Texte

[..] Nicht vom Licht werden wir wach, vom Dämmern. Die Alten wissen mit einem Schwarmgeist anständiger handzuhaben, ihn niederzuhalten, besser als die Jugend, die ihn verehrt, die, weil sie aus Antrieb zur Neugier der Klatschsucht...

Der Grass hat einen Text geschrieben, den nennt er selber ein Gedicht, er spricht darin Bedenken aus und nennt dies seine Bürgerpflicht. Er schreibt, dass er nicht schweigen kann, wenn Deutschland Waffen exportiert und diese an ein Land...

Fast schon morbide, wie der Tag mit seinen Pflichten mir Fesseln anlegen will.... Dabei wollen meine Gedanken ins überall und nirgens fliegen. Wollen rumtollen, wie junge unbändige Fohlen übermütig sein, unberechenbar und...

Es ist nicht die Einsamkeit, die mich traurig macht. Es ist das Leben, das ungelebt an mir vorüberzieht. Scherben. Ungereifte Träume. So simple Dinge, wie an einem Samstagabend aus dem Haus zu gehen, um sich mit Freunden zu treffen und...

Papierbrauerei I A: Gehst du gar nicht mit in die Kantine? P: Nein, danke. A: Warum denn nicht? P: Weil meine Religionsgemeinschaft fastet. B: Um diese Zeit? P: Ja. B: Wie lange dauert denn eure Fastenzeit? P: Zwölf Monate im Jahr. A: Was...

[..] Ich weiß nicht recht, Rachmaninoff hat die Musik erschreckt. Das haben schon andere Musageten aus dem reinen Vergnügen, deutsch zu sein, schonungsloser, gleich wie vom Schatten befallen, mit ihr versucht: Ich wüsste nicht,...

Du sollst die Blüte sein, welche ich streife auf dem Weg ins ferne Ich, die mit Worten im Dornenstrauch verhüllt ihr Wesen zeigt in bunten Facetten und ein Grübchen auf meine Wange formt, wenn du glücklich dich mit Liebe...

schritt für schritt hast du meine seele entführt hast sie angekettet hast ein hohes Lösegeld gefordert Eins das viel zu hoch war fü;r mich jetzt wandere ich durch die nächte auf der suche vielleicht auf der suche nach dem...

[..] Der sogenannte Stummfilm ist eigentlich ein verkehrtes Buch, ferner scheint mir dieser schon die Spiegelung der Lyrik, der Bukolik zu ergeben: hier haben wir Stimmen und da die Bilder. Wo der Roman die Wiese aufbläst, alswo er Heu...

Irgendwo orte ich eine Kälte und stehe auf. Socken anziehen. Dabei ist mir, als zöge ich eine Hose an. Wahrscheinlich wollte ich auch eine Hose anziehen. Aber es werden bloß Socken daraus. Das kann ich mir nicht erklären....

Er schaute auf die Uhr, nachdem er sich in den Sessel gesetzt hatte. Der Raum wirkte still, und er selbst war es auch. Die Dämmerung hatte eingesetzt. 18.54 Uhr. "Um 19.00 Uhr ruf ich sie an, " dachte er sich, und begann sich...

Ich bin doch hübsch, denkt Jana, und setzte ihren Hut mit dem kleinen Schleier auf. Wenn Rosel und Ilona, auch keine Hüte tragen, ich kann's. In ihrem lila Mini Kleid, mit den vielen Rüschen, den schwarzen Lackstiefeln an...

Der Duft der Erinnerungen Da steht sie wieder greifbar vor mir, die Kinderzeit in Wald und Feld, Jahreszeiten, die wir mit jeder Pore lebten und genossen. Sommer wie Winter, Frühling und Herbst, mit der Fülle an Überraschungen, die...

Ich bin immer noch hier. Dabei wollte ich schon längst weg sein, weit weg. Erinnerst du dich wie du lachen musstest bei unserem ersten Spaziergang? Meine Knie knackten beim Laufen. Das taten sie früher immer. Ich hatte knackende Knie....

"ich glaube, das ist das beste was ich je von dir gelesen habe. und trotzdem, tut es weh, dass dieser text überhaupt entstanden ist. enstehen konnte. du weißt schon." ich bin es leid. ich bin es leid mich daran zurück zu...

