Alle 63 Texte von jds

und noch einmal zeit doch die zeit geht weiter und viele haben einen stand punkt und wenn sie bemerken es ist zu spät wollen sie auch einen schritt vorwärts gehen jens schreblowsky - alletagekunst

große worte im mund von kleingläubigen doch allmählich trüben ahnungsschleier die gewollte wirklichkeit und mit zunehmender kühle des abends legt sich der dicke weiße nebel die wahrheit in die köpfe der...

alter freund mond alter freund mond ich heb die hand und grüße dich alter freund mond wenn du mal wieder dich dick und kugelrund gefressen lass deine lichterleiter silbern über gräber nieder die in der nacht vergessen alter...

das meer ebbe die schaufel geschultert gehe ich den wellen am horizont entgegen grabe ein loch so tief, dass sich die ersten wellen der flut darin verirren und immer wieder und irgendwann zu tief für das meer für immer ebbe

grinsen clownsgrinsen in gesichtern clownsgesichtern geschminkt mit unsichtbarem weiß clownsweiß und zählen an den fingern ab eins zwei drei ja nein eben nicht deshalb oder vielleicht alles mit unschuldiger miene auf ihren...

das ende der welt einem spaziergang gleich in frischer morgenluft die füße treten weich in der nase angenehmer duft dann ohne warnung von allen seiten es rettet kein sprung das laute pochen meines herzens fällt hinein in die...

1.  a | 2173 , 3
2.  b | 2161 , 1
3.  c | 2160 , 2
4.  d | 2169 , 3
5.  e | 2161 , 3
6.  f | 2163
7.  g | 2202
8.  h | 2166
9.  i | 2193 , 1

der alte mann: h

der alte mann: i

der kirschendieb als früh im sommer die sonne mit einem blinzeln aus den wolken die kirschen mit der farbe deiner lippen erröten ließ zerbrach die oberste sprosse der leiter auf der ich stand und ich fiel mit der farbe deiner...

die rückkehr der fledermäuse als kleine schatten huschen sie durch den übergang zwischen dämmerung und dunkelheit lange schon vermisst und plötzlich wieder aufgetaucht wischen sie dem mond über sein bleiches...

die taue neu das deck blitzblank geschrubbt die planken frisch geteert auch für die segel gab es neues tuch nur noch einen schritt ich bin an bord tausche den gewohnten festen boden unter den füßen gegen dieses leicht schwankende...

durch den kopf manchmal trifft er mitten ins herz klein amor mit seinem zerbrechlichen bogen und diesen billigen vergoldeten pfeilen meistens aber trifft er mitten durch den kopf unser kleiner amor mit rotem gesicht den bogen hinter dem...

einfach weg von hier manchmal wenn auf den straßen heißer staub in der sonne glüht manchmal wenn dann der regen dicke tropfen die ganze welt wegspült manchmal setz ich mich dann in mein eigenes schiff aus weißem papier...

erdbeeren auf sahne man fühlt es kalt dabei so nebenbei erdbeeren im februar man fühlt es halt vorbei so nebenbei denkt man im februar den winter lässt das kalt man friert ihn halt wartet auf rosen im april doch wenn der krokus...

es gibt zeiten in denen einem das blau des himmels in den adern gefriert und selbst dieser sanfte hauch welcher der kirschblüte vorauseilt und auch nicht diese leise ahnung des ersten sommertages können den gesang der amsel ersetzen die...

es war gut so wie es war und ganz nebenbei ändert sich etwas dabei war es gut so wie es war und mir war es einerlei was sich tut es war gut so wie es war bis es dann geschieht und man sieht sich und das was war in einem anderen licht dabei...

für sigrun nachdem das langsame aussterben der götter unaufhaltsam die unendliche weite des himmels pure illusion die leuchtenden sterne am firmament doch nur auf samt geheftete lichter nachdem selbst die unbestechliche eile der zeit...

gestern / schaute der mond / nur mal so / um die ecke / blieb über nacht / und ich warte / heute noch / im dunkeln / auf dich /

kiesel für kiesel drehe ich jeden stein im lauf des baches auf der suche nach dem letzten wort das dein finger ins wasser schrieb flut um flut glätte ich jede welle in der weite des meeres auf der suche nach dem letzten atemzug den dein...

ich wage es nicht das licht einzuschalten weil dann [um dann] ohne zu halten der schatten in deinem gesicht beginnt sich zu verbreiten in unendliche weiten der schatten in deinem gesicht wird schnell erkalten um dann [denn dann] auszuschalten die...

ich warte auf das vorbeirollen der zeit die mir etwas von später erzählen möchte ich warte auf meinen alten freund mond dem licht in der dunkelheit und ich warte darauf dass mir jemand die nägel der erinnerung aus meinem...

im freien fall im freien fall - wohin dabei das gefühl - schwerelos im freien fall - weiterhin der tiefe wunsch - immerhin gleich nach dem sprung - dorthin doch wieder festen boden unter den füßen spüren zu wollen jens...

im hauch des augenblicks im hauch des augenblicks läufts mir wieder mal kalt den rücken runter im hauch des augenblicks steh ich bleich und fahl und geh im mondlicht unter im hauch des augenblicks würd ich gerne dich noch einmal...

kartoffeln im herbst kartoffeln im herbst in langsam verglimmender glut in heisser asche liegend die schale verkohlt wartet mein herz auf den winter jens schreblowsky - alletagekunst

komm adler mit einem stück zucker in meiner hand werde ich dich locken komm adler zeig mir wie man fliegt komm adler leih mir deine flügel mit einem stück zucker stehe ich am rand und werde dich verführen komm adler ich zeig...

