Als ich einmal meine Heimatstadt mit meinem damaligen Freund und unserem neugeborenen Baby besucht hatte, trafen wir am Strand seine Stiefmutter. Es bestand ein gewisses angespanntes Verhältnis zwischen uns, da ich mich zuvor einmal mit dem Vater meines Freundes angelegt hatte. Die Stiefmutter kam erst später ins Spiel, nachdem die Original-Mutter verstorben war. Sie war eigentlich ganz nett zu uns und bemühte sich, einen guten Ton zu wahren. Sie sagte, nach dem Krieg wurden ja auch viele Babies geboren. Der Sinn dieser Aussage erschließt sich mir bis heute allerdings nicht. Mein Kind war natürlich komplett unpassend für diese Familie gewesen, die sich als etwas Besseres wähnte als ich es war. Ein Sohn Zahnarzt, eine Tochter Tiermedizin-Studentin, eine Tochter Lehrerin und mein Freund Diplom-Chemiker. Der Vater Kapitän zur See a. D. Ich dagegen nur simple Studentin der Naturwissenschaften mit Slums-Hintergrund, da mein Opa ein Haus in der Altstadt besaß. Heutzutage wäre das unbezahlbar.
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