Klobrand im Plumpsklo

Als Kind hatte ich in unserem alten Haus in der Altstadt mit meiner Familie nur ein Plumpsklo zur Verfügung. Ich musste es teilen mit noch 13 weiteren Personen. Unter den heutigen Hygieneanforderungen ein eher unhaltbarer Zustand. Aber ich habe es überlebt, wie man sieht. Die Kloeimer wurden einmal pro Woche gewechselt von Männern, die jeweils zwei Eimer mit einer Stange über ihren Schultern trugen so wie bei Hummel-Hummel/Mors-Mors in Hamburg. Wenn es sich mal zutrug, dass sie nicht kamen, weil zum Beispiel gestreikt wurde, mussten meine Eltern den vollen Eimer in den Hafen kippen.
Ich verspürte irgendwann den unbedingten Wunsch, zu zündeln und legte ein Feuer im Klohäuschen. Ich war sicher, dass es in der Hafenstadt zu feucht war für einen größeren Brandausbruch. Ich löschte das Feuer danach umgehend mit Zeitungspapier, das immer ausgelegt war zum Hinternabputzen.
Mein großer Bruder berichtete mir von ähnlichen Erlebnissen. Er aber toppte es noch, indem er versuchte, in die Türschwellen des Hauses brennende Streichhölzer zu werfen. Es brach aber zu seinem Leidwesen nie ein Brand aus.