Zeit und Raum oder Zeiträume

Er hat jetzt viel Zeit und glaubt, dass es in diesem letzten Lebensabschnitt darum geht, sich die Zeit zu nehmen für das Nachdenken über frühere Geschehnisse - sie zu vergegenwärtigen, da sie sich in einem gewissen Nebel aufhalten. Aber es gab diesen Moment in der Unermesslichkeit des Vergessens, in der sich eine Entscheidung über das ganze Dasein abgespielt hatte. Das wusste er. Doch er fährt erst mal los in die Stadt, ein paar Einkäufe zu tätigen. Am Nachmittag wird er dann sein Fotoalbum befragen und darüber nachdenken, was damals genau geschah.
Als er die vollbesetzte Straßenbahn geentert hat und einen Platz sucht steht eine junge Frau in der dritten Sitzreihe auf und bietet ihm ihren Platz an. Er reagiert verdattert mit einem Danke und lässt sich zögernd auf dem angewärmten Sitz nieder.
Beim Schauen aus dem Fenster kommt ihm die Einsicht, dass der Platz, den seine Erinnerungen einnehmen, viel größer ist als der, den er jetzt in der Straßenbahn einnimmt.