ABENDS

Gedicht zum Thema Abendstimmung

von  hermann8332

ABENDS


Vor seinem Fernseher

beim Biere glotzt

feierabendlich


der werktätige

Schmerbauch


Woanders

die verfressene Familienbrut

schmatzt fettes Abendbrot


Dick sind sie

und sie sind tröge und blöde

zu dieser Abendzeit


als Kernfamilie adipös


mampfende Eltern


und Balg

aufgebläht gauchhaft


Wohl kehren itzt

die letzten Pendler

zum Schlafdorf auch


In fernen Metropolen

sich Bars füllen

und sommerlicher

Biergartenzulauf


Verrauscht ist das

Fußgängerzonengetriebe


und


Einkaufscenter - Frequenz


Doch geschäftiger Lärm nun

und frohes Lachen in sonst

stillen Lauben


der grillenden Freunde


Wohin denn

und aber ich ?


Es leben die Sterblichen

von Lohn und Arbeit

wechselnd in Mühe

und Ruh


Doch ich sehe nur zu


Bürgergeldbezieher

ehemals

Harzvier - Empfänger

bin ich schon länger


Warum schläft denn länger

nur mir

der Stachel des

Konsumverzichts ?


Am Abendhimmel

dem Himmlischen

blühet ein falscher Frühling

auf …


Der Sowjetsoldat blickt

über den stillen Dnjepr

ins weite goldschimmernde

abendliche Weizenland

meinend

die Ukraine Russland sei


Dawai …


Eine andere aber ist

die heile Welt

von Castrop -Rauxel


ohne Gleitbomben

und des nachts

nach dem Sunset

mit dem Duft der Rosen


Nun Zeit fürs Bett

für das Kleinkind-Kroppzeug


O goldene Welt

dorthin nehmt mich

purpurne Wolke


und mög droben

mir Morpheus schenken

dann in der Nacht

den Traum des Kindes


rosig liebkosig


süßer Schaum

mit erotischem Transit


ich bitt …



Im schwindendem Licht

und dämmriger Luft

zerrinnet mir Freud und Leid


Dunkel wird’s

und trostlos

unter dem Himmel

wie immer ich bin


Ungeheuer

gebiert mir

der Schlaf

statt Schafe


Kommest du nun

sanfter Schlummer !


Ach Engel,

spiel mir diesmal die Harfe

und nicht die Teufelsgeige

wenn mein Bewußtsein

geht zur Neige !


Ob ich ins Irrenhaus komme

wenn sie wieder morgendlich

scheint ?


die alltägliche Sonne



Endlich nun sanfter Schlummer

zu viel begehrt :


Das Herz

doch gewesene Jugend

verglühet bist du

ehemals ruhelos träumerisch

nunmehr verkohlt


Der Geist

Alzheimer hat ihn längstens

geholt


Das Dichten

Es geht salopp und mitnichten


Mein Gott Walter

Wie friedlich und heiter

ist doch das Alter !


Der Lebensabend

so erquickend und labend …


Und schön ist die Welt

trotz Bürgergeld …


Es ist alles okay


und vor dem Einschlafen

ich mir ernsthaft

Gedanken mache :


Wenn man früh aufsteht

wäre es nicht einen gute Sache

sofort und spontan

beizutreten der SPD

als hölderlinscher Sozialromantiker

und prekärer Poet

dem es um Gerechtigkeit geht ?







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