Sallys Haus (5)
Erzählung zum Thema Geister
von Prinky
Myles und Karen hatten nicht die geringste Idee, wie sie ihre Erfahrungen in der Nacht, den anderen glaubwürdig näherbringen sollten. Sie wußten ja selbst nicht so genau wie sie die eigenen Erfahrungen deuten sollten.
Die Frostigkeit des Vortages war auch am Morgen zu spüren. Man sah den Sonnenschein vor dem Fenster, spiegelnd in der Gegend, aber man spürte sie nicht, obwohl eine Türe zum Garten offenstand. Myles besah sich die Gesichter rundum. Indira und Jule wirkten ruhig und etwas abwesend. Kyle sah gelangweilt auf sein Brot, und Samantha tat so, als würde sie nichts von dem, was an jenem Frühstückstisch nicht gesprochen wurde, hören wollte.
Nur Sam war aufgeweckt wie eh und je, und wackelte ein wenig auf der gebogenen Eckbank herum.
Er meinte, das er nun keinen Hunger mehr hätte, und das er jetzt lieber wieder mit Sally spielen wollte. Niemanden außer die beiden Großeltern jedoch schienen Sams Worte zu interessieren.
Schließlich stand er auf, und lief nach oben auf sein Zimmer.
"Hallo", entfuhr es Karen, "euer Sohn, euer Bruder, scheint euch nicht wirklich zu interessieren, oder?" Kopfschüttelnd blickte sie sich um, als Indira von Jule einen Stoß in die Seite bekam. Anscheinend war sie im Begriff etwas zu sagen, doch Jule unterband dies.
"Auf jetzt, ihr zwei," meinte Samantha, gleich fährt euer Schulbus los".
Kyle stand auf, und verließ ohne ein Wort den Frühstücksraum. Seine beiden Töchter folgten ihm, und kurz darauf hörte man nur noch, als die schwere Haustüre ins Schloss fiel. Nun waren die Großeltern mit Samantha alleine im Raum. Myles wollte ein Gespräch beginnen, als ihm Samantha jedoch ziemlich grob über den Mund fuhr.
"Kann es sein, das ihr wieder nach Hause wollt", sagte sie mit leicht gereizter Stimme. " Merkt ihr nicht, das sich niemand in der Familie mit euch unterhalten will? Wir haben hier unser Leben und unsere Probleme, also...bitte fahrt lieber wieder nach Hause.
Karen verstand nicht, als Samantha begann ihren Körper zu schütteln. Sie sank auf den Boden, und man sah wie sich ihre Gesichtszüge immer wieder neu deformierten. Dann stand sie auf, und ein leerer Blick traf auf die Großeltern. Eine dumpfe Stimme sprach aus ihrem Mund, und wieder war es nur das nächtige VERSCHWINDET! Sie sagte es immer wieder und lauter, und die beiden klammerten sich vor lauter Panik aneinander.
So wie es begann, endete der Wahnsinn auch wieder. Wie von einem Blitz getroffen, sank Samantha erneut auf den Küchenboden. Sie wand sich auf dem alten Laminat, als sie plötzlich ruhig wurde.
Sekunden vergingen.
Dann stand sie auf, und sagte kurz und bestimmend:
"Ich mach mich nun ans Putzen! Macht euch einen schönen Tag!"
Karen wiegte ihren Kopf in ihren Händen, und Myles verstand immer weniger, doch dann packte er seine Frau und ging mit ihr zu ihrem Auto.
Mit quitschenden Reifen fuhren sie vom Grundstück, was keinen anderen im Haus nur annähernd interessierte.
"Karen", meinte Myles, "lass uns in die Stadt fahren. Ich will wissen in was für ein Haus die gezogen sind. Das kann doch alles nicht wahr sein!"
Karen nickte ihm zu.
Der Himmel schwieg, als das fahrende Ungewisse in der Stadt begann, dem Geheimnis des Hauses ihrer Familie auf die Spur zu kommen.
In der städtischen Bücherei, die zum Glück niemals in ihrer Geschichte einem Feuer erlag, fanden sich viele alte Bücher zur Stadt,- und Lebensgeschichte einiger Bürger dieser Stadt.
