Concerto della notte

Alltagsgedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

Der Kühlschrank brummt
in einer Tour, die Zeitschaltuhr
schnurrt vor sich hin, der Zähler klickt,
der Boiler summt, die Heizung zischt;

das Hohelied der Stille schwillt,
derweil das Denken überquillt.
Erst wenn der Weckruf schrillt
ist das Konzert

wie weggewischt.

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Kommentare zu diesem Text


 Peer (16.01.10)
Das finde ich jetzt wirklich total aus dem Leben gegriffen. Ich glaube, dass kann jeder dick unterstreichen. Je nachdem, wie gut man mental drauf ist, kann es einem aber auch gehörig nerven. Ich bin schon manchesmal nachts aufgestanden, und habe die Küchentüre geschlossen, weil mich das Gebrumme extrem nervte.
Gelungen, wie ich finde.
LG Peer

 Isaban meinte dazu am 16.01.10:
Freut mich, lieber Peer, dass du dich im Text wiederfinden konntest.
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine

 Bergmann (16.01.10)
So genannte konstruktive Kritik:
Der letzte Reim klappert arg nach. Extra, wirst du wohl sagen. Trotzdem problematisch.
Und auf Uhr reimt sich nix. (schnurrt...?)
LG, Uli

 Isaban antwortete darauf am 16.01.10:
Lieber Uli,
im "schnurrt" klingt die Zeitschaltuhr nur noch ein bissl mit, dennoch war sie nie ohne Reimpartner.

Ich habe versucht, die Reime konzertartig aufzubauen, also Anstimmen, Zusammenspiel, Solo (das einzige Versende ohne Reimpartner ist übrigens "klickt") u.s.w., bis es dann zum tosenden (haufengereimten) Finale und der abrupten Stille danach kommt.
Der Reim aus V8 entspricht dem (zischt) aus V4 und die Pause vor dem "weggewischt" sollte (so war es zumindest angedacht) dem "Nachlauschen" entsprechen.

Schade, dass das Konzertbild anscheinend so ganz und gar nicht aufging.

Liebe Grüße,

Sabine

 Bergmann schrieb daraufhin am 16.01.10:
Theorie und Wirkung...

Wie wär's denn mit:

tickt statt klickt
und
weggeklickt statt weggewischt
?

 Isaban äußerte darauf am 17.01.10:
Lieber Uli, das wäre in etwa das, was ich "verschlimmbessern" nennen würde.
Freut mich, dass du dich so intensiv mit meinem Text beschäftigst.

Liebe Grüße,

Sabine
janna (60)
(16.01.10)
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 Isaban ergänzte dazu am 16.01.10:
Freut mich, Janna!
Du bist eben in einer Tour auf Draht. :-D
Danke für deine Rückmeldung.
Schön, dass dir der Text gefällt.

Liebe Grüße,

Sabine

 Didi.Costaire (16.01.10)
Liebe Sabine,
da ich mich von solcherlei "Konzerten", abgesehen vom unschönen Finale, nicht beeindrucken lasse, konnte ich deine feinfühlige Beschreibung der Sinneswahrnehmungen in aller Ruhe genießen. Gern gelesen!
Liebe Grüße, Dirk

 Isaban meinte dazu am 16.01.10:
Danke, Dirk, freut mich!
(Sowas muss man einfach übertönen, gelle? )
Liebe Grüße in die Celler Schneewüste,

Sabine
hellryn (29)
(16.01.10)
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janna (60) meinte dazu am 16.01.10:
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Leyla (29) meinte dazu am 17.01.10:
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 Isaban meinte dazu am 17.01.10:
@ hellryn:

Uff, ja dann schlaf mal gut!

Liebe Grüße,

Isaban



@ janna & Layla:
Pst, nicht wecken!
(Antwort korrigiert am 17.01.2010)
hellryn (29) meinte dazu am 17.01.10:
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 Isaban meinte dazu am 18.01.10:
Man geht als Autor halt möglichst auf Kommentar und Sprachgebrauch des Kommentators ein, gelle?
Klopfstock (60)
(16.01.10)
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 Isaban meinte dazu am 17.01.10:
Vielen Dank für deine Rückmeldung, Irene, freut mich, dass doch etwas von dem rüberkommt, was ich intendierte.

Liebe Grüße,

Sabine

 Emotionsbündel (16.01.10)
Dein Konzert wird von der Stille und dem Denken bestimmt.
Erst wenn wir uns darin nicht wohlfühlen, nehmen wir die Geräusche um uns herum als unangenehm wahr.
(die beschriebenen Geräusche können durchaus auch mal beruhigend wirken oder wir lassen uns eben nicht davon beeindrucken. Doch das ist hier eher nicht der Fall.)

Stille und Denken haben etwas mit Gefühl zu tun, für das es stets ein auslösendes Ereignis gibt. Doch nicht dieses Ereignis ist die Ursache von unserem Fühlen und Handeln, sondern unsere bewertenden Gedanken und Einstellungen.

In deinem Konzert fehlt mir eindeutig der Nachklang.
Egal wo das Konzert stattfindet und wie es ausfällt, es hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck und ich kann es nicht mit einem weggewischt abtun - Stille und Gedanken holen uns schnell wieder ein

" „Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh- und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud' und Schmerz
In der Einsamkeit.“

Johann Wolfgang von Goethe"


Lieben Gruß, Judith

 Isaban meinte dazu am 17.01.10:
Liebe Judith, wenn es nach diesem Konzert einen Nachklang gäbe, hätte dieser Text sein Thema verfehlt. Freut mich, dass du dich mit meinen Versen beschäftigen und sie auf deine Weise interpretieren mochtest. Vielen Dank für das Hinterlassen deiner Gedanken.

Liebe Grüße,

Sabine
Schmetterlingshai (26)
(16.01.10)
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 Isaban meinte dazu am 17.01.10:
Eine interessante und in sich stimmige Interpretation, Schmetterlingshai.
Freut mich sehr, dass du dich so sehr zwischen die Verse begeben mochtest.
Hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine
Graeculus (69)
(06.08.14)
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 Isaban meinte dazu am 07.08.14:
Herzlichen Dank für die Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass dich der Text locken konnte.

Liebe Grüße

Sabine

 Dieter Wal (27.09.15)
Ich glaub, dein Kühlschrank produziert zu viele Geräusche. Schöner Text!

 Regina (27.09.15)
Lärm ist heutzutage nicht nur grob und polternd. Es gibt jede Menge Feinlärm, der aus Piepsen, klingeln, surren, tuten usw. besteht und den Nerven zusetzt.
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