Sie flüstern Worte, die wie Wahrheit scheinen,
doch tragen sie den Frost im falschen Laut,
sie lassen dich an kalten Flüssen weinen,
wo Lachen in ein fernes Echo taut.
Die Schatten zischeln deinen Namen leise,
ein kalter Schritt folgt lautlos durch die Nacht,
sie kriechen tief in deine hellen Kreise,
bis Schweigen fällt und dich gefangen macht.
Ich sehe dich in fremden Spiegeln steh’n,
dein Bild zerbricht im fahlen Gegenlicht,
ich möchte still durch deine Mauern geh’n,
die leise wachsen, Schicht um Schicht, um Schicht.
Und fällst du auch in Tiefen ohne Grund,
so leucht ich noch in deinem dunklen Raum,
bleib stiller Nachklang, leise, zart und wund,
ein Silberfaden in dem tiefsten Traum.
Und eines Tags, wenn Nebel sich verlieren,
wenn deine Seele wieder atmen kann,
wirst du mein leises Flüstern in dir spüren:
Ich war nie fort. Ich blieb in deinem Bann.
©Sigrun Al-Badri/ 2025