So haben wir es doch gerne: Vorn ein oder zwei Piloten mit schicker Uniform und dem Wissen, wo es lang geht. Hinten wir, die nach Geldbeutel sortierten Mitfliegenden, die wir uns wohlbehütet fühlen dürfen, weil: Es gibt ja Schwimmwesten unter jedem Sitz und im Falle einer Evakuierung sogar Notrutschen an speziell markierten Ausgängen.
Nein, das ist schon eine gut sortierte Welt. Alle haben vor sich einen Bildschirm, auf dem sie wischen und allerlei Flimmerbilder aktivieren können – die Auswahl ist gewaltig, und allein das sorgt schon für intensive Beschäftigung. Hinten werden Knabbereien gereicht und dazu ein Fläschchen Stilles Wasser; vorn, für die Upper Class, gibt es Sekt und Canapés.
Wie gesagt: Eine gut sortierte Welt. Für all die im hinteren Segment vielleicht ein bisschen eng mit sehr wenig Bewegungsfreiheit. Aber so ist es. Kaum einer, der sich da beschweren würde gescheige dieses ausgeklügelte Kastenwesen grundsätzlich mal zum Thema machte.
Nein, Turbulenzen sind selten, und solange die Anschnall-Symbole über einem leuchten, darf man sich ja eh nicht rühren. Wenn dann noch über Lautsprecher die sonore Stimme des Captains erklingt, der mit aller Coolness den Reisebalauf skizziert – ebenso cool auch nochmal auf Englisch, dann scheint wirklich alles gut.
Upps – eine der Toiletten in der sowieso etwas stark ausgelasteten Economy-Class ist defekt. Ob man da vielleicht hinter den streng behüteten Vorhang zur freien Toilette der Business-Class dürfte?
Nein, man traut sich erst gar nicht, und so steht man lieber weiter geduldig an bei den wenig amüsierten Billig-Passagieren. Was lernt man da?
Leistung soll sich ja lohnen, und wer sich ein, zwei Tausender mehr für ein Business-Ticket leisten kann, der soll dieses Privileg ja auch bei seinem Flug genießen – exklusiv, bitte. Priority Check-In, Priority Boarding, Priority Gepäckausgabe, und gerne noch ein paar Extras schon für den nächsten Flug
So ist das halt in einer gut sortierten Welt. Ach,ja: Danke, dass wir Sie hier an Bord der Star Alliance begrüßen durften!