Aschekind - Die Melodie des Krieges

Gedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Saira

Liegt ein kleines Kind im Sterben,

zwischen Scherben, atmet schwer,

und des Dunkels zäher Schatten,

leckt das letzte Leben leer.

 

Ist etwas aus Stahl gefallen,

das vom Hass und Tode sang,

und die Noten sind verflogen,

als der Tag wie Glas zersprang.

 

Leise Rufe sprengten Felsen

und das Grollen hallt noch nach,

stürzten ab auf Weg und Stufen

und die junge Brücke brach.

 

Lachen wurde mitgezogen,

das die Träume mit sich riss,

selbst das Hoffen wollte folgen,

tief hinab, zur Finsternis.

 

Blind erscheinen alle Fenster

und verschwommen ist das Bild,

das noch eben voller Farben,

keinen Lebensdurst mehr stillt.

 

Traurig steh ich vor dem Spiegel,

lichtlos malt sich mein Gesicht

und nur hinter schwarzen Augen,

flackert winzig noch ein Licht.

 

In mir zerrt ein lautes Schweigen

und der Schlaf, er nimmt mich still,

soll sich alles Graue zeigen,

das sich zu mir legen will.

 

Und im Dunkel, tief verborgen,

regt sich leise neues Sein,

aus der Asche wächst ein Morgen,

schimmert Hoffnung sacht hinein.

 

 

 

 

©Sigrun Al-Badri/ 2025


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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (27.08.25, 16:12)
Moin Sigi,

die Hoffnung stirbt halt zuletzt und sorgt für den Lichtblick im Grauen.

Liebe Grüße,
Dirk

 Teo (27.08.25, 20:31)
Hi Sigi,
Ich habe es mehrmals gelesen, dein Aschekindgedicht. Dass du die Kunst der anspruchsvollen Dichtkunst beherrscht, nehme ich erfreut wahr. Wie du manchmal mit Sprache spielst und Metapher einflechtest, hat schon eine besondere Qualität. 
Zum Thema...es sind Menschen mit Macht und Einfluss, die noch lange dafür Sorgen werden, daß uns der Stoff für derart Gedichte nicht ausgehen wird.
Gruß aus dem Ruhrpott 
Teo
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