Hyperschallraketen in Deutschland gegen Russland

Kommentar zum Thema Apokalypse

von  hehnerdreck

Dieser Text gehört zum Projekt    Politische und Haltungstexte

Ein neuer Streit entfaltet sich um die US-Raketen in Deutschland. Pistorius, der Verteidigungsminister, hat entschieden, kein Wort mehr darüber zu verlieren. Ist dies ein Zeichen der Kapitulation? Keineswegs! Er betont, dass seine Entscheidung unumstößlich sei und er keinen Widerspruch dulden wolle – weder von der Bevölkerung noch aus den Reihen seiner eigenen Partei. Ist er etwa größenwahnsinnig? Nein, vielmehr scheint er die Interessen der ehrenwerten Rüstungsindustrie über die Stimmen seiner Parteikollegen und das Wohl des Volkes zu stellen.

Seine Loyalität gilt offenbar den Waffenproduzenten, während er die Verpflichtung gegenüber dem eigenen Volk vernachlässigt. Es scheint, als sehe er sich weniger als Verteidigungs- denn als Angriffsminister – denn Angriff ist schließlich die beste Verteidigung! Doch kann er gegen den Willen der Mehrheit der Deutschen einfach US-Mittelstreckenraketen stationieren? Wenn Russland davon erfährt, könnte es fatale Konsequenzen haben. Die Gefahr durch Hyperschallraketen, die Washington auf deutschem Boden einsetzen möchte, ist nicht zu unterschätzen. Stimmen aus seiner eigenen Partei warnen bereits eindringlich davor, Russland nicht zu provozieren.

Die Zuneigung des Ministers zu den Herren der Rüstungsindustrie scheint ungebrochen. Mit der eleganten Hyperschallrakete "Dark Eagle", die eine Reichweite von 3.000 Kilometern hat, könnte man Moskau im Handumdrehen auslöschen. Doch wäre es dann kein Wunder, wenn Russland mit einem Erstschlag reagieren würde, um sich zu schützen. In Washington glaubt man, die Russen seien zu religiös und schätzten das Leben zu sehr, um nach einem amerikanischen Angriff zurückzuschlagen.

Die Amerikaner handeln stets im Glauben, dass Gott ihnen beisteht. Da sie ihre eigenen Rohstoffe nahezu erschöpft haben, sind sie nun auf die Ressourcen anderer angewiesen und nehmen sich das Recht heraus, diese zu beanspruchen – ein Recht, das ihnen angeblich von Gott gegeben sei. Doch ist dies nicht bloßer Unsinn? Man beruft sich auf das auserwählte Volk, das einst Kanaan erobern sollte. Jetzt sehen sich die USA als die Auserwählten unter den Nationen.

Aber hat Gott ihnen tatsächlich das Recht gegeben, andere Völker zu unterwerfen oder gar zu vernichten? Vielmehr gebot er Nächsten- und Feindesliebe; das Neue Testament hat das Alte abgelöst. Doch was soll's? Die Amerikaner können nichts dafür – oder etwa doch? Wer kann schon ein Volk nennen, das nicht in den Sog dieser Überzeugung gefallen ist, besser als andere zu sein?


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Kommentare zu diesem Text


 Regina (14.09.24, 03:51)
Pistorius hat ja auch den alten Ausdruck "verteidigungsfähig" durch "kriegstüchtig" ersetzt. 
Was Amerika anbetrifft, dort ist Lateinamerika auf dem Vormarsch.

 hehnerdreck meinte dazu am 14.09.24 um 22:54:
Lateinamerika ist aber noch keine Bedrohung für die USA, oder?

 Regina antwortete darauf am 15.09.24 um 01:44:
Keine kriegerische sicherlich, aber als wirtschaftliche Konkurrenz im Aufstieg begriffen. 
Durch die große Ungleichheit zwischen Arm und Reich ergibt sich Einwanderungsdruck auf die USA. Dazu kommen die unterschiedlichen Geburtenraten.

 Graeculus (14.09.24, 10:38)
1. Russische Raketen dieses Typs sind bereits in Kaliningrad stationiert, Richtung Westen. Entweder ist das lediglich ein von Mainstream-Medien verbreitetes Gerücht, oder du hast es zu erwähnen vergessen.

2. Rußland (Putin) hat auf Drängen seines Verbündeten China erklärt, auf keinen Fall Atomwaffen als erster einzusetzen. Insofern ist diese Befürchtung

Doch wäre es dann kein Wunder, wenn Russland mit einem Erstschlag reagieren würde, um sich zu schützen [...]
unbegründet, denn Putin lügt nicht. Da sei China vor!
Allerdings stellen eigene Waffen dieser Art, NATO-Waffen, Putins Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit ein wenig Notwendigkeit als Stütze zur Seite.

