Altbau

Gedicht zum Thema Betrachtung

von  Isaban

Zwischen Doppelfensterscheiben
kriecht geblümtes Eis empor,
Kälte steigt aus dem Parterre
und sie legt sich, klamm und schwer,
in den alten Teppichflor.

Vor den Fenstern: weißes Treiben,
auf den Dächern: weißer Brei,
doch das macht den Tag nicht heller,
auch die Kohlen aus dem Keller
hexen sich nicht selbst herbei.

Dennoch will da etwas bleiben,
irgendetwas hält mich hier,
hält mich zärtlich bis zum Ende,
denn inmitten dieser Wände
fand das Leben statt. Mit dir.

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Kommentare zu diesem Text

janna (61)
(23.12.10)
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 poena (23.12.10)
ach, sabine!!! ist das inniglich .
grausam fast, die letzte zeile und so furchtbar absehbar.
einer bleibt immer allein.

lieben gruß
sina

 Jorge (23.12.10)
Dein Text läßt mich weit zurückdenken.
Ja, so war es vor 40 Jahren. Nur Doppelfensterscheiben hatten wir nicht. Die Kohlen kamen tatsächlich nicht allein aus dem Keller.
Liebe Grüße zum Fest und auch im neuen Jahr immer eine warme Bude wünscht
Jorge

 AZU20 (23.12.10)
Einfach schön. Man kann es nachempfinden. LG zum Weihnachtsfest

 Martina (23.12.10)
Da schaut das zärtliche Gefühl...die Liebe zu all dem, was dich da hält, aus jeder zugigen Ritze, aus jedem knarrendem Holzbrett. Wunderschön! Tina.

 Didi.Costaire (23.12.10)
Sabine, altes Haus!
Die Gedanken deiner Zeilen kann ich gut nachempfinden. Für ein zusätzliches Schmunzeln sorgt der Parterre-schwer-Reim, nach dem ich zuerst dachte, das Gedicht wäre ungereimt.
Liebe Grüße, Dirk

 Bergmann (23.12.10)
Schööööööööööööön...
Moritz (28)
(23.12.10)
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 Theseusel (23.12.10)
Ich stimme Bergmann zu ... mit einem "ö" weniger!

Womit auch bewiesen ist, dass die Kernstrahlung einer Beziehung keine Halbwertzeit hat ..."ä" zumindest in einem Leben!;)
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