Backpacker ist eine Uniform

Glosse zum Thema Fassade

von  eiskimo

Sie sind fast alle plakativ tätowiert.

Und na klar, sie zeigen es auch hautfrei.

Der Rest ist Trekkinglook, staubig.

Weil: auf dem Miet-Motorrad unterwegs.

Googlemaps ist ihr Kompass.

TripAdvisor lotst sie zu den Hotspots.

Hotspot ist, was Instagram sagt.

Also was mit cooler Kulisse.

Und dort, da machen sie was?

Kindergeburtstag.

Die Version für etwas Größere.

Toll, wie das dann viral geht!



Anmerkung von eiskimo:

Der Rucksack-Reisende des vergangenen Jahrhunderts, der wenig Geld hatte, der per Anhalter fuhr oder auch mal zu Fuß ging, der also wirklich reiste und die Begegnung mit einem fremden Land und dessen Kultur wahrnahm, scheint ausgestorben.
Live aus Laos

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (14.01.25, 06:55)
Ist auch mein Eindruck!
Die ganze Reiserei ähnelt zunehmed dem Aufbruch in ein Irrenhaus.
Selbst hier bei uns (wir glänzen lediglich mit einer Burgruine und ein paar Fachwerkhäusern) lärmen täglich wahre Touristenströme durchs Städtchen.
Da gehe ich doch lieber in die volkseigenen Naherholungsgebiete.
Aber selbst dort ...

 eiskimo meinte dazu am 14.01.25 um 10:06:
Ja! Ein bisschen irre ist das schon.
LG

 Regina (14.01.25, 10:33)
In der Anmerkung drückst du es aus: Die Low-Budget-Rucksackreisen waren die erfahrungsreichsten, weil man viele Menschen kennenlernte und einen hautnahen Kontakt zu Sitten und Gepflogenheiten der verschiedenen Länder bekam, wenn das zuweilen auch etwas risikoreich war. 
Aber es gab auch damals schon Treffpunkte, wo die Travellers zusammenkamen, um sich gegenseitig ihre Tipps und Erlebnisse mitzuteilten. Trotz der eingeschränkten Finanzen war jedoch auch diese Form der Reiseerfahrung außerhalb der Luxushotels nur den Menschen aus den reicheren Ländern möglich.

Kommentar geändert am 14.01.2025 um 20:55 Uhr
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