Hoffnungslos

Text zum Thema Einsamkeit

von  ZornDerFinsternis

Schließe meine Augen, verharre ohne einen Atemzug zu tun am Abgrund.
Stehe da, lasse mich von der gnadenlosen, majestätischen Schwärze beeindrucken.
Öffne meine Augen, um zu sehen, ob die Welt um mich endlich verschwunden ist.
Um zu sehen, ob all diese habgierigen, verlogenen Wesen weg sind und auch nie mehr wieder kommen.
Suche nach einem hellen, funkelnden, wunderbar grellem Licht am Horizont - doch finde ich nichts.
Keine Farben, geben diesem Sein etwas "Freudiges"; "Hoffnungsvolles".
Lasse den Blick weiter in die Ferne schweifen, auf der Suche nach etwas Geborgenheit. Finde weit und breit nichts. Der Himmel ist leer. Nichtmal eine winzig kleine Wolke treibt sacht über den grauen Himmel. Nichts.
Schließe die Augen. Kann dieses Bild einer verrottenden Welt nicht mehr sehen. Ertrage es nicht mehr, dass deine blauen Augen nicht mehr den Glanz des Lebens in sich tragen. Verabscheue diese Stille, die mir deinen lieblichen Gesang von weiter Ferne her, verwehrt. Hass mich zutiefst, sind doch meine Träume nichts wert. Kann ich dir doch nicht mehr bei Seite stehen. Habe ich doch nicht mehr die Kraft, für dich, erhobenen Hauptes durch diese Welt; dieses erdrückende Einsamsein, zu schreiten. Ich vermisse dich. Vermisse dich jeden Tag mehr. Kann ohne dich nichts Schönes mehr auf diesem Eisplaneten finden. Habe ohne dich nicht mehr die Hoffnung, dass alles wieder "gut" werden könnte. Dein Lachen ist soweit weg. Deine Stimme schenkt meinem Herz keine Freude; keine Wärme mehr.
Tue einen weiteren Schritt an den Abgrund heran. Stehe da: einsam. Erstarrt. Verloren. Allein. Gedankenversunken. Das Leben verachtend.
Suche das Ende eines langen Tages. Das Ende eines zu lang gewordenen Weges. Das Ziel einer irreführenden Wanderung. Frage mich, ob es hier; jetzt und hier, endlich mit mir zu Ende geht?
Stehe da. Starre in leere, kalte Herzen. Zornige, hassende Augen durchbohren mich mit ihren Blicken. Klagende, kalte Worte treffen mich; verletzen mich. Ihre Abneigung, zerschneidet mich.
Nehme das rostige Messer. Trenne meine schneeweißen Schwingen ab. Nehme mir mein letztes Hoffen weg. Habe blutige Tränen in den Augen. Seh' sie langsam vor mir in die Schlucht herniederfallen. Wirken so antriebslos. Freudlos; kalt; verloren.
Reiße mich los, von dieser verachtenswerten, ekelhaften Welt, die niemandem je das Gefühl geben würde, "gewollt" zu sein. "Geachtet" zu werden.
Diese kranke Welt, die sich mir viel zu schnell dreht. Die sich viel zu kalt anfühlt und nichts weiter tut, als Herzen zu versteinern und mehr und mehr Ängste und Verzweiflung zu gebären...
Diese Welt... - ich führe das Messer an meine Venen, zertrenne sie und sinke ein, ins Traumland -
...ich verlasse sie, mit einem Lächeln auf meinen blassen Lippen.
Glaube mir, ich werde lächeln, wenn ich mich daran erinnern kann, wie das denn eigentlich ging.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (02.06.09)
Gut geschrieben, aber eigentlich keine Lösung. LG

 ZornDerFinsternis meinte dazu am 02.06.09:
Ich danke dir für deine Worte. Sicher, du magst Recht haben. Aber, wie das immer so ist - unterschiedliche Blickwinkel - verschiedene Perspektiven...
Fub (24)
(15.05.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram