Alle 9.255 Textkommentarantworten von Graeculus

08.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Plädoyer für Optimismus: "Fein! Und immer positiv denken! ("difficile est satiram non scribere")"

08.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Plädoyer für Optimismus: "Ich habe sogar kürzlich von einem Versuch gelesen, in Norwegen Wein anzubauen. Ganz ernsthaft."

07.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Was sie bewegt, weiß ich nicht so genau. Schon weil sie als Herde auftreten (gemeinsames Skandieren von Parolen!), habe ich sie als Herde wahrgenommen. Bei FfF fällt mir immerhin auf, daß sie 1. nicht im Chor gröhlen und 2. individuelle (von Hand gemalte) Plakate tragen, auch wenn deren Inhalte sich gleichen ("There's no Planet B" etc.)."

07.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Man sollte eigentlich meinen, daß Kommunikation (Mitteilung) zu einem Verständnis führt. Aber das Verstehen in der Kommunikation geschieht ja immer auf der Basis einer Deutung, bei der man wiederum auf sich selbst geworfen ist. Übertragung, wie Du sie erwähnst, ist Projektion: Ich nehme an, daß Du das jetzt so meinst, wie ich es meinen würde, wenn ich es so sagen würde. Eine Vermutung. Interessanter Gedankenaustausch! Aber die "Möwe Jonathan" habe ich immer noch nicht gelesen."

07.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Das behindert die Interaktion, und zwar nicht unerheblich. Aber man sucht sich seinen Charakter nicht aus, man wählt ihn nicht (da folge ich Sartre nicht), und so muß man lernen, mit sich selbst auszukommen. Andere Menschen haben es gut, denn sie können mir aus dem Wege gehen - ich kann das nicht. Jetzt ist es aber genug mit dem Pessimismus ... sonst rede ich noch schwärzer als ich denke."

07.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Genau so ist es, tulpenrot! Und jetzt, wo Du auf den "verzagten Jammerlaut" verzichtet, hast, fällt es mir viel leichter einzusehen, daß wir - o Wunder! - in dieser Hinsicht einer Meinung sind."

06.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Aber kenne ich überhaupt andere Menschen? Kenne ich ihre Gedanken und Empfindungen? Verstehe ich, was sie mir mitteilen? Oder kenne und verstehe ich in Wahrheit nur mich selbst? Ich kann ja, wie man so sagt, in keines anderen Menschen Kopf hineinsehen und stehe nicht in seinen Schuhen."

06.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Das kann ich gut verstehen, Access, und sollten tulpenrot und ich einander mißverstanden haben, dann liegt ja auch das gewissermaßen im Trend meiner Aussage. Herzlichen Gruß!"

06.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Ich glaube, es stammt von Goethe: er wolle lieber "ein Narr auf eigene Faust" sein. Einfach ist das nicht. Danke."

06.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Standrecht. von  franky: "Diese Verserzählung (oder das Lied) steht in einer alten Tradition - auch in Österreich: Was zieht dort zur Brigittenau im blutigen Morgenrot? Das sind die kroatischen Jäger, sie führen den Fahnenträger der Freiheit hin zum Tod. Sie haben ihn gefangen trotz Recht und Reichsgesetz. Es hat ihm das Urteil gesprochen es hat ihm den Stab gebrochen der Mörder Windischgrätz. Zum Richtplatz sie ihn führen ihn schreckt nicht Tod noch Grab. Doch als er denkt der Lieben, die ihm daheim sind geblieben, fällt still eine Träne herab. Die Träne für Weib und Kinder entehret keinen Mann. „Lebet wohl, nun gilt es zu sterben, für die Freiheit Herzen zu werben. Ihr Jäger, wohlauf, schlagt an!“ Er schlägt sich selbst die Binde wohl um der Augen Licht. „Oh du Deutschland, für das ich gestritten, für das ich im Leben gelitten, verlass’ die Freiheit nicht!“ Es krachen die Gewehre, im Blute liegt der Held. Es haben die Büchsen der Jäger der Freiheit Fahnenträger, den Robert Blum gefällt. Der Fähnrich ist erschlagen, es fiel der Robert Blum. Auf, Brüder! die Fahne zu retten der Freiheit aus Banden und Ketten zu Deutschlands Eigentum."

06.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Der Eindruck, Du könntest eine Änderung im Sinn haben, ist wohl dadurch entstanden, daß Du die beiden genannten Optionen so unplausibel extrem ("verzagter Jammerlaut") formuliert hast."

06.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Für diesen Hinweis bin ich Dir dankbar; das wußte ich nämlich nicht."