Sie wußten, das die Familie in die alte Hanson-Villa gezogen war. Das hatte ihnen Samantha am Anfang ihrers Umzugs noch am Telefon erzählt.
Und wirklich, es fand sich ein Eintrag.
Im Jahre 1834 hatte ein gewisser Richard Hanson in einem Anfall geistiger Umnachtung seine erst fünfjährige Tochter die Treppe im Haupthaus heruntergestoßen. Dabei starb das Kind. Die Mutter hatte sich daraufhin im See ertränkt, und Hanson selbst begann wenige Wochen später Selbstmord. Seit dieser Zeit war den Leuten in Nicholasville immer wieder von Besitzen der Villa erzählt worden, das es angeblich im Hause spuken soll.
Und so kam es, das sich seit ca. 150 Jahren nie mehr jemand in das Haus begab, der von seiner Geschichte wußte.
Myles schluckte. Alles schien klar, und er wußte nun, das es nur noch eine Möglichkeit gäbe, der Familie zu helfen, und sie somit vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.. Karen pflichtete ihm bei.
Doch wie sollte das gelingen? Gegen eine Wand zu reden wäre ja ähnlich. nur es bringt eben nichts.
Später am Tag saßen beide in einem Cafe auf der Hauptstraße der kleinen Stadt. Sie sahen zu den andersweitig beschäftigten Leuten, und wußten nicht so genau, ob sie mit den Leuten reden sollten. Die Leute müssten doch Bescheid wissen. Sie müssten doch wissen, was mit dem Haus los wäre, wo nun leider die eigenen Kinder und Enkelkinder leben müssen. Über Spuk zu reden ist ziemlich normal, jedoch...niemand steht offen dazu. Erst dann, wenn man sich mitten im Geschehen befindet, wird das Unfassbare plötzlich wahr, und Worte können beschreiben, was unglaublich wäre.
Sie beschlossen zu schweigen. Aber sie wußten, das sie doch noch einen Besuch zu tätigen hätten. Der ortansässige Pfarrer müsste doch bereit sein in dieses Haus zu gehen und es vom Bösen zu reinigen. Auch wenn eigentlich niemand in dieses Haus gehen wollte...Er als Mann Gottes hätte doch die Pflicht, da seine Hilfe zu bieten, wo sie nötig wäre. Und sie wäre nötig.
Die Frostigkeit des Vortages war auch am Morgen zu spüren. Man sah den Sonnenschein vor dem Fenster, spiegelnd in der Gegend, aber man spürte sie nicht, obwohl eine Türe zum Garten offenstand. Myles besah sich die Gesichter rundum. Indira und Jule wirkten ruhig und etwas abwesend. Kyle sah gelangweilt auf sein Brot, und Samantha tat so, als würde sie nichts von dem, was an jenem Frühstückstisch nicht gesprochen wurde, hören wollte.
Nur Sam war aufgeweckt wie eh und je, und wackelte ein wenig auf der gebogenen Eckbank herum.
Er meinte, das er nun keinen Hunger mehr hätte, und das er jetzt lieber wieder mit Sally spielen wollte. Niemanden außer die beiden Großeltern jedoch schienen Sams Worte zu interessieren.
Schließlich stand er auf, und lief nach oben auf sein Zimmer.
"Hallo", entfuhr es Karen, "euer Sohn, euer Bruder, scheint euch nicht wirklich zu interessieren, oder?" Kopfschüttelnd blickte sie sich um, als Indira von Jule einen Stoß in die Seite bekam. Anscheinend war sie im Begriff etwas zu sagen, doch Jule unterband dies.
"Auf jetzt, ihr zwei," meinte Samantha, gleich fährt euer Schulbus los".
Kyle stand auf, und verließ ohne ein Wort den Frühstücksraum. Seine beiden Töchter folgten ihm, und kurz darauf hörte man nur noch, als die schwere Haustüre ins Schloss fiel. Nun waren die Großeltern mit Samantha alleine im Raum. Myles wollte ein Gespräch beginnen, als ihm Samantha jedoch ziemlich grob über den Mund fuhr.
"Kann es sein, das ihr wieder nach Hause wollt", sagte sie mit leicht gereizter Stimme. " Merkt ihr nicht, das sich niemand in der Familie mit euch unterhalten will? Wir haben hier unser Leben und unsere Probleme, also...bitte fahrt lieber wieder nach Hause.
