Skizzen

Ich wünschte, es würde aufhören. Einfach so. Alles. Beginnend mit diesem entfremdeten Gefühl. Atmen. Leben. Sterben... Leere vergiftet den Wirt. Befällt jedes mikroskopisch kleine Areal. Ist eine Seuche. Hinterlässt nichts. Ätzt alles weg....

Irgendwer hatte dem Dokumentarfilmer in den offenen Sarg Blumen und eine geöffnete Filmspule gelegt. Letztere wickelte sich um seinen Körper, und ich sah nur Ausschnitte seines Gesichts. Während ich meiner Aufgabe nachkomme, seinen Nachlass zu...

Das Mädchenklo ist der wichtigste Raum für mich. In eine der Kabinen eingesperrt und wenigstens ein, zwei Atemzüge alleine sein, fünf Minuten nicht den Blicken, Bewertungen und Abfälligkeiten der Mitschüler und Lehrer ausgesetzt....

Schöne Frauen für die Männer schöne Männer für die Frauen Pferderennen Autorennen Grenzen ausloten und überschreiten ein Rausch nach dem anderen spielen mit den Gefühlen des jeweils anderen mit der Treue mit der Hingabe das eigene Leben...

Die Wände von Flur und Treppengang hatte Vater, wie alles andere, selbst renoviert. Weißer Rauputz, scharfkantig. Ich weiß noch, dass ich öfter mit einem Handrücken (oder beiden) daran entlang schrammte, bis Haut in Fetzen an mir und der...

Ein Schal wärmt, schmückt und würgt. Er ist vielseitig einsetzbar und gleichzeitig ziemlich überflüssig. Einen roten Schal trug Momper, rote Schals tragen Linksorientierte. Schwarze Schals eher Rechtsorientierte, Trauernde oder...

Regen. Hagel. Sonne. Regen… Egal, der Kühlschrank quillt vor Whisky beinahe über. Manches Mal empfinde ich tatsächlich Scham. An der Supermarktkasse. Schokolade, Kippen, massig Hochprozentiges. Ein wenig Obst, man will ja nicht wirken wie...

sprichst doch nicht mich an siehst doch an mir vorbei greifst doch nie nach mir und fass ich Dich windest du Dich raus und weg und verblasst in Deine Welt Randnotiz ich ein Waswärewenn nicht Deins

er hat segel gesetzt hat das boot aus dem hafen hat die träume in die andere richtung gedreht hat das ticken der uhr hat die strömung im meer umgekehrt die straße geht nur noch rückwärts das tasten das stolpern - die klingel klingelt ins...

Zwischen Leerstellen hüpft ein zeternder Vogel. Schnee schluckt die Töne.

Sie hat da so \'ne Krankheit. Persönlichkeitsstörung und so, sagt sie. Heißt Borderline. Und ich denk mir: Mann, was für ne Krankheit soll das sein, wenn\'s dafür noch nicht mal einen deutschen Namen oder ein anständiges lateinisches Wort...

... wo sind meine Schlüssel - sie lagen doch da - hängen sie an der Tür? Warum steht die offen? ... da ist eine Sternschnuppe - darf ich mir was wünschen? Ja das darf ich! ... Wo ist die Bushaltestelle? Sie ist nicht mehr da - ist verlegt...

Wie die Ratten in den Löchern warten bis es dunkel wird. Der Nachbar hat Eulenköpfe ins Fenster gehängt, die Sonne bricht rostrot am anderen Ende. Der trübe Sprühregen breitet sich über den Bäumen aus. Wie wünschte ich jetzt zu hause zu...

Du wolltest doch nur Einen Schritt vor, Doch das warf dich Drei wieder zurück - Du hattest wirklich nicht Und im Grunde niemals Glück. Und doch Gibst du jeden Tag dein Bestes; Lächelst der Verzweiflung ins Gesicht.

Uralt die Krallen der Vögel die Federn der Kot im Weiß der Fläche bleiben vergehen die Kinderschritte. / / Kinderschritte ohne Plan nur Wunsch nach den endlosen Unbekannten zwischen den Fingern die Tropfen ihr Klingklang folgt den...