06.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Stimmt wohl. Das kommt erschwerend hinzu. Zum Glück geht es, zumindest bei mir, nicht so weit, daß die Elemente einander bekriegen."

06.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Beide Formulierungen sind mir zu extrem. Die Situation hat eine positive und (manchmal) eine negative Bedeutung. Auf keinen Fall etwas, das ich - zu dem Preis, zu dem das möglich wäre - ändern möchte."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Der schwäbische Wutbürger, der in Gruppen (Herden) demonstrieren geht und Parolen skandiert? Nichts könnte mir ferner sein. Nicht erst seit kurzem, sondern schon damals, als ich 1967 ff. studiert habe."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "So ironisch ist das - und wenn ich Dich jetzt enttäusche - gar nicht gemeint. Es ist auch nicht Eitelkeit (glaube ich jedenfalls), sondern Erlebnis. Manchmal bin ich fast mit jemandem einer Meinung, aber ganz? Fast nie. Ein Philosoph sagte mir einmal: "Meine Gefahr ist der Solipsismus." Gefahr - das spricht doch gegen die Eitelkeit, oder?"

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Ich reiche Dir (virtuell) die Hand."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Schön gesagt. Ich erkenne das "und willst du nicht mein Bruder sein ..." Gibt es da nicht so eine Szene im "Leben des Brian"? Redner vor der Menge: "Wir sind alle anders!" Einzelne Stimme aus der Menge: "Ich nicht!""

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Da sollte ich wohl ein Buch kennen, das ich nicht kenne bzw. von dem ich nur gehört habe. Kennst Du den Begriff 'Solipsismus'? Da ist eine Klippe für viele Leute, die sich - wie Du schreibst - vom "Gedankenstrom des Kollektivs lösen". Zum Glück gibt es mehrere Solipsisten, auch wenn das ein Widerspruch in sich ist."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Siehst Du, das ist schon wieder so ein Problem! Ich lebe unter Schwaben ("Hund abschaffe, selber belle!"), doch mir sind die Badener wesentlich sympathischer. Die Grenze zwischen beiden ist nahe, und doch ..."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Und wenn es nur Nuancen sind, ja. Wie bei uns die zwischen Agnostizismus und Atheismus. Oder ist das mehr als eine Nuance? Es fehlt der eineiige Zwilling."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Nach einem schönen Wort Schopenhauers haben diese Menschen, die nicht dem Mittelmaß und der Herde dienen, immerhin die Möglichkeit, einander über die Jahrhunderte hinweg zuzurufen. Wolf Biermann: Wie nah sind uns manche Tote, doch Wie tot sind uns manche, die leben!"

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Ja, jeder Individualist denkt anders. Und was die 7,7 Milliarden Menschen angeht, so stammen die meisten von ihnen aus (a) China, (b) Indien und (c) Afrika. Daß da jemand - mit einem völlig anderen kulturellen Hintergrund! - so denkt wie ich, halte ich für extrem unwahrscheinlich. Manche sind mir durchaus sympathisch, aber das steht auf einem anderen Blatt."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Genau. So heißt es, und das muß man beachten. Ich wollte nur mal darauf hinweisen."

05.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Falls Ralfs Bemerkung ernst gemeint ist, stimme ich ihr zu (falls nicht, ebenfalls): Man selbst zu sein war schon merkwürdig, fand Ferguson, noch merkwürdiger aber war, dass es mehrere von ihm zu geben schien, dass er nicht nur der eine war, sondern eine Ansammlung widersprüchlicher Personen, in Gesellschaft mit anderen jeweils ein anderer. Bei einem freimütigen, kontaktfreudigen Jungen wie Noah fühlte er sich ruhig und nah bei sich selbst. Bei einem schüchternen, zurückhaltenden Mädchen wie Ann Brodsky fühlte er sich laut und ungehobelt und redete immer zu viel, um das Peinliche ihres Schweigens zu überspielen. Humorlose Leute verwandelten ihn in einen Witzbold. Schlagfertige Clowns machten ihn begriffsstutzig und lahm. Wiederum andere Leute konnten ihn in ihre Umlaufbahn ziehen und dazu bringen, so zu handeln wie sie. Der streitsüchtige Mark Dubinsky mit seinen endlosen Tiraden über Politik und Sport kitzelte in Ferguson den hitzigen Redner hervor. Der verträumte Bob Kramer machte ihn schwach und unsicher. Artie Federman hingegen machte ihn ruhig, so ruhig, wie er sich noch nie in Gegenwart eines anderen gefühlt hatte, denn bei dem Neuen fühlte er sich so, wie er sich fühlte, wenn er allein war. [Paul Auster: 4321. Reinbek bei Hamburg 2017, S. 357 f.]"

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