Von den Scharlaten bis zu den Kunstgauklern, der Kunstminne, den Falschliebhabern und Betrügern, den Chiromanten, den Wahrsagern und Quaksalbern, den Vorspieglern, die das Theriak verbilligten und falsches Panazee auf Märkten buhlten,...

[..] In der Weise, dass die Seelenkräfte in Hand, Hirne und Herz gelangen, so vermag es die Natur von außen, Signaturen in die Seel zu setzen und ihr die Sonne zu bescheren. Und alswo Ich die Natur hernehme, dasjenige Tum der Bewegung...

[..] Zur See gibt es allerhand fluoreszierendes und illuminierendes Getier, das den Meeresgrund umwandert, und Sessil, Gebirge, Gebräu und Organismen, Manteltiere, Archaeen, deren Aussehen man nicht sieht, Krabben, die sich autotroph...

Meine Augen öffneten sich fern des Sonnenaufgangs. Kein Wecker, nur irgendeine biologische Uhr, welche die Geburt des Tages einleitete. Im Aufwachmodus schaute ich in den Raum meiner Gedanken. Der Opferstatus meiner Negativität belebte...

[..] Eine jede Verneigung ist das Heiligwerden einer Welt. Über das seelisch Unerreichte (Apeiron) Über die Quellgeister ist zu sagen, Ich möchte sie, anders als Descartes, auch im Tiere angesiedelt wissen. Denn der tierische...

[..] Wie die Ölinsel die Trauer, Ölberg, Ölbaum, Ölsardine: Öl ist das Präfix traniger und schwarzer Seelendinge. Sie zählen die Kindheit, das Meerchen, die Fabeln, die Rachen der Hähne, in denen der Rubin...

Aposiopesen [..] In seiner Stube lagerten die Reliquiare, welche je ein Tier beherbergten; er mazerierte die Gebeine auf natürliche Art, mit den entomologischen Phantasien seiner Kinder, die er nicht hatte, den Kerbtieren, den...

Das Sonnenlicht bricht sich im Glas der Vase mit Sprung. In der Enge von diesem Blumengefäß presst ein alter Duft den Sauerstoff heraus. Ein Mensch schaut auf diese Vase, einer, der ihren Namen trägt. Ihre Denkfabrik legte den...

Die Nachdenklichkeit – sie hockt verkümmernd im letzten Wagen des Zeitenzuges / Von Heor Da gerinnt das Blut in den Adern: In der ZDF-Serie „Reich und obdachlos“, in der Begüterte in der Kluft Obdachloser für einige Tage...

[..] Im Tannicht ließ er sich an einer Kiefer nieder, aus welcher, wie unser Äquilibrist staunte, ein Harz silberner Farb entqoll. Wonach er sich sehr bestimmt dünkte, Zeuge eines Mysteriums geworden zu sein, und so er sich letzte und befragte...

Schönheit... Das sind die Dornen, die das Herz umgeben. Bei Schmerz und Freude in die Muskeln hinein fahren. Dieses Feuer erneut anfachen. Überlebenswille, aus Schmerz und Traum erschaffen. Irgendwo, zwischen Depression und Vakuum, in...

das war ich nicht ich war eigentlich anders nicht da ungewollt ich fühlte mich schuldig immer und überall Rechtfertigungen Erklärungen so viele Worte Offenheit die meine Verschlossenheit beschrieb doch niemand konnte mich lesen...

Rot begegnet blau, Licht verdrängt den Schatten, Farbe urteilt über Blässe, oder umgekehrt, ein Pinsel verbindet küssend. Der Regenbogen reicht dem Gewitter die Hand. Die Sonne versteht den Mond nicht. Schwarz und Weiß...

Mein Enkel fragt: „Von welchem Tier sind diese kleinen Würstchen hier?“ Ich antworte: „Von einem Schwein.“ Der Junge ruft, „das kann nicht sein!“ Und als ich frag', „warum denn nicht?“ der kleine Mann sehr ernsthaft...

Der Winter weicht dem Frühling. Die Glocken bleiben trotzdem still. Der Kühlschrank bleibt leer. Die Depression blüht anders. Der Rasenmäher Antidepressiva startet den Motor. Autofahrer beginnen zu hupen. Vier Räder oder...

Schon wieder am Wochenende 11 Stunden gearbeitet. Dabei wollte ich doch mal die Hände in den Schoß legen, In Deinen...

