VORFRÜHLING
IM GARTEN
Ich saß und las
und glotzte
in die Sonne
Vorfrühling !
Welche Wonne … !
Doch kalt kam es
von unten rauf
Also stand ich
manchmal auf
und sah
auf meinen Garten
und sah
das Wintergras
wie es stand
noch im Schatten
und sah es
auf die Sonne warten
und das verjährte Laub
im Teich
lag leicht vereist
wie unter Glas
Im gelben Gras
die Primel blüht
und über den
hellen Himmel zieht
eine Wolke
als Tupfen Weiß
im weitem Blau
Ich senke geblendet
meinen Blick
und setze mich
und schau
in mein Buch zurück
und sehe alles
ungenau
Auf einmal kann ich
Zeilen sehen
die nicht auf dem Papier
dort stehen:
„ Frühling läßt
sein blaues Band …
…. flattern
durch die Lüfte …
Ungeahnte Düfte …
… bringt er
mit sich heran … „
Und ich rieche irgendwann :
Da hat ein Schrat geodelt
und die Stimmung versaut
und das Ambiente ruiniert
und den Lenz düpiert ...
Ich klappe das Buch zu
und stehe auf ...
Es kommt nicht mehr kalt
von unten rauf ...
… und mein Harndrang,
der hört auf …
und ich blicke in den Teich:
Da schwimmt das Laub
den Quallen gleich
im bernsteinfarbenen
Wasser
befreit vom trüben Glas
bestrahlt vom
hellen Sonnenschein
der auch mir scheint
ins betrübte Herz hinein
Es korrespondiert
mit dem gelben Wintergras
wo ein lila Veilchen
frisch und herzhaft stand
bevor mein Hund es nässte
und ich die Nase mir zuhielt
weil es stank von fern und nah
wie auf verschissenen Aborten
Der Frühling er ist da
und er ist allerorten !
Dann, wenn sie odeln
die Saubauern
und nicht damit wartet
bis zu den nächsten
Regenschauern …