Mit einer Freundin, einer guten Freundin sich wälzen im Dünensand und kichern ob des eigenen Übermuts, denn schließlich hat frau Söhne und Töchter zurückgelassen, um sich diesen einmaligen Luxus leisten zu können, nackt und sonnendurchglüht sein ohne Unterwerfung und den leisen Ekel, den die Begattung doch immer auslöst, wenn nicht mehr Leidenschaft, sondern Pflicht sie gebietet. Als sie, die Studienfreundin Beatrix, anrief und Vilma bat, sie an die See zu begleiten, wo sie ihren Kummer, ihre Wut auf den Erzeuger ihrer vier Kinder, der sie verlassen hatte für einen Schluck Wasser von Sekretärin, in der salzigen Flut abspülen, vom jodhaltigen Wind verwehen lassen wollte, und „Muscheln essen wir und betrinken uns an Riesling!“, hatte sie gesagt, und so war es gekommen, dass sie nun, aneinandergeklammert, die Düne herabkollerten und lachend lagen in der rostroten Pfütze an deren Fuß. Sonnenverbrannt, wie sie waren, schmierten sie sich ein mit lindernder Creme, und genossen den Butt, den die Witwe des Postboten der Insel paniert, gebraten und ihnen auf den Teller gelegt hatte, tranken das Selbstgebraute dazu und lachten über ihren Plan, Muscheln zu essen und sich an Riesling zu betrinken, denn dies war viel besser, und ein, zwei Gläschen des Selbstgebrannten taten ihre Schuldigkeit, trunken und todmüde sanken sie in das klamme Leinen ihrer mächtigen Plumeaus.