Ich stehe in einer verlassenen Wald- und Gebirgsgegend. Ist es Russland? ( Ich lese gerade das erste Russland - Tagebuch der Alja Rachmanova). Ein Weg führt geradeaus, dort liegt mein Ziel: der Waikiki - Beach. Im Wald liegen, unübersehbar große, Elche. Zwei oder drei in ihrer Anzahl. Da bin ich schon auf dem Baum. Starre sie an. Ich mache mit meiner Handykamera Photos von ihnen. Doch eine Stimme sagt mir, ich dürfe sie nicht anstarren, dann blieben sie friedlich.
Also klettere ich im Gebirge, und hinauf auf einen hohen Berg. Dort schaukele ich ungesichert über dem Abgrund. Der Ausblick auf die tief unten liegende Landschaft und Berge ist atemberaubend. und ich, die im Wachleben so Ängstliche, kann mich nicht an ihr sattsehen. Natürlich wundere ich mich über meine Furchtlosigkeit. Alles, was ich fühle, ist Freiheit!
Szenenwechsel. Ich bin in einem Gästehaus in Indien. Meine Schwester ist auch dort. Sie sagt mir, Indien sei der Beginn ihrer Weltreise. Wir entscheiden gemeinsam zum Waikiki - Strand zu wandern. Dann stibitze ich ein Knoblauchbrötchen mit Rührei, das die Frau des Hauses zubereitet hat. Meine Schwester und die Tochter des Hauses, ihre hübsche, asiatische Freundin, probieren für die Wanderung warme Neoprenanzüge an.
Szenenwechsel. Ich bin daheim, in Südtirol. Meine Eltern und manche Verwandte sind bei mir. In meinen Photos sind viele Aufnahmen von der Abenteuerreise nach Waikiki. Dabei war ich gerade noch in Indien! Jemand sagt, wenn man schamanisch verbunden ist, seien solche Zeitanomalien möglich.
Ich sehe eingeblendete Bilder: meine Photos! Schöne, ferne Landschaften. Abenteuer. Sonnenuntergänge. Eine Schlange ( wir sind nun in Australien). Gruppenbilder von Mitreisenden, z.B. reist mein alter Mathematiklehrer mit uns. Jüdische Mitreisende. Im Namen meiner Herkunft/ Kultur entschuldige ich mich für das Unrecht und Leid, das ihnen angetan wurde. Nur von den Elchen gibt es keine Aufnahme. Sie sind zu heilig, um sie auf ein Photo zu bannen. "Du kannst die Elche nicht aussperren", sagt meine Schwester.
Szenenwechsel. Meine Mutter und ich sind nahe an Waikiki. Wir sitzen in einem großen, weißen, lichten Raum am Boden. Es ist ein Lokal. Ein kleines, einheimisches Mädchen lächelt auf uns herunter. Sagt, sie sei bald bei uns, um mit uns zu spielen. Wir sind glücklich. All die riesigen Fenster stehen offen. Als ich das Fenster zum Innenhof schließen will, schlängle ich mich durch die Einheimischen im Lokal, mit ihren glücklichen, erleuchteten Gesichtern. Ich bin jetzt wie sie. Unsere Spiritualität eint uns, denke ich noch.