Schneeflocken Habseligkeiten Fingerkuppen tasten in der Hosentasche nach den Fundstücken ein Bindfaden und ein Stück Holz saugen die Tropfen auf

Art des Betriebs Pferdewirtschaft Schwerpunkt Streichelzoo Name des Betriebs Das Leben Slogan Das Leben ist ein Ponyhof

Märchenmörderinnen auf der Visitenkarte Im roten Mantel tragen wir Unschuld und blanke Knochen versteckt neben den einladenden Hüften . Romane schweigen wir und sprechen flüssiges Glas Wir brechen Versprechen und kleine Träume wie altes Brot...

sie wäre jetzt fast drei trüge sicherlich kein rosa sondern wolkenkleider und tannengrünes seemannsgarn träumte von meerjungfrauen wir sängen ihr lieder von alten klabautermännern in kieferwäldern greife ich noch heute suchend nach der...

Ich begegne deinem Urteil in einem ansonsten leeren Korridor. Die Schritte, seltsam bunt, als wäre es zuvor in einen Regenbogen getreten, regnen von den kargen Wänden nieder. Ihre Buntheit lässt den Raum wärmer erscheinen, in dem in...

flackerndes neonlicht bienenwachskerzen irische whiskeyflaschen lavendelteetassen freitage montage und alle dazwischen ungeputzte spiegel und wie oft muss man ein herz brechen bis die einzelteile zerfallen bis aus all den gefallenen steinen sand...

Im Wald, Schweigen, nur Schweigen Weck die schlafenden Rehe nicht und nicht die kleinen Elfen Fliegenpilztrunken vergräbst du unter dunkle Blautannengipfel deine Stille Fütterst junge Rotkehlchen mit Sprachlosigkeit Am Ende der Lichtung bleibt:...

du, mir der nächste im verbrechen, verstehen verwegenen wegen folgen hältst keine hand, während ich warte auf den anruf aus der stadt in der wir rodins kuss imitierten es gelang uns nie es trifft immer die anderen, sagst du, ich bepflanze...

in mir noch meer mandelkuchen, umtriebiger sand und das lachen deiner kinder . Fremde Liebe in roten Großbuchstaben auf einem Lebkuchenherz . in mir noch licht leuchtturmstreifen, tanzende wellen und der sichere hafen . Am Ende der Glühbirne...

Staub tropft aus deinen Augenwinkeln auf sterile Fliesen, weißgewaschene Träume auf belanglose Worte Spiegelglattes Parkett betanzt Du immer kreisend um ein goldenes Kalb und die grüne Kröte der Eifersucht. Mit weißen Fahnen und ungeweinten...

den winterwellen folgen eisschatten wandern über die wattflecken es knackt leise im wirbelnden staub deine haut schmeckt wind und sturm krächzende kiefern und graugrünes moos deine augen fallen in heimatseen in fremden sprachen erzählst du...

Zur Liebe gibt es keine Alternative

(noch) ohne worte...

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ganz Hamburg kifft.. .

Aus goldnem Kleid wird immer Leere, ein jedes Blatt verliert Gestalt. Der kluge Baum verschenkt die Beere, zu Boden sinkt sie zum Erhalt. Das Erdreich brütet Frühjahr aus, es birgt den Schatten, schlafend wohl. Er kannte keinen Schritt hinaus,...

Wir sind in den Süden gegangen, als Darius starb. Haben unsere Rucksäcke gepackt und den Audi mit Vorräten beladen, Reis und Linsen und unzählige von diesen fettigen Gebäcken aus dem Asiamarkt. Wir haben die meisten unserer Sachen mit seinen...

vorbei an den großen alten bedeckt von immergrün und ewigrein berühmte namen lesen und verblasste, steine verlieren ihre kanten die engel ihre unstreubaren blumen nie dein name fällt hinter den sonnenschatten und die vergessenen worte unter...

wir gingen die strasse hinab durch den schotter den staub abstreifend wintergefieder und zärtliche tränen auf den wangen nur blasse röte blaue fingerkuppen küssend verklang das schweigen in einer endlosschleife am morgen flieht eine motte in...

im lichtkegel meiner angst sterbend die motten keine schwarmgefühle jede für sich kopfüberhängend wie nasse fledermäuse metamorphose ausgeschlossen schmetterling verflogen an meinem herzen nähre ich winter

Jeden Abend finde ich mich neu wüten Räusche kann ich lauter singen träume ich vom Schreiben streife eine dieser Häute aus Angst, aus aufgesaugtem Druck ab ab ab ab entdecke schreiende frierende sich wehrende unförmige Lebende in mir, liebe...

