noch so alles sagen wird. Nämlich das, was immer alle am liebsten sagen. Lügen! Sieh nur mich an. Doch Vorsicht, was du siehst ist nicht das Ende der Welt, sondern mein zweites Leben in so was wie Hell’s Kitchen. Ein Haus als Waffe gegen Leute die anders sind. Leute wie Willi. Und mich. Die nicht glatt gebügelt daher kommen und immer den gleichen Scheiß auf den Lippen haben; Schnäbel, wie Vögel im Frühling. Eigentlich sind wir die authentische Gegenwart und der Rest, also ihr anderen, ein Relikt der Vergangenheit. Unfähig sich zu verändern. Doch macht nur. Ihr werdet schon sehen. Und damit ist Willi von der Leine. Der Willi. Von dem M. sagt, er sei ein Frauenmörder. Gehe auf Huren. Also auf euch alle, sagt Willi. Und lacht. Willi. Der die Enttäuschung von mehr als einem Leben ist. Kann man in der Zeitung nachlesen. Doch wer liest heutzutage noch über Willis. Die lebt man, - oder man ist tot!?
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