Große Männer und Notre Dame

Bühne frei für Trump, Macron, Selenskyj – Männer, die Geschichte schreiben (wollen). Klar, auf den ersten Blick scheint die Jungfrau Maria, französisch: Notre Dame, spektakuläre Gastgeberin dieser Wiedereröffnung zu sein  – aber müsste man nicht besser sagen: teuer alimentierte Nebenfrau?

Schließlich benutzen die Herren diese Gala mit ganz eigenen Absichten. Sie wollen sich da weiß Gott nicht auf ihre christliche Wurzeln besinnen, sicher nicht ihr Tun hinterfragen oder gar ihre Verfehlungen beichten (was eigentlich in diesem sakralen Gebäude ja gut möglich wäre!)

Nein, es ist das Rampenlicht, das Rauschen im globalen Medienwald, das Sich Sonnen in etwas Größerem, das sie da suchen. Trump hat ja vier lange Jahre Entzug hinter sich. Macron wird noch einmal ablenken wollen von seinem politischen Niedergang. Allein Selenskyj könnte man ehrlich fromme Wünsche unterstellen – sein Land braucht jede Form von Aufmerksamkeit.

Alors, messieurs: „Faites vos jeux!“ würde man jetzt in Monte Carlo rufen. Und wahrscheinlich wäre das auch der passendere Rahmen für diese großen Männer: Nicht Kirche, eher Casino.