Ich werde nicht sterben.
Doch, ganz bestimmt.
Aber nicht heute. Jetzt noch nicht.
Wer weiß.
Aber ich habe gerade soviel Spaß am Leben.
Vielleicht gerade deshalb.
Du Mörder.
Das ist die Quintessenz von allem.
Der Tod?
Ja.
Und Du nimmst mich mit.
Nein, niemand nimmt Dich mit. Ich beende es nur.
Sinnlos.
Ja, da hast Du wohl recht. Aber so ist es.
Wozu dann all die Schmerzen, die Freude, die Ekstase und die Trauer?
Das soll ich wissen? Ich bin nur der Tod. Das Ende von allem. Für mehr bin ich nicht zuständig und auch nicht geeignet.
Klingt ja auch öde.
So ist der Tod.
Du sprichst von Dir in der dritten Person. Ganz schön eingebildet.
Ich bin ja auch wer.
Der Tod.
Eben.
Langweilig.
Das stimmt.
Ich wähle das Leben.
Das tut jeder.
Tut, tut...Du nicht.
Das ist aber meine Aufgabe.
Dann lass es doch sein, alter Sensenheini.
Dann wäre ich ja arbeitslos.
Gibt bestimmt Stütze.
Von welchem Amt denn?
Na, vom höchsten.
Der hat mich ja angestellt.
Der?
Ja, Der.
Du verarschst mich doch.
Schon ein bisschen, hihi.
Scheißjob. Na, dann komm´ ich eben mit. Ich will ja auch keinen Ärger machen.
Danke. Hast `was gut bei mir.
Gehen wir.
Ja, ist schon spät.
Wo geht`s denn hin?
Keine Ahnung.
Müsstest Du das nicht wissen?
Bin bloß der Tod. Für alles andere seid ihr zuständig.
Wirklich?!
Dann ist es ja gut, dass wir jetzt gehen.
Weiß ich nicht. Bin bloß ein Angestellter.
Du Pfeife weißt ja gar nichts.
Hab´ gleich Feierabend. Für heute.
Du mich auch, Arschloch.
Selber.
© Rainer M. Scholz