Dezember 1974

Erzählung zum Thema Aufbruch

von  Prinky

Ihre Mutter quälte sich mit ihr, sie bemerkte wohl den dicken Bauch, den ihre Mutter mit sich trug.
Carla spürte, daß ihre Geburt wohl nicht mehr allzulange auf sich warten würde.
Sie hörte ihre Mutter leise mit sich sprechen, und irgendwie waren Mutters Worte wohl für beide Carlas verständlich. Sehnsuchtsvoll wollte sie ihrer Mutter über den Kopf streicheln, während diese der ungeborenen Tochter lieb zuredete.
Natürlich vermochte Carla nicht ihre Mutter zu streicheln. Alles war halt wie immer
"Mutter," sprach Carla erregt, "ich kämpfe, du wirst es schon merken!!! Du wirst mich nicht umsonst geboren haben! Ich liebe dich!"
Die Stimmung schien komisch zu werden, als sie ein extremer Wirbel erfasste, und sie zurück in einen Pulk von Menschen beförderte.

Januar 2005:

Die Stimmen, die sie noch vor kurzem hörte, entpuppten sich als eine Handvoll geschulter Helfer in der Not. Merkend, wie sie zum Krankenwagen verbracht wurde, sah sie fern am dichteren Waldrand das kleine Reh stehen. Carla war, als  schlossen sich beide Augen des Tieres ihr zum letzten Gruß. Dann verschwand es in der Tiefe des Waldes.
Ihr kam es so vor, als liefe auch ihre Rettung wie ein unwirklicher Film vor ihren Augen ab. Sie ahnte jedoch die Chance, die ihre Rettung ihr bot. Und sie ahnte, dasß sie wieder viel gut zu machen hätte.

Dieser Unfall gab ihr den Schub, ihr Leben völlig neu zu definieren.

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