Was wollte die TAGESSCHAU eigentlich damit sagen?

Glosse zum Thema Reichtum

von  eiskimo

Seit gestern weiß ich, dass Deutschland inzwischen 249 Milliardäre hat. Julia Niharika Sen hat das in der TAGESSCHAU vermeldet – nach minutenlangen Kriegsberichten aus dem Libanon, dem Iran und aus Israel, ja, da war das endlich mal etwas Positives.

Positiv? Sollten wir uns etwa für die Happy Few mitfreuen? Und mit deren Erben, die da für lau ins warme Nest geboren werden?

War das der Auftakt für den heutigen „Tag der deutschen Einheit“ - seht mal her, was in diesem Land Tolles möglich ist? So viele Milliardäre!

Oder war es gar nicht positiv gemeint? Upps – so ungleich verteilt ist das gute Geld....

Jedenfalls frage ich mich, was die Redakteure sich bei dieser Meldung gedacht haben. War es überhaupt eine Meldung von irgendeinem Interesse? Zweihundertneunundvierzig oder einhunderachtundneunzig, von mir aus zweitausendsiebzehn – als ob diese Milliardäre unsere maroden Schulen sanierten oder die Bundesbahn wieder auf die Schiene brächten. Nicht doch.

Aber vielleicht sollte es ja auch nur ein Ansporn sein für uns alle. Immer nur Tellerwäscher bleiben, das kann es ja nicht sein.




Anmerkung von eiskimo:

Abends lief dann im Ersten die Serie "Herrhausen". Passt doch.

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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (03.10.24, 08:43)
womöglich ein Hinweis, wie gut die Rüstungsindustrie zur Zeit verdient, grübel....

 eiskimo meinte dazu am 03.10.24 um 10:11:
Der Besitzer von Lidl wurde als Nr. 1 genannt. Lebensmittel....
Aber die Leute von Rheinmetall und Co. sind sicher auch gut dabei. Todbringendes...

 Regina (03.10.24, 08:59)
Die Zahl allein sagt ja nicht alles aus. Zwei Fragen über den Millionär wären gesellschaftlich relevant: 1. Wie kam er zu dem vielen Geld? 2. Wofür gibt er es aus, d.h. was fördert er damit? In letzterer Hinsicht kann er sich durchaus in die Wohlfahrt einbringen.
Wie kann die Menschheit zu einer gerechteren Verteilung des Reichtums kommen oder kann sie es nicht? Das wäre eine weitere Erörterung zum Finanzsystem wert.

 eiskimo antwortete darauf am 03.10.24 um 10:15:
Gute Fragen. Da hatte und hätte (?) die TAGESSCHAU keine Auskünfte zu. Rein journalistisch gesehen, war das für mich eine sehr merkwürdige Meldung. Ohne jeglichen Neuigkeitsgehalt.

 Citronella (03.10.24, 10:41)
Das hat für mich etwas von Realsatire: Tagesschau ansehen und sich dann über ein Thema wundern.

Was sie sich dabei gedacht haben? Neid säen. Vermögenssteuer muss wieder her, Erbschaftssteuer muss erhöht werden und und und ... Die üblichen rot-grünen Ansagen eben.

 niemand schrieb daraufhin am 03.10.24 um 11:32:
@ Citronella
Ja, die Realsatire besteht auch darin, dass diese rot-grünen Herrschaften dabei aber nicht an ihr eigenes Vermögen und an ihre Erbschaften dachten und denken. Ich möchte nicht wissen, wie die kungeln. Die Erbschaftssteuer allerdings kassieren sie nicht selten und brutal vom Klein-Häuschen-Erben, oder von jemandem, dem seine Eltern mal ein wenig für die Zukunft angespart haben. Ja, sie sind schon edel diese Herrschaften. Auf allen Gebieten. 
Im Übrigens Tagesschau-Gucken ist für Leute, die Realität nicht von
Propaganda unterscheiden können.Alle anderen bedienen sich dann doch lieber woanders. LG Irene

 Soshura (03.10.24, 11:14)
Ebenfalls bemerkenswert finde ich, dass sich beim 5-tägigen Einheitsfeiermarathon in Schwerin bei regnerischem Wetter bereits heute morgen gegen 11 Uhr die ersten beiden Reihen für das am Abend stattfindende Roland-Kaiser-Konzert sitzend befüllt haben*. Ich bin zwar nicht sicher, ob das insgesamt 249 Personen sind, aber ich vermute mal, von den anderen 249 ist da keiner dabei.

* tagesschau livestream, 3.10.2024, gegen 11 Uhr

(Rechtschreibung lerne ich noch)

Kommentar geändert am 03.10.2024 um 11:56 Uhr

 Moja (03.10.24, 11:19)
Frag doch mal - die Tagesschau - ODER - die Maus...

Vielleicht sollte man tatsächlich bei der Nachrichtenredaktion anfragen, was diese zusammenhangslose Nachricht bedeuten sollte, lieber eiskimo, mich trieben die gleichen Gedanken um, auf die ich keine Antwort fand. 

Nachdenklich grüßt Moja
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