Tempus fugit oder die Zeit vergeht

Bei Gottfried Sandmann "Bestattungen" hat der Sandmann-Sohn, der den Laden seit Beginn des Jahres übernommen hat,  jetzt das Schaufenster neu dekoriert. Ich habe es mit leichtem Stirnrunzeln bemerkt. Denn wo zwanzig Jahre lang nur ein dezenter fahl-weißer Vorgang hing mit einem Kruzifix, da prangt jetzt eine bunte Foto-Tapete „Herbstlandschaft“, und darauf sind angebracht verschiedenste alte Uhren. Schöne braune Holzgehäuse, manche mit Pendel und dekorativem Fenster, manche nur mit rundem, goldgefassten Ziffernblatt.

„Tempus fugit“ kann man auf einem in warmen Braunton gehaltenen Plakat dazwischen lesen. Ich halte natürlich inne. Wie sinnig, diese Art Reklame an einem Beerdigungsinstitut. Sinnig, frage ich mich, oder eher ein bisschen plump?  Er kann es wohl nicht abwarten, uns zur ewigen Ruhe zu betten. Und dann grinse ich, denn wie hatten wir den Sohn vom Sandmann in der Schule immer genannt: Das Sandmännchen….