Leben

Gedicht zum Thema Alter

von  Teo

Sie zählt so etwa neun Jahrzehnte

Und steht am Eingang ihrer Bleibe

Sie trägt ihr Silberhaar

Als wäre es ein Diadem

Streicht sanft die Strähnen hinters Ohr

Steht halb gebückt wie eine Weide

Von Lebensstürmen gramgebeugt

Doch nicht verbogen

 

In ihren Augen seh‘ ich Leben

Und Kraft und unbeugsamen Willen

Auch Milde, Nachsicht und Verzeihen

Mal Zorn, mal Wut, mal Lebensfreude

Wenn sie dann schallend lacht

Erwacht der Rest Natur

Und wenn sie traurig ist und weint

Stimmt sanfter Wind mit ein

 

Und immer noch

Trotz aller Wunden, aller Narben

Ein lebensfrohes Bündel Mensch

Ein Stein im wilden Wasserlauf

Der sich erfülltes Leben nennt

Geglättet, geschliffen, erduldend

Doch immerzu

Bewegend…

 

 

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 tueichler (21.08.25, 17:16)
Wenns nur immer so wäre. Bei manchen bleibt nur Gram und Düster is weil der Blick aufs Schöne irgendwie verloren ging.

 GastIltis (21.08.25, 21:58)
Sehr einfühlsam!
LG von Gil.

 Emotionsbündel (21.08.25, 22:52)
Bestenfalls ist es so, zumindest wünschenswert. Schöne Worte, die du da gefunden hast.

Lieben Gruß, 
Judith

 AchterZwerg (22.08.25, 07:02)
Gefällt mir ebenfalls gut, Teo.

Wie ich sehe, hast du die 80 auf 90 erhöht. - Wohl wissend, dass der Anteil derjenigen, die sich persönlich angesprochen fühlen, geringer ist.
Das war schlau.  :P

 plotzn (22.08.25, 09:15)
Bewegend ist auch Dein Gedicht, lieber Teo!

Wohl dem, der so alt wird und dabei noch so fit bleibt. Toll geschrieben!

Liebe Grüße
Stefan

 Saira (22.08.25, 09:49)
Moin Teo,
 
das Alter kann auch voller Intensität und Tiefe erlebt werden, wenn die Gesundheit mitspielt und das Schicksal nicht jede Lebensfreude nimmt.
 
Dein Gedicht ist sehr einfühlsam geschrieben. Sehr schön!
 
Liebe Grüße
Sigi
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