Daisy

Alltagsgedicht zum Thema Augenblick

von  Isaban

Kalt ist die Welt. Die Welt ist kalt.
In leeren Straßen hallt mein Schritt.
Nur meiner. Keiner sonst geht mit.
Ein Eiswind weht. Aus weißen Himmeln fällt
der Schnee, löscht Spur um Spur,
setzt Welt auf Welt.

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (13.01.10)
Na, das finde ich mal wieder sehr gelungen: (Binnen-)Reime/Rewimspiel und Schlussvers - pointierter Humor.
Eins deiner besten 'Zahmen'.
LG, Uli

 Isaban meinte dazu am 13.01.10:
Danke, Uli.

Liebe Grüße,

Sabine

 Peer (13.01.10)
Mir gefällt fast alles, nur das "weißen" würde ich weglassen, es ändert plötzlich das Metrum und ist doch m. E. bloß Füllwort, da gleich darauf das Wort "Schnee" fällt. Und auch wenn es beabsichtigt war, finde ich es dennoch nicht gut.
LG Peer
(Kommentar korrigiert am 13.01.2010)
Misanthrop (31) antwortete darauf am 13.01.10:
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 Peer schrieb daraufhin am 13.01.10:
Ich präzisiere: Ich halte die Anhäufung von "weiß" und "Schnee" so kurz aufeinander für nicht glücklich und die Zeile mit "weißen Himmeln" hat als einzige deutlich mehr Silben als die übrigen. Ich lese es gleichförmiger, wenn ich das "weißen" weglasse. Ich denke, jetzt ist es dir klarer.
LG Peer
Misanthrop (31) äußerte darauf am 13.01.10:
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Klopfstock (60) ergänzte dazu am 13.01.10:
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 Isaban meinte dazu am 13.01.10:
@ Peer 6 Klopfi:

Ihr Lieben, Daisy hat uns hier (tagsüber) eine seltsam tiefe, gleichmäßig weiße Himmelsdecke beschert, aus welcher der (ebenfalls weiße) Schnee rieselt. Die Farbe des Schnees wird allerdings im Text nicht erwähnt, wäre auch wenig sinnig, Schnee ist immer weiß.
Der Himmelsvers ist natürlich (dachartig) länger (und der nachfolgende in diesem "Falle" entsprechend kürzer), schert also aus dem Versmaß aus, Brüche in der Betonung gibt es nicht. Ohne das "weißen" würden weder Himmelsbild noch Syntax stimmen und auch das außerordentliche ringsum Weiße Brüche bekommen.
Zudem bin ich der Ansicht, dass ein Text, der so eine Ausnahmesituation beschreibt, nicht zu glatt werden darf - schließlich ist Daisy mit aller Macht über uns hereingebrochen und auch auf der weniger offensichtlichen Ebene ist schließlich diese allumfassende Einsamkeit und das "Auslöschen" der Welt, wie man sie kennt ein Bruch, der sich m.E. durchaus in der Form spiegeln darf.

@ Misa:

Herzlichen Dank! Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.

Liebe Grüße,

Sabine
(Antwort korrigiert am 13.01.2010)

 kirchheimrunner (13.01.10)
also ehrlich Sabine, diese Daisy gefällt mir. Ich finde sie genial. Sind wir nicht alle so wie sie?
LG. Hans

 Isaban meinte dazu am 13.01.10:
Vielleicht nicht ganz so eiskalt.

Danke für deine Rückmeldung, Hans

und liebe Grüße in deinen Mittwochabend,

Sabine
janna (60)
(13.01.10)
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 Isaban meinte dazu am 13.01.10:
Freut mich sehr, dass dir der Text gefällt, Janna.
Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine

 Jorge (13.01.10)
Wat jehste och raus bei det Sauwetter.
Daisy is keen Umjang für dich nich. LG Orje
(Kommentar korrigiert am 14.01.2010)

 Didi.Costaire (14.01.10)
Ein gelungenes, kurzes und prägnantes Gedicht, liebe Sabine, das das Winterchaos eindrucksvoll darstellt, geprägt durch Wort- und Klangwiederholungen und einen nahezu ganzwortpalindromischen Auftaktvers.
Liebe Grüße, Dirk
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