Kommentar geändert am 14.09.2024 um 10:49 Uhr

 hehnerdreck schrieb daraufhin am 14.09.24 um 23:52:
Der von den USA und der NATO angezettelte Konflikt in der Ukraine hat zu einer enormen Produktionssteigerung in der russischen Rüstungsindustrie geführt, mit der Russland heute viel besser gegen einen NATO-Angriff gewappnet ist als früher. Vielleicht sind es die Bodenschätze Russlands, die der russischen Rüstungsindustrie mehr Möglichkeiten bieten. Die Qualität und Quantität der amerikanischen Rüstungsproduktion nahm in den letzten zwanzig Jahren drastisch ab. Scott Ritter und andere Militäranalysten berichteten darüber schon sehr oft. Schuld daran ist Missmanagement, z.B. durch unüberlegte Regierungsverträge, die nur den billigsten Anbieter zulassen, was nicht nur zu Qualitätseinbußen, sondern auch zu Ersatzteil- und Funktionsproblemen geführt hat.

Auch China produziert in der gleichen Zeit mehr Kriegsschiffe, Panzer und Flugzeuge in besserer Qualität als die USA und die NATO-Länder zusammen. Man könnte denken, eine höhere Macht hat die Kräfteverhältnisse zwischen den Konfliktparteien verändert. Was das Verhältnis zwischen China und Russland angeht, so kann ich mir vorstellen, dass Russlands Zusage, auf einen Erstschlag zu verzichten, nach dem großen Zuwachs an militärischer Ausrüstung bei weitem nicht mehr so verbindlich ist, wie zuvor. Schon allein das russische Atomwaffenarsenal ist im Vergleich zum chinesischen erheblich größer. In diesem Sinne sind die Chinesen eher Juniorpartner von Russland.

China und Russland sind angesichts der Bedrohung durch die USA aufeinander angewiesen. Doch wenn man genauer hinsieht, fragt man sich, was wir wirklich wissen. Nach vielen Recherchen und Gerüchten, die oft bizarr sind, bleibt für mich die Frage: Was geschieht hinter den Kulissen? Man denke an Orwells 1984, wo das herrschende System Konflikte und Kriege nutzt, um die Bevölkerung zu kontrollieren und eine Revolution zu verhindern. Vielleicht passiert genau das gerade. Ich habe zwar keine sicheren Belege dafür gefunden,  aber es sieht sehr verdächtig danach aus.

Eine Diskussion darüber, wer böser ist – der Westen oder die Chinesen und Russen – wäre in diesem Fall überflüssig. Denn wenn das Ganze schon lange geplant sein sollte, sind es andere Fragen, die wir uns stellen sollten. Es gibt Kräfte, die im Hintergrund agieren und die Fäden ziehen. Diese Kräfte haben ein Interesse daran, uns hilflos und klein zu halten. Sie nutzen Konflikte und Spannungen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen.

Es ist wichtig alles zu hinterfragen. Wir sollten uns nicht von einfachen Erzählungen blenden lassen. Geht es nur um nationale Interessen? Oder gibt es noch tiefere Strukturen der Macht und Kontrolle?

 LotharAtzert äußerte darauf am 15.09.24 um 10:30:
Ich kann mich kurz fassen mit dem Zitat eines Speichelleckers:
"Nichts Großes kann auf Weißrussisch ausgedrückt werden. Es gibt nur zwei große Sprachen auf der Welt: Russisch und Englisch."
Alexander Lukaschenko


Kein Altgriechisch, kein Latein, kein Sanskrit ...
Was Putin mit der Ukraine vorhatte, hat er in Weißrussland bereits vollendet: Weißrussen dürfen kein Weißrussisch mehr sprechen. Man hat sie der Identität beraubt. Toll, was?

 Subordination ergänzte dazu am 15.09.24 um 11:49:
hehnerdreck:

Vielleicht sind es die Bodenschätze Russlands, die der russischen Rüstungsindustrie mehr Möglichkeiten bieten.

Die Russen müssen nur kostendeckend produzieren.

Die Amis müssen maximalen Profit machen.

 hehnerdreck meinte dazu am 15.09.24 um 13:45:
Weißrussen dürfen kein Weißrussisch mehr sprechen. > Falsch! Recherchiere genauer und lass Dich nicht von westlicher Propaganda täuschen. Sorgfältige Recherche und Weitergabe von Informationen sollte immer mit einem großen Verantwortungsgefühl verbunden sein. Nur weil eine flüchtige Information in Dein Putin- oder Russland-Hass-Weltbild passt, diese sofort ungeprüft weiterzugeben ... gar nicht gut!

Zum Beispiel: "Eine Person, die im Alltag Russisch spricht, aber das Belarussische versteht und beherrscht, einige Wörter einbaut, kann potenziell jederzeit zu dieser Sprache zurückkehren. Die Person ist potenziell belarussischsprachig. Und wenn irgendwelche emsigen Soziologen sagen, dass bei uns nur drei Prozent oder fünf Prozent Belarussisch sprechen, dann verstehen sie diese Hintergründe einfach nicht. Insofern ist ohne Frage jeder, der Russisch spricht, aber diesen Hintergrund, diese Vorgeschichte hat, ein Belarusse, und besitzt mithin die Option, zur belarussischen Sprache zurückzukehren."

