Doppelherbst.

Sonett zum Thema Jahreszeiten

von  Walther

Doppelherbst.

Es streicht der Himmel sich in mildes Grau
Und Tröpfchen setzen sich an Haaren fest.
Das müdgewordne Jahr gibt sich den Rest,
Und was der wär, weiß keiner so genau.

Ein Hund zieht seine Spuren und sagt: „Wau!“,
Als er die Kleine sieht: Sie ist ein Fest
Für müde Augen in der blöden Krisenpest:
Ganz gleich, weshalb, mir ist im Magen flau.

Ich schlag den Mantelkragen hoch, den Schal,
Ihn knote ich um meinen Faltenhals.
Und wär die Erde nicht das Jammertal:

Zu jammern läge nah. Denn jedenfalls
Liest sie vertieft ihr Smartphone durch: Egal,
Ein alter Mann taugt viel. Bloß nicht zur Balz.


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