Wo Kälte kein Zuhause hat

Gedicht zum Thema Außenseiter

von  Saira

Im Schatten hält sich Müdigkeit versteckt,

nur trübe Augen schauen leer hervor,

von dumpfer Weingeistwärme zugedeckt -

und stiller Atemnebel steigt empor.

 

Durchs Grelle tanzt ein Flockendicht,

das wirbelnd aus der Schwärze fällt.

Wer kann, erträumt im Lärm der Nacht

für Stunden seine heile Welt.

 

Im Schatten hat sich Schwere ausgestreckt

und ein Gesicht schaut kaltgefärbt hervor,

von einem schneegewebten Tuch bedeckt -

ein feiner Atemnebel steigt empor.

 

Der Morgen graut den Horizont,

verloschen ist das Licht der Nacht

und schweigend trifft, was schlafen geht,

auf das, was mit dem Tag erwacht.

 

Im Schatten liegt ein Körper schneeversteckt

und ein Gesicht schaut leblos kalt hervor,

vom letzten Schlafe gnädig zugedeckt -

als warmer Atemhauch zu Eis gefror.

 

 

 

©Sigrun Al-Badri/ 2024


 



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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (20.11.24, 10:31)
Erschütternd, Sigi. Es kommt nur sehr selten in die Schlagzeilen.
Liebe Grüße
Ekki

 Saira meinte dazu am 21.11.24 um 10:27:
Danke, Ekki,
 
es ist leider wahr, dass solche Schicksale oft im Schatten der Gesellschaft bleiben.
 
Liebe Grüße
Sigi

 Didi.Costaire (20.11.24, 10:42)
Ein trauriges Schicksal, Sigi. Du findest dafür die richtigen Worte.

Liebe Grüße,
Dirk

 Saira antwortete darauf am 21.11.24 um 10:28:
Ich danke dir, Dirk,
 
es bedeutet mir viel, dass du die richtigen Worte darin siehst.
 
Liebe Grüße
Sigi

 Teo (20.11.24, 13:48)
Oh Sigi, 

auch herbstlich,aber mit erschütterndem Ende. Ekki schrieb es bereits. Derart Schicksale werden selten erwähnt.

Trotzdem herbstliche Grüße 
Teo

 Saira schrieb daraufhin am 21.11.24 um 10:28:
Lieber Teo,
 
ich schätze deine Rückmeldung sehr. Es ist traurig, dass solche Schicksale oft übersehen werden.
 
Herbstliche Grüße zurück
Sigi

 plotzn (20.11.24, 13:58)
Ein trauriges Schicksal ,liebe Sigi, dass es leider auch in einem der reichsten Länder der Erde immer wieder gibt.

Berührend geschrieben.

Liebe Grüße
Stefan

 Saira äußerte darauf am 21.11.24 um 10:29:
Danke, lieber Stefan,
 
es ist in der Tat erschütternd, dass solche Dinge in unserer Gesellschaft geschehen. Ich freue mich, dass mein Gedicht dich berührt hat.
 
Liebe Grüße
Sigi

 TassoTuwas (21.11.24, 01:56)
Liebe Sigi,

ein wunderbares Gedicht, getragen von einer beeindruckenden Sprachdichte.
Worte zum still werden.

TT

 Saira ergänzte dazu am 21.11.24 um 10:30:
Lieber Tasso,
 
deine Worte berühren mich tief und sind für mich von großer Bedeutung!
 
Mit stillen Gedanken und herzlichen Grüßen,
Sigi
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