auf dem feld zwischen den schützengräben wächst heute lavendel saugen lavendelblüten euer blut aus dem boden und bienen schenken uns süßen lavendelhonig für den tee

der mond mal wieder / nimmt sich / heute abend frei / will auch mal / baden gehen / nackt / in dem kleinen see / versteckt / zwischen wiese und wald / nachts / bei vollmond /

manchmal manchmal immer dann wenn die ersten sonnenstrahlen den morgentau zum klingen bringen immer dann möcht ich gerne diese kleinen rosenknospen die um deinen nabel ranken diese kleinen knospen pflücken um sie dann in einem grossen...

meisengezwitscher kitzelt im ohr die sonne lockt den geruch feuchter erde hervor der wald übt sich in neuem gesang die sonne lauscht aus der ferne dem schneeglöckchenklang schon traun sie sich aus ihrer ritze die sonne schiebt ans licht...

mit einem leisen plumps fiel der mond aus seiner verankerung und rollte als rundes, weißes leuchtendes etwas im rinnstein die straße entlang ein kabel hinter sich herziehend das sich kurz spannte bevor mit einem trockenen klack der...

mond / mond in frankreich / mond in frankreich müsste man sein / mond / in frankreich / denkt sich / der mond / rund und voll / steckt die / champagnerflasche / mit dem / hals voran / zurück / in das eiswasser / und / erschreckt / die letzte...

'warum' fragt er sich und der schweiß tropft dem mond aus dem gesicht vom ewigen herumgerenne, immer nochmal und nochmal um die erde rum und nochmal 'warum, irgendwann ist doch genug nur einen moment verschnaufen einen kurzen...

nur tage noch nur tage noch hat sich das jahr entblättert abgerissen tag um tag auf einem nagel mit dem gesicht nach unten verweilen lachen und gesang nur tage noch hat sich der weg verlaufen abgewetzt schritt um schritt ich wünsch mir...

nach der erfindung des rades setzte der mensch zacken rundum und begann zeit zwischen zahnräder zu pressen zeit die zerteilt zerhackt zerstückelt sich auflöst verschwindet im nichts jens schreblowsky - alletagekunst

sehnsucht nach dem meer von der frischen brise angeregt saugt meine nase die letzten reste meer aus der luft die der wind vorüberweht etwas neidisch geworden lauschen nun auch meine ohren auf das ferne rauschen der brandung ungehalten...

man sieht sich man kennt sich man verliebt sich man kennt sich man hasst sich man verlässt sich nicht aufeinander sondern voneinander man sieht sich man kennt sich man verliebt sich man kennt sich man verliert sich man vertieft sich nicht...

stimmen der zeit oder 5 vor 12 k.: "Wir lassen uns nicht von den schwarzmalern dieser zeit bange machen!" w.: "Es wird langsam zeit anzufangen, es ist fünf vor zwölf." p.: "Wann öffnet ihr endlich eure...

trag mich trag mich in die weite nimm deinen mund voll zerbrochenes glas und male mir mit deiner blutenden zunge die morgenröte des neuen tages an den himmel trag mich in die weite lege deine hand um die alten dornenzweige und schreibe mir...

unter den himmeln unter den himmeln wenn mal wieder die sonne vor scham sich verzieht und der mond seine volle blöße entfaltet so dass die sterne vor entzücken ihre bahnen verknoten unter den himmeln erhebt dann mit leisem gesang...

nachdem ich alles vertikale entfernt oder eher weggelassen? habe ergibt sich die welt die wirklichkeit in einfachheit zusammengefallene ehemals übereinandergestapelte ebenen jetzt flach nur auf den nun weiten horizont reduziert übersichtlich...

werd mich morgen auf die suche machen nach amor oder einem liebesdrachen ich werd beide bestechen den einen mit dem versprechen ihm einen goldnen pfeil zu schnitzen den anderen vor seinem bau zu sitzen zu warten bis ein neues leben sich verirrt...

wenn nachts wenn auf weißem mondlicht nachts in zimmer schleichend wenn durch geheime türen nachts in träume kriechend wenn mit finsteren gedanken nachts in köpfe fressend wenn du es bemerkst nachts in der dunkelheit dann...

zur wiedergeburt als ente ist alles bereit als erpel wohlgemerkt weisen diese doch immerhin den vorzug auf ein buntes federkleid zu besitzen ein leben als ente sanft vor sich hindümpeln ab und zu den kopf unter wasser hin und wieder ein paar...

wild und verrucht müßte man sein wild und verrucht denke ich mir und verwegen wild und verrucht wie die anderen die anderen die anderen denken sich wild und verrucht müßte man sein denke ich mir dass das die anderen denken...

zeitenweise ach ich wöllte dichten reime in schöne verse schichten unaussprechliches beschreiben der worte zauber zeigen zeitgedichte schreiben den unsinn aus der zeit vertreiben all die uralten geschichten mit poesie vernichten doch...

zimmerbrand das zimmer brennt mit meiner leidenschaft das zimmer brennt von deiner glut entfacht das zimmer brennt inmitten dieser hitze stehen wir ach ich schwitze sehen wir aus jeder ritze dringt der schweiß in tiefen strömen und mit...

1.  die rettung der zeit | 2287
2.  das ende der zeit | 1917
3.  zeitlos Kurzgeschichte | 2358 , 1

komm zeig dein lächeln öffne mir (einmal noch?) deinen augenblick und verschlinge meine gier in deine tiefe jds alletagekunst

-- nichts -- [leise] nein. [lauter] nein, ich weiß es nicht [leise] nein [halblaut] nein [sehr laut] ich weiß es nicht Gut. Noch einmal von vorne. Das letzte oder das erste, wie man es nimmt, also das letzte an das ich mich erinnere...