Aus einer inneren Abwehrhaltung werfe ich dir ein „Es-ist- nicht-so-schlimm,-es-wird-schon-wieder“ zu. Es sind nur Worte, zu oft ausgesprochene Worte, hinter denen ich mich verstecke. Du umarmst mich, und denkst vielleicht, die Liebe wirkt...

. Wenn die Gondelfahrt der Zeit im Nirwana wie eine Seifenblase platzt, dann träumt mein Alchimistenherz von einer aus Chaos geschmiedeten Gefühlswelt und wacht im goldenen Fluss der Vernunft als Sterndeuter auf. .

Moos überdeckt die Schriften. Efeu umrankt Steine. Zerfallene Kreuze. Vergessene Namen. Ein anderes Jahrhundert. Blätter von vergangenen Jahren durchsetzt mit grünendem Kraut. Ein Hauch von Moder wird vom Wind verweht. Eine alte...

* Erheben wir unsere Ärschinen und Ärsche Und sprechen wir Dostine und dosts für missratene Enkeline und Enkeln Die Bäckerinnen und Becker Stimmen mit Mezkerinnen und Mezker Wir überwinden Berginnen und Berge Uns helfen...

Als es Nacht geworden war und die silberne Barke des Mondes über die Hügel Gileads heraufgesegelt war; da schwamm ihre freie Seelle schon im Blau des Himmels. (unter den Sternen tauchte sie hindurch) Als sie aber ihr Haupt aus der Teife...

Im Pascha in Köln sind letztens 12 Freier verpufft!

Eine Wanderung in der Dunkelheit wirkt vielleicht seltsam, Bäume und Sternenlicht greifen nach der Einsamkeit. Jeder für sich sieht den anderen nicht, das Alleinsein bleibt ungesehen und unbemerkt. Die Freude des Lebens füllte sich...

Die Hand zittert. Sie gießt die Milch zum Kaffee. Oh. Wieder daneben. Trübe Augen, die nicht genau erkennen. Der Kaffee schmeckt auch anders als früher. Ein kurzer Rückblick. Ja früher. „Heinz?“ Ihre Augen, blicklos...

I. Die Solarwinde der Sonne, so erwarten Wissenschaftler der ganzen Welt, werden die elektrischen und elektronischen Einrichtungen auf der Erde, vor allem die kommunikativen stören. Es könnte zu temporären und messbaren...

..wie ich es liebe, wenn du lachst, dich in die Kissen wirfst mit voller Kraft. Und die kleine Falte zwischen deine Brauen ziehst, wenn du so tust als ob du mich böse ansiehst. Dann verschränkst du deine Arme vor der Brust und...

Es ist Nacht. Während der Bus durch die Straßen kurvt und mein Ego unruhig hinterher schlurft hast du mich um den Schlaf gebracht. Mich um zwei aus meinem Bett geschmissen und angefleht, an meinem Kleid gerissen,„Mir geht's...

Nacht und Sterne auf der Flucht In der Ferne liegt die Sehnsucht Und die Heimat nah. Ist das Herz nur eins in zweie Bindet es die feste Weihe Und das Herz bleibt da. Liebe, Leben und das Sehnen, und drin Wohl und Wehe wähnen, manches...

Eines andern Lebens Lebenswerk seh‘ ich Dein Gemäuer sich von Weitem türmen, ausgebrochen, feucht und modernd und vergessen seit den letzten Stürmen. Lange bin ich nicht mehr so gegangen zwischen diesen wild zerworfnen Massen -...

Zzzzzzzzzhhhhht.Lülülülülülü ,Oooooooohhhhh’, Taps, taps taps, taps; pling; „…treffen sich heute die Koalitionsfraktionen um einen Kompromiss…“. Taps, taps, taps, taps,; pink; schschschschschschschscht....

Der goldene Topf ist im Zauberwald und tüncht die Wipfel in warmes Licht. Schlote rauchen dazwischen heraus, verwischen des Himmels Pinselstrich. Von irgendwoher auch ein Sprachengewirr, als wenn einer den Zauber flicht. Ein Fabelwesen...

Daunenweiche Federbetten gusseiserne, schwarze Ketten Möbel, rustikal vor der Kälte sich verkriechen Kuchenduft aus Küchen riechen Sterne ohne Zahl heiße Sommer, weißes Wintern ne Tracht Prügel auf den Hintern sich...