17 de octubre
Bericht zum Thema Reisen
von RainerMScholz
(von RainerMScholz)
Die beiden dicken Männer sitzen morgens wie abends vor ihrem 'Cerve-a
y vino tinto' – das Z muss wohl abgefallen sein - und starren schweigend auf die Straße, ohne die geringste Regung, ohne Gestik, ohne Mimik. Ich möchte zwei Päckchen Montana kaufen, dann steht der, der nicht die wuchtigen Glasbausteine im Gesicht hat, auf, bewegt sich missmutig ächzend hinter das dreckige Regal, starrt eine Weile auf den Preis der Packung, rechnet, wirft die Päckchen vor mich hin und zieht mich ab. Neun pesos. Ohne ein überflüssiges Wort geht die Transaktion vonstatten. Sein Kumpan hat sich nicht bewegt, seine Miene sagt: es wird schlechtes Wetter geben, also sprich nicht mit mir, sprich mich bloß nicht an. Aber die Sonne knallt vom stahlblauen Himmel, und ich habe weder Cerve-a, geschweige denn einen Wein zu Gesicht bekommen. Dann sitzen beide wieder wortlos nebeneinander, als seien sie steinerne Götzen und sehen die Straße hinab.
Irritierend.
Krokodile in Ixtapa.
Und horseriding am Strand.
Si, si.
Horseriding. Ja doch.
Horseriding, compadre.
Una cerveza mas, por favor.
Horseriding?
Mit Pferden oder was. Nein, wir sind keine Frankokanadier. Pas de tout.
Lichtfischer sind in der mitternächtlichen Bucht. Kein Lufthauch bewegt die See, rhythmisch brechen dennoch Wellen an den unsichtbaren Klippen, initiiert von einem silbernen Mond, der sich auf der anderen Seite der Welt befindet. Der Leuchtturm weit draußen bricht einen Splitter in die schwarze Nacht.
Im Himmel sehen wir ein Glimmen, dessen Quellen vielleicht schon Äonen verloschen sind. Conny streckt die blanken Arme dem Dunkel entgegen. Auf dem Tisch flackert verloren eine einsame Kerze.
Und Rainer sieht wieder weiße Fledermäuse fliegen.
Aus dem 'Tamales y any' sind wir geschlagen geflüchtet, weil die authentischen Mexicanos, die wahrscheinlich auch Touristen sind, plötzlich lauthals Folklore zelebrierten. Charro und seine chica traten die Stiefel auf die Bretter, dass die Teller vom Tisch zu hüpfen drohten. Dann schnappte sich der Typ mit diesem wagenradgroßen Sombrero das Mikrophon und lachte die Gäste an, dass denen die gebratenen Cohones im Hals stecken blieben. Alles schwer lebensecht und so-sind-die-Mexikaner. Ob wir inglés seien, fragte der verkleidete Kellner mit der Pferdedecke (bestimmt eine studentische Aushilfskraft). No, alemán. Ah, si. Na dann, nichts wie weg hier. Sie sahen aus wie Rex Gildo - die armen Kerle -, wenn er 'Fiesta mexicana' singt.
Die Hitze macht uns noch wahnsinnig. Mein Mann sitzt wie Großvater im Schaukelstuhl und sieht den Reptilien an der Decke zu, an der die Glühbirne herausgedreht worden ist. Conny läuft hechelnd über die Acht-qm-Terrasse und fächelt mit dem olivgrünen T-Shirt ihre Dinger frei.
Deine Haut schmeckt nach Insektenvernichtungsmittel, Baby. Und Sonne.
y vino tinto' – das Z muss wohl abgefallen sein - und starren schweigend auf die Straße, ohne die geringste Regung, ohne Gestik, ohne Mimik. Ich möchte zwei Päckchen Montana kaufen, dann steht der, der nicht die wuchtigen Glasbausteine im Gesicht hat, auf, bewegt sich missmutig ächzend hinter das dreckige Regal, starrt eine Weile auf den Preis der Packung, rechnet, wirft die Päckchen vor mich hin und zieht mich ab. Neun pesos. Ohne ein überflüssiges Wort geht die Transaktion vonstatten. Sein Kumpan hat sich nicht bewegt, seine Miene sagt: es wird schlechtes Wetter geben, also sprich nicht mit mir, sprich mich bloß nicht an. Aber die Sonne knallt vom stahlblauen Himmel, und ich habe weder Cerve-a, geschweige denn einen Wein zu Gesicht bekommen. Dann sitzen beide wieder wortlos nebeneinander, als seien sie steinerne Götzen und sehen die Straße hinab.
Irritierend.
Krokodile in Ixtapa.
Und horseriding am Strand.
Si, si.
Horseriding. Ja doch.
Horseriding, compadre.
Una cerveza mas, por favor.
Horseriding?
Mit Pferden oder was. Nein, wir sind keine Frankokanadier. Pas de tout.
Lichtfischer sind in der mitternächtlichen Bucht. Kein Lufthauch bewegt die See, rhythmisch brechen dennoch Wellen an den unsichtbaren Klippen, initiiert von einem silbernen Mond, der sich auf der anderen Seite der Welt befindet. Der Leuchtturm weit draußen bricht einen Splitter in die schwarze Nacht.
Im Himmel sehen wir ein Glimmen, dessen Quellen vielleicht schon Äonen verloschen sind. Conny streckt die blanken Arme dem Dunkel entgegen. Auf dem Tisch flackert verloren eine einsame Kerze.
Und Rainer sieht wieder weiße Fledermäuse fliegen.
Aus dem 'Tamales y any' sind wir geschlagen geflüchtet, weil die authentischen Mexicanos, die wahrscheinlich auch Touristen sind, plötzlich lauthals Folklore zelebrierten. Charro und seine chica traten die Stiefel auf die Bretter, dass die Teller vom Tisch zu hüpfen drohten. Dann schnappte sich der Typ mit diesem wagenradgroßen Sombrero das Mikrophon und lachte die Gäste an, dass denen die gebratenen Cohones im Hals stecken blieben. Alles schwer lebensecht und so-sind-die-Mexikaner. Ob wir inglés seien, fragte der verkleidete Kellner mit der Pferdedecke (bestimmt eine studentische Aushilfskraft). No, alemán. Ah, si. Na dann, nichts wie weg hier. Sie sahen aus wie Rex Gildo - die armen Kerle -, wenn er 'Fiesta mexicana' singt.
Die Hitze macht uns noch wahnsinnig. Mein Mann sitzt wie Großvater im Schaukelstuhl und sieht den Reptilien an der Decke zu, an der die Glühbirne herausgedreht worden ist. Conny läuft hechelnd über die Acht-qm-Terrasse und fächelt mit dem olivgrünen T-Shirt ihre Dinger frei.
Deine Haut schmeckt nach Insektenvernichtungsmittel, Baby. Und Sonne.