Das Wort zum Sonntag - nur ein Wörtchen

Beschreibung zum Thema Urteilsvermögen

von  eiskimo

Das Wörtchen lautet (und ist es auch schon)  „einknickerisch“, abgeleitet vom Verb „einknicken“.

Ja, im Einknicken sind wir Meister, wir sind die Einknicker vor dem Herren, einknickerischer geht es kaum.

Wie, worin oder wobei knicken wir ein? Ein paar Beispiele:

Bei der vielbeschworenen Energiewende, sobald dabei ein „Weniger!“ oder gar Verzicht gefordert wird.

Bei der viel beschworenen Agrarwende, sobald hier das Zauberwort Glyphosat erschallt.

Bei der so wichtigen Entwicklungshilfe, die Deutschland wider besseres Wissen kürzen will.

Bei den Ansprüchen in der Bildungspolitik, deren Nicht-Einhaltung dann trickreich kaschiert wird.

Beim Thema Integration, wo Viele die oberste Priorität, tunlichst Deutsch zu lernen,  nicht konsequent um- bzw. auch durchsetzen.

Nicht zuletzt bei der Kindererziehung, in der das Wort „Nein!“ schon kaum mehr in Gebrauch kommt.

Einknicken, das erspart einem so manche Anstrengung und Schramme, die der halbwegs Aufrechte erdulden muss.



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Kommentare zu diesem Text


 Saira (16.07.23, 08:09)
Moin Eiskimo,
 
also, ich bin zuletzt im Wald eingeknickt, weil ich über eine Baumwurzel gestolpert bin  :blush:
 
Du hast natürlich recht, gerade in der Politik ist es auffällig, wie oft Dinge versprochen und dann nicht eingehalten werden. Für mich sind das ab sofort einknickerische Versprecherlein, die nicht selten ernste Konsequenzen nach sich ziehen.
 
Liebe Grüße
Sigrun

 eiskimo meinte dazu am 16.07.23 um 09:01:
Moin, auch, liebe Sigrun!
An ihren Taten sollt ihr sie erkennen, die Akteure in der Politik.... so würde ich Deinen Gedanken weiterspinnen.
Wobei ich zwischen billigen Wahlversprechen und notwendigen Kompromissen unterscheiden möchte. Manche Vorhaben sind in der Realität nicht immer 1:1 umzusetzen. Da muss man Abstriche machen.
Ich will zur Zeit keinen Alkohol zu mir nehmen. Werde versuchen, heute Abend in lustiger Runde nicht einzuknicken. Das meinte ich mit Anstrengung.
Liebe Grüße
Eiskimo

 Rosalinde antwortete darauf am 16.07.23 um 10:39:
Eiskimo, deinem Text liegt ein Gedankenfehler zugrunde.
Die du meinst, knicken nicht ein, die machen genau das, was sie machen wollen, was ihnen aufgetragen wurde, obwohl sie - und das meine Meinung - dazu keinen Auftrag brauchen. Sie wissen eben, was sie dürfen und was sie nicht dürfen.  

Ich habe soeben ein Interview mit dem ostdeutschen Psychiater und Psychologen H.-J. Maaz gelesen. Er ist der Meinung, dass die Westdeutschen naiver sind als die Ostdeutschen. Und er bezieht sich auf die Erfahrung mit der SED-Regierung, was man aber nicht verallgemeinern kann. Die Westdeutschen können sich seiner Ansicht nach nicht oder nur marginal vorstellen, dass die Obrigkeit nicht nur ihr Bestes will.  Ich bin sicher, das ist eine richtige Beobachtung. Ablesbar auch an deinem Gedicht. Das hat Gründe, auf die ich hier nicht weiter eingehen will.

Rosalinde

 Graeculus schrieb daraufhin am 16.07.23 um 12:04:
Die Westdeutschen können sich seiner Ansicht nach nicht oder nur marginal vorstellen, dass die Obrigkeit nicht nur ihr Bestes will.

Ich, Westdeutscher, versichere an Eides Statt: Ich kenne überhaupt niemanden, der das glaubt, daß die Obrigkeit nur unser Bestes will.

 Saira äußerte darauf am 16.07.23 um 13:49:
Die Westdeutschen können sich seiner Ansicht nach nicht oder nur marginal vorstellen, dass die Obrigkeit nicht nur ihr Bestes will.

Ich schließe mich Graeculus an:

Ich, Westdeutsche, versichere an Eides Statt: Ich kenne ebenfalls überhaupt niemanden, der das glaubt, dass die Obrigkeit nur unser Bestes will.

 Saira ergänzte dazu am 16.07.23 um 13:50:
@ eiskimo

Danke für deine nähere Erklärung. Verstehe gut, was du meinst.
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