Nach der Flut

Terzine zum Thema Betrachtung

von  Isaban

Der scharfe Wind rupft wüst an meinen Haaren,
das Deichgras macht die Hosenbeine nass,
die Möwen balgen sich am Strand in Scharen,

vom Hafen her dröhnt seltsam fern der Bass:
Dort isst man Fisch, musikbeschallt, beim Biere.
Es wintert und die Sonne wirkt recht blass,

noch blasser, wenn ich zwei plus zwei addiere.
Geselligkeit macht heute nicht viel Sinn;
ich kritzle lieber Verse auf Papiere,

verdichte, was ich mir zusammenspinn.
Im Watt kann ich in Pfützen Wolken sehen,
verschwommen silbert Horizont dahin.
Ich muss die Welt nicht immer ganz verstehen.

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Kommentare zu diesem Text

kyl (57)
(22.01.08)
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 Isaban meinte dazu am 22.01.08:
RMPFT! Du kennst ja meine Einstellung dazu. Aber: Bauen wir heute mal ein "immer" ein und schauen, ob es mir morgen mit etwas Abstand so gefällt, lieber Kay.

Danke für deine Rückmeldung, Müdling.
Schlaf nachher gut.
Liebe Grüße,
Sabine
kyl (57) antwortete darauf am 22.01.08:
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E.Lucy_Dation (32)
(22.01.08)
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 Isaban schrieb daraufhin am 22.01.08:
Guten Morgen Mr. Dation,

hm, ja, ich muss gestehen, die Terzine erhebt keinen großen Anspruch auf endlosen Tiefgang. Mir ging es dabei eher um Form, Klang und Stimmungsbild - und ich bilde mir ein, dass sie diese Ansprüche erfüllt.
Der letzte Vers ist ein vom lyrischen Ich gezogenes Resümee seiner sich in der 3. Terzine andeutenden Gedankengänge, jetzt, nachdem ich deine Kritik gelesen habe, vielleicht zu leicht angedeuteten Gedankengänge.
Interessant finde ich deine Interpretation der Langeweile. Ja, doch, so kann man Wattspaziergänge ganz gewiss auch sehen und den wunderschönen, dahinsilbernden Horizont, dessen fieseste Eigenschaft ist, dass man ihn nie erreichen kann. Hab herzlichen Dank für deine Auseinandersetzung mit meinem Text, Lucy.

Liebe Grüße,
Sabine

 AZU20 (22.01.08)
da ist dir zwar wieder ein tolles Stimmungsbild gelungen, leider berichtest du von einer Gegend, der ich als windüberempfindlicher Zeitgenosse nur wenig abgewinnen kann. Das schafft sogar dein schönes Gedicht leider nicht. LG
steyk (58)
(22.01.08)
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Gregor.Haus (42)
(23.01.08)
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 Isaban äußerte darauf am 23.01.08:
Ein bisschen wie Kaufhausmusik?

LG, Sabine
Gregor.Haus (42) ergänzte dazu am 23.01.08:
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ich (41)
(23.01.08)
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 Ingmar meinte dazu am 07.02.08:
mir gefällt der letzte satz übrigens auch sehr gut. nur leider nicht als letzter satz genau dieses gedichts.

ingmar
Werther (23)
(23.01.08)
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Werther (23) meinte dazu am 23.01.08:
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 Ingmar (07.02.08)
"Ich muss die Welt nicht immer ganz verstehen"

finde das bild, dass du zeichnest, wunderbar gelungen, sabine. nur der allerletzte vers nimmt ihm mehr, als er dem gedicht gibt, finde ich. hätte mir hier was gewünscht, das eleganter, vielleicht pointierter, jedenfalls verbindlicher anknüpft ans verse kritzeln auf papiere...

lg,
ingmar
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