Pubertät
Text
von Mondscheinsonate
Kommentare zu diesem Text
Ach, wie wunderbar, dass du dich in deiner zweiten Pubertät so beherzt und klar zu Wort meldest. Klarheit, Selbstbewusstsein, eine Portion Wut – ein wahres Meisterwerk aus all dem, was man von der „erwachsenen“ Version einer 25-Jährigen erwarten kann. Man spürt regelrecht das Bedürfnis, den Raum zu erobern und das eigene Revier lautstark zu verteidigen. Und da steht sie dann, die Heldin unserer Geschichte, die sich mit einer lässigen Schulterzucke von der schieren Übergriffigkeit der Welt befreit. Aber, und jetzt kommt der Clou, mit einer Überlegenheit, die fast schon ein bisschen zu gut in ihre eigene Entstehungsgeschichte passt.
Nehmen wir den Heurigenwirt als Beispiel: Wie ein tapferer Ritter schlägst du ihm die Hand weg und verkündest lautstark, dass du für solche „Unannehmlichkeiten“ nichts übrig hast. Das ist natürlich die Essenz von Empowerment – aber, und ich muss es leider sagen, es wirkt fast so, als würdest du das Gefühl von „Verletzlichkeit“ absichtlich annehmen, nur um dann umso lauter zu verkünden, dass du dieses Gefühl nun endgültig abgelegt hast. Hier schimmert eine Art von Selbstgefälligkeit durch, als ob du das Spiel der Übergriffigkeit umgedreht hättest, nur um dir selbst zu beweisen, dass du die Kontrolle hast. Man fragt sich: Willst du wirklich die Zügel fest in der Hand halten, oder lässt du dich gerne in die Rolle der Unangreifbaren drängen, die in jedem Moment den Finger erheben muss?
Und dann diese Antwort an deinen Vater, der das Ganze mit einem beiläufigen „harmlos“ kommentiert. Die Kluft zwischen den Generationen – das ist ein klarer und unmissverständlicher Schlag gegen die Altherrenwelt. Da bin ich voll bei dir, keine Frage. Doch witzigerweise bleibt deine eigene Reflexion dabei oft nur ein Schatten des eigenen Glaubens an die Überlegenheit. Solltest du nicht auch ein bisschen mehr Geduld mit denen haben, die diese Haltung einfach nicht verstehen (wollen)? Du hast den Mut, dich gegen die Normen zu stellen, das muss man dir lassen – aber bitte, versuche es nicht zu oft als Selbstbeweis zu verkaufen, als wäre dein Kampf der einzige gültige.
Doch dann, als du die letzte Wendung in deiner Erzählung nimmst, merkt man, dass du tatsächlich mehr auf dem Kasten hast, als es den Anschein erweckt. Die Reflexion über das Leben, die flüchtige Schönheit des Moments und die tragische Geschichte deiner Bekannten geben dem Ganzen eine bittersüße Tiefe. Das ist der Moment, in dem die Pubertät plötzlich zum stillen Reifeprozess wird. Doch selbst dieser Moment wird von einer fast zu selbstgerechten Rebellion überschattet. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlecht, etwas weniger zu kämpfen und etwas mehr zu fühlen.
Also, um es in aller Ehrlichkeit zu sagen: Dein Text hat viel Energie, viel Mut und einige unglaublich starke Momente – aber ein wenig weniger „Ich bin jetzt mal die Härteste“, ein bisschen mehr von diesem Zartgefühl, das du da zum Schluss andeutest, und ich wäre wirklich bereit, dir in dieser zweiten Pubertät ein paar extra Küsse auf die Stirn zu geben. Aber hey, vielleicht ist das auch nur das Flirten mit der nächsten Phase deiner Entfaltung. Wer weiß?
Nehmen wir den Heurigenwirt als Beispiel: Wie ein tapferer Ritter schlägst du ihm die Hand weg und verkündest lautstark, dass du für solche „Unannehmlichkeiten“ nichts übrig hast. Das ist natürlich die Essenz von Empowerment – aber, und ich muss es leider sagen, es wirkt fast so, als würdest du das Gefühl von „Verletzlichkeit“ absichtlich annehmen, nur um dann umso lauter zu verkünden, dass du dieses Gefühl nun endgültig abgelegt hast. Hier schimmert eine Art von Selbstgefälligkeit durch, als ob du das Spiel der Übergriffigkeit umgedreht hättest, nur um dir selbst zu beweisen, dass du die Kontrolle hast. Man fragt sich: Willst du wirklich die Zügel fest in der Hand halten, oder lässt du dich gerne in die Rolle der Unangreifbaren drängen, die in jedem Moment den Finger erheben muss?
Und dann diese Antwort an deinen Vater, der das Ganze mit einem beiläufigen „harmlos“ kommentiert. Die Kluft zwischen den Generationen – das ist ein klarer und unmissverständlicher Schlag gegen die Altherrenwelt. Da bin ich voll bei dir, keine Frage. Doch witzigerweise bleibt deine eigene Reflexion dabei oft nur ein Schatten des eigenen Glaubens an die Überlegenheit. Solltest du nicht auch ein bisschen mehr Geduld mit denen haben, die diese Haltung einfach nicht verstehen (wollen)? Du hast den Mut, dich gegen die Normen zu stellen, das muss man dir lassen – aber bitte, versuche es nicht zu oft als Selbstbeweis zu verkaufen, als wäre dein Kampf der einzige gültige.
Doch dann, als du die letzte Wendung in deiner Erzählung nimmst, merkt man, dass du tatsächlich mehr auf dem Kasten hast, als es den Anschein erweckt. Die Reflexion über das Leben, die flüchtige Schönheit des Moments und die tragische Geschichte deiner Bekannten geben dem Ganzen eine bittersüße Tiefe. Das ist der Moment, in dem die Pubertät plötzlich zum stillen Reifeprozess wird. Doch selbst dieser Moment wird von einer fast zu selbstgerechten Rebellion überschattet. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlecht, etwas weniger zu kämpfen und etwas mehr zu fühlen.
Also, um es in aller Ehrlichkeit zu sagen: Dein Text hat viel Energie, viel Mut und einige unglaublich starke Momente – aber ein wenig weniger „Ich bin jetzt mal die Härteste“, ein bisschen mehr von diesem Zartgefühl, das du da zum Schluss andeutest, und ich wäre wirklich bereit, dir in dieser zweiten Pubertät ein paar extra Küsse auf die Stirn zu geben. Aber hey, vielleicht ist das auch nur das Flirten mit der nächsten Phase deiner Entfaltung. Wer weiß?
Haha, die Wut ist noch stark. Darf ich ehrlich sein? Mir hat vor diesem Typen derart gegraust, ja, geekelt, ich hätte ihn am Liebsten angekotzt. Jede Zelle krampfte sich in mir zusammen. Mir graust so, wenn mich jemand angreift, den ich nicht mag. Der war schon im Vorfeld so krank (Siehe Das verpatzte Gansl"). Ein Leben lang diese väterlichen Typen, die doch nur angrabbeln wollen, Kotzbrockengeneration. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ja eh, ich gebe Dir ja Recht, nur Selbstgefälligkeit oder Überlegenheit war das nicht, nur elender, jahrelang aufgestauter Ekel.
Ad Gefühl Das ist da, sehr intensiv.
Ja eh, ich gebe Dir ja Recht, nur Selbstgefälligkeit oder Überlegenheit war das nicht, nur elender, jahrelang aufgestauter Ekel.
Ad Gefühl Das ist da, sehr intensiv.
Antwort geändert am 14.11.2024 um 00:38 Uhr