Frag morgen noch mal an

Gedicht zum Thema Alter

von  Isaban

Am Hinterhaupt blinkt eine lichte Stelle.
Es muss der Winter meiner Tage sein,
obwohl noch vage Sommer meinen Kopf umweht,
der mir, wie immer, in den Wolken steht,

in dicken diesmal. Jener ferne Schimmer,
der einst den hintren Wasserrand erhellte,
sieht nahe ölig aus, wie eine Welle,
die vor der Werft der Frachtschiffe zerschellte.

Ich bin fast alt, bald kahl, ich hab geglaubt
und ja, verdammt, ich fühle mich allein –
doch auf die Schnelle, selbst auf diesem Kahn,

fällt mir zwar mancher Grund, gleichwohl noch längst
kein guter ein. Hol mich ein andermal,
Klabautermann.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(15.06.08)
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 Isaban meinte dazu am 15.06.08:
Käthele, wie soll man denn elegisch schwelgen, wenn der Himmel blümchenblau ist?

Die Frau auf der Bank
war nicht etwa krank
sie hat nur ne Falte gesehn
das muss der Klabauter verstehn
so Falten, die sind selten schön
doch längst noch kein Grund
gefrustet zu Schaum zu vergehn. :-D
Caterina (46) antwortete darauf am 15.06.08:
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astromant (62)
(15.06.08)
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 Prinky (15.06.08)
Ein Thema, was mich auch jeden Tag
mehr und mehr betrifft. Und ich denke, der Ausspruch "Frag morgen noch mal an"
nimmt im Alter zu.
Kann es nicht sein, das man mit jedem Jahr das Alter bewußter
erlebt? Das man es genießt? Als Jugendlicher sieht man sich doch schon mit 40 Jahren als alten Mann. Wie gut das neben
dem Alter auch Reife kommt.
Es grüßt...Micha
Ps. Den Bezug zum Klabautermann finde ich originel.
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