Erinnerungen. Worte. Bilder. Farben. Alles von Wert – bedeutungslos. Scharfkantig und in den falschen Händen ein präzises Mordwerkzeug. Folter am eigenen Geist. Ungesehenes gräbt sich in blutigen Schnitten nach Außen vor. Dieses Ganze…...

Ein glattes Laken, kühle Gedanken. Dann treiben Fetzen unter dem Türschlitz hindurch und klatschen auf mein Gedankenmeer. Schmutz fällt auf das blaue Unendlich meines EsistSonntag. Das Trommeln am Fenster (draußen) reißt die gespannte Stille...

sie wuchten sich mit stützbestrumpften mühen aus bussen, die hier jeden morgen halten, und schieben sich gen norden über kalten asphalt. es dämmert. ihre wangen glühen schon längst nicht mehr. sie blicken in die ferne, die hier nicht...

Einen Hügel hinaufgehen am Ende eines ungeputztes Fensters Du last mich einst hinter allen Sirenentönen durch staubiges Glas bis in den Kern Heute wächst im Schweigen eine Herbstzeitlose

verlassen vertrauen nach ihm hilflos fassen ängstlich nach ihm ausblick schauen begreifen verstehen immer wieder abschweifen aus dem weg ihn wieder gehen lieben hassen gesteuert von den trieben alle welt in massen leben glauben den sohn für uns...

Ich erinnere mich Du wolltest Seifenblasen Mit mir machen Immer und immer wieder Wenn das Seifenwasser Leer war, wolltest du Gleich neues verrühren Du wolltest Seifenblasen Mit mir machen Immer und immer wieder Ich wollte dir Seifenwasser In die...

vielleicht auch nur das den hungrigen vogel am herzen füttern nicht wärmen, nur gedankenkörner streuen bis er seine flügel spreizt vielleicht, ja vielleicht bricht dann das eis

Stopfe Löcher mit Menschen Menschen in Löcher Schwarze, bunte, Transparente Löcher Wie Lächeln - Stopfe sie in mich Wie in eine Ganz dumme Ganz tote Gans Die Füllung bleibt Leere Die Leere menschlich Geflutet unmenschlich leer Was beinhaltet...

Liebliche Flussbiegungen folgen den ersten Anzeichen des Vergänglichen. . Die Bäume müden schon an allen Schattenenden. Alles was wahr ist in mir greift hortend nach den Farben. . Taste mit mir den Himmel nach allen Sommern beginnt das große...

Seelenruhig liegt er da, tief ist er nicht. Im Durchschnitt vielleicht eineinhalb Meter. Doch auf seinem Grund liegen ungezählte tote Pferde.

Tastend dem Wind entgegen Dein Atem ein leiser Hauch hinter dem Deich wohnen die Zweifel hörbar nur in den Zwischenrufen Spürbar in jeder Umdrehung der Uhr beim Aufziehen Die Wellen schlagen nie an doch die Eule ruft schaudernd

der sand zu unseren füssen nichts als weichgewaschene knochen von jenen vor uns erinnerung können wir nicht in unsere Haare knoten nicht fassen nur tanzen sie kommen und gehen mit den wellen in ihren armen träumen wir fremd

immer linksrum gedreht den kopf den kaffee den kitsch / abgewendet: du der blick und das letzte große abenteuer / tief im blau das schweigen dieses ungezähmte morgen und kekse / die nach hoffnung schmecken und nach staub

dem licht folgen durch den schatten und das taubengurren staub aufwirbeln aus dem stegreif und einer illusion die sonne in der ferne nur ein gedanke der sich siezt

ein alternder mann ein fremdländisches fahrrad daneben nietzsche, habermas, die alten großen und ein kinderbuch farbenwirbel in deinen augen fehlgriffe in deinen händen / ´ zärtliche anmut neben deinen füssen im gras an deiner seite am fluss...