Safranski, Rüdiger:
Goethe
Kunstwerk des Lebens
Eine Rezension von Mondscheinsonate
Die Biografie von Safranski ist ein Meisterwerk des Biografischen. Ganz nach englischem Stil (die Engländer schreiben keine Biografien, sondern Wälzer!), geht Safranski auf jedes Detail ein, was allerdings nicht eine Sekunde langweilig wird. Aus tausenden Briefen wird Goethe rekonstruiert, vor allem seine Gedanken und Gefühle, was ihn zum Leser zieht, plastisch werden lässt, Goethe 3-D.
Interessant sind die innigen Freundschaften, vor allem mit Schiller und der Schmerz über den Verlust seines geliebten Freundes, der ihn sein Leben lang nicht mehr loslassen wird.
Der Briefwechsel mit seiner Freundin Charlotte von Stein ist höchst anregend geschildert.
Freunde seines Werkes kommen auch voll auf ihre Kosten, so werden die Entstehungsgeschichten sämtlicher Werke und Gedichte, sowie das hin und her mit dem Verleger Cotta ausgebreitet. Goethe hat am Ende seines Lebens alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass er auf seine Werke ein alleiniges Recht bekommt, da Cotta einmal sein Vertrauen missbrauchte und eine billigere Gesamtausgabe heimlich herausgab, Goethe kam durch Zufall dahinter, der Verleger wollte damit Raubkopien eindämmen.
Solche und ähnliche Geschichten begleiten den Leser durch das Buch, natürlich mit dem O-Ton des großen Genies.
Auch wird mit dem Mythos "Mehr Licht!" aufgeräumt, sein Arzt hat dies nicht vernommen.
Ein wunderbares Buch für Fans und Interessierte.
Interessant sind die innigen Freundschaften, vor allem mit Schiller und der Schmerz über den Verlust seines geliebten Freundes, der ihn sein Leben lang nicht mehr loslassen wird.
Der Briefwechsel mit seiner Freundin Charlotte von Stein ist höchst anregend geschildert.
Freunde seines Werkes kommen auch voll auf ihre Kosten, so werden die Entstehungsgeschichten sämtlicher Werke und Gedichte, sowie das hin und her mit dem Verleger Cotta ausgebreitet. Goethe hat am Ende seines Lebens alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass er auf seine Werke ein alleiniges Recht bekommt, da Cotta einmal sein Vertrauen missbrauchte und eine billigere Gesamtausgabe heimlich herausgab, Goethe kam durch Zufall dahinter, der Verleger wollte damit Raubkopien eindämmen.
Solche und ähnliche Geschichten begleiten den Leser durch das Buch, natürlich mit dem O-Ton des großen Genies.
Auch wird mit dem Mythos "Mehr Licht!" aufgeräumt, sein Arzt hat dies nicht vernommen.
Ein wunderbares Buch für Fans und Interessierte.
Kommentare zu dieser Rezension
Erwähnenswert sei, Marcel Reich-Ranicki (ein in Deutschland sehr bekannter und teils in seiner Art grober und witziger Literaturkritiker, der seit 2013 nicht mehr lebt) ließ sich durch seinen Sohn Andrew (ein in 2018 verstorbener Professor, der Mathematik in Edinburgh lehrte)auf seinem Sterbebett jeden Abend aus Safranskis Biografiebuch "Goethe" vorlesen.
Tatsächlich? Das ist aber schön. Das ist wirklich ein Meisterwerk. Freu mich schon auf Schiller und Hölderlin.
Tatsächlich. Das Buch, was Du hier rezensierst, habe ich auch gelesen und kann es nur wärmstens weiter empfehlen.
PS: Sigrid Damm ist neben Safranski in Deutschland die bedeutenste Biografieschreiberin über Goethe und das Milieu Goethe.
PS: Sigrid Damm ist neben Safranski in Deutschland die bedeutenste Biografieschreiberin über Goethe und das Milieu Goethe.
Danke für den Tipp. Lese gerade Hölderlin und bin sehr enttäuscht, aber gut, dazu später.
Witzbolde meinen, er habe nicht "Mehr Licht!", sondern "Mehr nicht." gesagt...
Bin E.T.A.-Hofmann-Fan, Goethe finde ich doof...
Bin E.T.A.-Hofmann-Fan, Goethe finde ich doof...
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