Karen verstand nicht, als Samantha begann ihren Körper zu schütteln. Sie sank auf den Boden, und man sah wie sich ihre Gesichtszüge immer wieder neu deformierten. Dann stand sie auf, und ein leerer Blick traf auf die Großeltern. Eine dumpfe Stimme sprach aus ihrem Mund, und wieder war es nur das nächtige VERSCHWINDET! Sie sagte es immer wieder und lauter, und die beiden klammerten sich vor lauter Panik aneinander.
So wie es begann, endete der Wahnsinn auch wieder. Wie von einem Blitz getroffen, sank Samantha erneut auf den Küchenboden. Sie wand sich auf dem alten Laminat, als sie plötzlich ruhig wurde.
Sekunden vergingen.
Dann stand sie auf, und sagte kurz und bestimmend:
"Ich mach mich nun ans Putzen! Macht euch einen schönen Tag!"
Karen wiegte ihren Kopf in ihren Händen, und Myles verstand immer weniger, doch dann packte er seine Frau und ging mit ihr zu ihrem Auto.
Mit quitschenden Reifen fuhren sie vom Grundstück, was keinen anderen im Haus nur annähernd interessierte.
"Karen", meinte Myles, "lass uns in die Stadt fahren. Ich will wissen in was für ein Haus die gezogen sind. Das kann doch alles nicht wahr sein!"
Karen nickte ihm zu.
Der Himmel schwieg, als das fahrende Ungewisse in der Stadt begann, dem Geheimnis des Hauses ihrer Familie auf die Spur zu kommen.
In der städtischen Bücherei, die zum Glück niemals in ihrer Geschichte einem Feuer erlag, fanden sich viele alte Bücher zur Stadt,- und Lebensgeschichte einiger Bürger dieser Stadt.
Sie wußten, das die Familie in die alte Hanson-Villa gezogen war. Das hatte ihnen Samantha am Anfang ihrers Umzugs noch am Telefon erzählt.
Und wirklich, es fand sich ein Eintrag.
Im Jahre 1834 hatte ein gewisser Richard Hanson in einem Anfall geistiger Umnachtung seine erst fünfjährige Tochter die Treppe im Haupthaus heruntergestoßen. Dabei starb das Kind. Die Mutter hatte sich daraufhin im See ertränkt, und Hanson selbst begann wenige Wochen später Selbstmord. Seit dieser Zeit war den Leuten in Nicholasville immer wieder von Besitzen der Villa erzählt worden, das es angeblich im Hause spuken soll.
Und so kam es, das sich seit ca. 150 Jahren nie mehr jemand in das Haus begab, der von seiner Geschichte wußte.
Myles schluckte. Alles schien klar, und er wußte nun, das es nur noch eine Möglichkeit gäbe, der Familie zu helfen, und sie somit vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.. Karen pflichtete ihm bei.
Doch wie sollte das gelingen? Gegen eine Wand zu reden wäre ja ähnlich. nur es bringt eben nichts.
Später am Tag saßen beide in einem Cafe auf der Hauptstraße der kleinen Stadt. Sie sahen zu den andersweitig beschäftigten Leuten, und wußten nicht so genau, ob sie mit den Leuten reden sollten. Die Leute müssten doch Bescheid wissen. Sie müssten doch wissen, was mit dem Haus los wäre, wo nun leider die eigenen Kinder und Enkelkinder leben müssen. Über Spuk zu reden ist ziemlich normal, jedoch...niemand steht offen dazu. Erst dann, wenn man sich mitten im Geschehen befindet, wird das Unfassbare plötzlich wahr, und Worte können beschreiben, was unglaublich wäre.
Sie beschlossen zu schweigen. Aber sie wußten, das sie doch noch einen Besuch zu tätigen hätten. Der ortansässige Pfarrer müsste doch bereit sein in dieses Haus zu gehen und es vom Bösen zu reinigen. Auch wenn eigentlich niemand in dieses Haus gehen wollte...Er als Mann Gottes hätte doch die Pflicht, da seine Hilfe zu bieten, wo sie nötig wäre. Und sie wäre nötig.