Alle 233 Textkommentare von Willibald

23.12.20 - Kommentar zum Text  SARS 2003/2004 von  Augustus: "Du meinst, die seit Monaten statistisch erfasste Übersterblichkeit sei nicht aussagekräftig oder sonstwie irrelevant bis rätselhaft?"

22.12.20 - Kommentar zum Text  Szene einer Ehe von  AchterZwerg: "Beginnt leicht bürosprachlich-nüchtern mit (Auf) "Mehr als vier Stunden beläuft sich der Streit". Dann wird es immer poetischer und bitterer in Nahaufnahme. Am Schluss ein Blick aus der Über- und Obersicht mit einer produktiv-poetischen Fliege samt Summen. Wow, was für eine feine Textur. Da darf dann ein wenig Predigerton nicht fehlen: Merket auf. Das vollständigste Bild von Himmel und Hölle, das wir in diesem Leben erhalten können, ist wohl der Ehestand. Mag auch der Zölibat nicht gerade der Himmel sein, so ist er doch .... Beste Grüße ww p.s. mich fasziniert immer noch dein Text "Das Foto", muss was dazu schreiben.... Kommentar geändert am 22.12.2020 um 19:18 Uhr"

17.12.20 - Kommentar zum Text  Freibier für alle von  Quoth: "Grüße Dich , Quoth, ich hakle 🦉 beim Lesen dieser Stelle: Freunde, die in England lebten. Sie lachten und hüllten sich in Schweigen, in ein lachendes Schweigen, als ... Die Freunde sind in der erzählten Welt lokal und temporär für den Erzähler-Akteur präsent? Oszillierende Orientierung und Deixis? Der Leser stutzt und .... greetse ww Kommentar geändert am 17.12.2020 um 09:48 Uhr"

07.12.20 - Kommentar zum Text  Largo von  Quoth: "Auf den ersten Blick hat sein Duktus etwas Gravitätisches, eine sechs- und fünfhebige Rhythmik. Das Sonett sucht eher das gehobenere oder altertümliche Wort, die etwas geschraubtere Wendung, den barocken Schnörkel, die Apostrophe: i]November, Wundermond, der du die Welt verhüllst und alles Grauen in des Nebels Laken bettest, Es verzichtet auf den karg-sachlichen Bauhaus-Stil. "Die Abwässer der literarischen Industrie", schrieb Doderer, "verseuchen die Sprache. Ich selbst bin einer der letzten lebenden Flußkrebse, die in ihrer Not gegen den Strom wandern, den Quellen zu." Quoth, der Rabe, hymnisiert im breiten Largo den Rabenmonat und die Mutter und setzt und versetzt den Ton in Binnen- und Endreim mit "quillt", "killt" und "muttermild". Eine gravitätische, postmoderne, nein nicht mehr spielerische, sondern ernste Todessehnsucht voll Trauer und Levitation, Eichendorffs "Ich möcht’ am liebsten sterben, Da wär’s auf einmal still!" Nur sanfter. Ein Largo wie ein barockes Lied der Kinder voll Sehnsucht nach dem Anfang und dem Ende."

25.11.20 - Kommentar zum Text  Himmelsstürmer von  Quoth: "Welch schöner Zweifel! greetse ww"

