Hüten

Alltagsgedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

Am Ende des Blicks
küsst mattes Abendrot
den dunklen Grund

ein Vogelschwarm wimpert
nach Morgen und silbern
streckt die Birke vorm Haus
ihre Äste zur Dämmerung aus

wiegt zärtlich Wolken bis
die Nacht sie zu Bett bringt
ach alles Süße hüte ich hier

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Kommentare zu diesem Text


 styraxx (16.06.08)
Ein wunderbares Gedicht, das mich dirket ins Bild versetzt. Die Abendstimmung als Naturereignis, das mit menschlichen Zügen beschrieben wird (Blick, wimpert, zu Bett bringen). Eine sehr behutsame Darstellung in der Mensch und Natur ineinander übergehen, ja beinahe verschmelzen.

Wenn es in der 1S noch heisst: Am Ende des Blicks, was wohl auf die Ferne und das Entlegene hinweist, kommt in
der 3S mit die Nacht sie zu Bett bringt/ach alles Süße hüte ich hier, die Geborgenheit und das Bewahren zu Sprache. Gern gelesen.

Liebe Grüsse c.
(Kommentar korrigiert am 16.06.2008)

 Isaban meinte dazu am 16.06.08:
Eine sehr schöne Interpretation, lieber Cornel und ich freue mich besonders, dass diese Einheit, dieses Verschmelzen zwischen den Zeilen zum Vorschein gekommen ist.
Hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung und deine Beschäftigung mit meinen Versen.

Liebe Grüße,
Sabine
MarieM (55)
(16.06.08)
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 Isaban antwortete darauf am 16.06.08:
Deine Anregung ist sehr interessant, liebe Marie, danke. Ich habe noch einmal gründlich hinterfragt, warum mir das "hier" so wichtig war, nein, ist - etwas, das ich vorher gedanklich gar nicht so 100%ig definiert hatte.
Ich glaube, es ist, weil es den Kontrast zur Ferne, zum anderen Ende des Blickes, also je nach Auslegung zum Horizont, zum Ende des Lebens oder zum lyrischen Du darstellt und gleichzeitig das Bewahren des Positiven, also je nach Auslegung der Stimmung, des Erlebten oder des Gefühlten manifestiert.
Ganz gleich, was passiert, ich hüte meine Schätze (= das, was mir lieb und wichtig ist, all das Süße und Schöne - oder , je nach Auslegung auch nur diesen Augenblick) hier in mir.

Liebe Grüße,
Sabine
MarieM (55) schrieb daraufhin am 16.06.08:
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 Bergmann (16.06.08)
Muss der Titel nicht "Hüte" heißen?

 Isaban äußerte darauf am 16.06.08:
Weißt du, Uli, ab und an betrachte, berühre und bestaune ich lieber ein paar hübsche alte Hüte, als mich mit einem häßlichen nagelneuen Käppchen zu bedecken, obwohl mir z.B. so ein neongrünes Designerstück so ganz und gar nicht stehen würde.

 DanceWith1Life (16.06.08)
das flüstert und singt so stimmig, so wohl behütet, dass man wirklich mit dem letzten Wort fast eine Frage hört, je nach Auslegung, die Frage empfinde ich allerdings ebenfalls als stimmig, innerhalb einer Welt der Gegensätze, fast wie wie der Punkt im Yin & Yang Symbol.

 Isaban ergänzte dazu am 16.06.08:
Welche Frage, lieber Robert?

 DanceWith1Life meinte dazu am 16.06.08:
Das Wort Frage war in diesem Kommentar eine Annäherung an die Symbolik des Yin & Yang, als Innewohnendes Gegenstück zum "Behütet", Restposten Chaos in der Harmonie, noch unbeantwortet im Erleben einer Antwort, vielleicht eine Projektion meines Geistes, harhar, sieh an.
Caterina (46)
(16.06.08)
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 Isaban meinte dazu am 17.06.08:
Danke du, von dir ist mir das eine Ehre.

Liebe Grüße,
Sabine

 Didi.Costaire (16.06.08)
Ich glaube, ich werde jetzt abends öfter aus dem Fenster sehen!

Silberblickende Grüße
Dirk

 Isaban meinte dazu am 17.06.08:
Kennst du eigentlich Clarence, den Löwen?
Lübgrüßt
Sabine

 Alazán (17.06.08)
schööön ;D Ist wirklich Abendstimmung

 Isaban meinte dazu am 17.06.08:
Hi, Rotfuchs!
Wie, noch nicht am feiern?
Herzlichen Dank für deine Rückmeldung, Großer, freu mich!
Ich wünsch dir einen grandiosen Bürzeltag.
Liebe Grüße,
Sabine

 tulpenrot (09.05.15)
Der letzte Satz hat es mir besonders angetan! Es gibt solche Momente und Orte, in denen man sein Wertvollstes aufhebt.
LG
Angelika
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