Und wenn sich die belarussische Sprache in deinem Sinne als einzige Amtssprache in Belarus durchgesetzt hätte, hätte eher das Gegenteil eintreten können, von dem was du angeprangert hast.

Siehe:

"Wenn Menschen, die sich für das Belarussische als einzige Staatssprache aussprechen, ein Hang zu Gewalt und Zwang nachgesagt wird, verfälscht das schlicht die Realität. Im Jahr 1990, als die Entscheidung getroffen wurde, Belarussisch zur alleinigen Staatssprache zu machen, beschloss man eine sehr sanfte Zeitschiene: fünf bis sechs Jahre, für das juristische Feld sogar zehn Jahre Zeit, um vollständig zur belarussischen Sprache überzugehen, unter Berücksichtigung der Ausbildung von Fachkräften, Entwicklung der Terminologie, Buchdruck, Übersetzung der Gesetzgebung. Hätte es 1994 nicht diesen populistischen Umsturz gegeben, hätten wir heute eine Situation ähnlich wie in der Ukraine. Diese Lehre sollten wir verinnerlichen und Fehler nicht wiederholen."

Allerdings unter der Voraussetzung, dass nicht ausschließlich Russisch die Staatssprache ist, sondern auch Weißrussisch gesprochen werden darf - und nicht, wie von Dir ungeprüft aus der westlichen Propaganda übernommen, verboten wurde, so wie die ukrainische Regierung tatsächlich Russisch verboten hat, was Dich seltsamerweise nicht zu interessieren scheint.

Quelle: https://www.dekoder.org/de/article/ukrainisch-belarussisch-staatssprache-entwicklung

Die Quelle ist Grimme-Preisträger 2016 & 2021. Also keine Fakenews.

Antwort geändert am 15.09.2024 um 13:47 Uhr

 EkkehartMittelberg (14.09.24, 11:24)
Ich teile deine Sorge auch für den Fall, dass Russland selbst
 Hyperschallraketen aufgestellt hat.
Eine Entscheidung dieser Tragweite bedarf einer gründlichen Diskussion im Bundestag.

LG
Ekki

 hehnerdreck meinte dazu am 15.09.24 um 00:06:
Ja, Ekki, so sehe ich das auch. Ansonsten habe ich ein paar Zentimeter über Deinem Kommentar nach dem Kommentar von Graeculus eine ausführlichere Darstellung meiner Sichtweise gegeben. Manchmal braucht es mehr als nur ein paar Worte, um klarzumachen, was man denkt. Lies es Dir durch, wenn du magst. 

Herzlichen Dank und Dir auch einen lieben Gruß.

 Subordination (15.09.24, 11:07)
Man sollte sich vorbereiten: eine aus der Ukraine gestartete und von der NATO gesteuerte Rakete schlägt in Moskau (Kreml?) ein.

Putin wird ebensowenig die andere Wange hinhalten wie nach 9/11 Bush.

 LotharAtzert meinte dazu am 15.09.24 um 11:24:
Man sollte sich auf den eigenen Tod vorbereiten (und das Leben zu schätzen wissen- beides hängt zusammen), denn der kommt zu 100%
Ob die Rakete kommt, na, zu wieviel % sicher ist das?
All das Gewäsch hier ist unnütz, während das Nützliche nicht mal mehr zur Sprache kommt und morgen ist es zu spät. :alien:

 Subordination meinte dazu am 15.09.24 um 11:36:
Lothar, auf den Tod muß man sich nicht vorbereiten: man geht einfach.

Und wenn man an die richtige "Religion" glaubt, wird man wiedergeboren.

 hehnerdreck meinte dazu am 15.09.24 um 14:04:
"All das Gewäsch hier ist unnütz!"
.
Ist es Angst vor dem Unbekannten oder schlichtweg eine tief verwurzelte Abneigung gegen alles, was nicht Deinem engen Weltbild entspricht? Vielleicht ist es beides – eine toxische Mischung aus Furcht und Überheblichkeit?

 Subordination (15.09.24, 11:53)
Ob diese Raketen überhaupt in Deutschland aufgestellt werden, steht in den Sternen.

Wichtig ist, was derzeit passiert.

Und Biden hat "den Schwanz eingezogen":

Starmer und Biden vertagen Entscheidung über Einsatz westlicher Waffen auf Ziele in Russland

US-Präsident Biden und der britische Premier Starmer haben ihre Gespräche in Washington beendet, ohne zu entscheiden, ob die Ukraine weitreichende westliche Waffen auf russischem Gebiet einsetzen darf. 
https://www.welt.de/politik/ausland/article253510218/Ukraine-Krieg-Starmer-und-Biden-vertagen-Entscheidung-ueber-Einsatz-westlicher-Waffen-auf-Ziele-in-Russland.html

Kommentar geändert am 15.09.2024 um 13:40 Uhr

 Subordination (15.09.24, 11:55)
Um die russische Sichtweise zu verstehen, lohnt es sich, folgendes Video (10 min) zu sehen:

[Russische Welt TV:] Aus Angst vor Putin: Jetzt rudern USA und der Westen zurück.

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