22.11.20 - Kommentar zum Text  Spalierobst von  Quoth: "Ich mag diesen Kurztext , sein Sprecher ist offensichtlich ein Autor, befangen im Gang an einer Mauer und in seinem Bewusstseinsstrom. Dann gibt es hier noch das Signal des realen, textexternen Autors: Parabel. Ein Signal, dass man die Position der Überschau einnehmen sollte als Leser. Und dann ein Exempel der besonderen Art genießen kann. Ein Dieterich für die Zeilen.... Sucht man man nun jenseits der so avisierten Parabel-Bildebene, findet man sich im Bewusstsein eines nicht allzu zuverlässigen Mannes . Ziemlich gewiss, dass er sich die schriftstellerische Situation halbbewusst bis illusionsverhaftet schönredet: Das Projekt ist gut, Ein "genialer Schachzug" Eine Maske für die Dreiecksgeschichte, die temporale Transformation in das Peru des 17. Jahrhunderts, funktioniert so, dass das Publikum die Maskierung als Spiel durchschaut, nicht aber die Zensur. Sie hat ja "Tomaten auf den Augen". Die Ablehnung (durch die Verleger?) ist der Beleg für die Qualität des Projektes. Erfolglosigkeit das Mal des Siegers. Die unendliche Länge der MAUER, an der der Protagonist und sein Bewusstseinsstrom vorbei läuft, die gewisse Ausweglosigkeit wird weggedeutet: Die Mauer gefällt, Ein Monument für Spalierobst. So lässt sich denn im Deutungsspielraum, den der Text ausspielt, "das Mal des Siegers" nicht nur als Selbstbetrug lesen, sondern auch als das "Mal" dessen, der alles andere als ein Sieger ist. Die Triumphikonographie verlangt einen errungenen Triumph in dem, was man Realität nennt. Die Imagination ist der Illusion sehr nahe. Aber gut, die Lesarten dieses Textes sind durchaus "mehrere". Und - diese Spitze sei unlauter und erlaubt - unser Dieter hat in seinem Bewusstsseinstrom nichts Falsches gemeint, als er im Stillen das Horazwort ventillierte: "Wohin soll das wirre Zeug führen?" greetse ww Kommentar geändert am 22.11.2020 um 21:06 Uhr"

20.10.20 - Kommentar zum Text  Perikles in Düsseldorf #3 von  Graeculus: "Feine Verfremdung: Der Barbar ist dem Perikles fremd. Dem Barbar ist Perikles fremd. Intressante Prespektivenmischung (?) hier. Die Klammer in der direkten Rede ist wohl ein stiller Begleitkommentar von Perikles? Aber in dieser Er-Erzählung ist sowieso die Perspektive des Perikles recht dominant. „Laß uns aber“, so sagte der Barbar, „zu einem Orte wandeln (zu einem Orte wandeln! Hat der Griechisch bei den Komödianten gelernt?), der sich unweit von hier befindet und an dem wir uns in Ruhe unterhalten können. Deine Frage nach dem nächsten Apollontempel ist, bedauernd sage ich es, nicht leicht zu beantworten.“ p.s. https://up.picr.de/39687280cc.png Kommentar geändert am 20.10.2020 um 16:47 Uhr"

20.10.20 - Kommentar zum Text  Suttonella ornithocola von  Quoth: ""Sutonella" erinnert an italienisch inspirierte Musikgenres, ist aber die Bezeichnung für ein Bacterium, benannt nach dem Mikrobiologen R.G.A, Sutton. Und befällt ornithologische Wesen/Vögel. Ein dreistrophiges Gedicht, jede Strophe drei Zeilen. In der letzten Strophe taucht das zunächst latente Lyrische Ich auf. Und das Menschenkollektiv "uns". Es verknüpft sich mit dem Konjunktiv "die Vögel würden uns überleben". Ein "ersterben", das sich zunächst jahreszeitlich bedingt liest, dann aber den Focus ändert, wenn es in die dritte Strophe gewandert ist. greetse ww"

07.10.20 - Kommentar zum Text  KEINER KATZE SCHMECKT KONRAD VON WÜRZBURG BESSER! von  Dieter Wal: "Mir gefällt dieser unangestrengt Collageschnitt von Katzenplot und Konradkommentar sehr. Einmal wegen der wertlosen Verständigung von Katze und Mensch, dann wegen deren gewisser Plausibilität und dann weil das ein Ingredienz feiner, reiner Minne ist, soweit es so etwas gibt. greetse ww"

05.10.20 - Kommentar zum Text  damals war ich elf von  monalisa: "Was für ein geschickter Break: Das Ausgesperrtsein des Kindes wird zum Ausgesperrtsein der Mutter. Prosarhetorikpoesie."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Willibald. Threads, in denen sich Willibald an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Willibald hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  5 Kommentare zu Autoren,  2 Gästebucheinträge,  55 Kommentare zu Teamkolumnen und  einen Kolumnenkommentar verfasst.

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