Inniges Verlangen

Persiflage zum Thema Sex/ Sexualität

von  loslosch

Amare liceat, si potiri non licet (Anthologia Latina; aus einer Sammlung antiker lateinischer Sprüche, zusammengestellt von Alexander Riese, 1840 bis 1924). Wenn man es schon nicht haben darf, soll man es doch lieben dürfen.

Soweit die platonische Variante. Und jetzt die moderne, nein, mehr als 800 Jahre alte aus dem Mittelalter: ... et quas tactu nequeo, saltim corde moechor. Es handelt sich hier um eine Passage aus der berühmt-berüchtigten Vagantenbeichte des Archipoeta (Erzdichter), ~1130 bis ~1170. Archipoeta ist ein Pseudonym, dessen Klarnamen unbekannt geblieben ist. Auf gut Deutsch: ... und die mir´s im Fleisch verwehrt, lässt´s im Geist geschehen. Frank und frei übersetzt, vielleicht sogar jugendfrei. Die wörtliche Übersetzung ist von anderem Kaliber: ... und diejenigen (Mädels), die ich nicht durch Berührung zu erreichen vermag, benutze ich wenigstens von ganzem Herzen (oder: in Gedanken) als Hure. Latein ist eine klare, wortarme und gelegentlich derb formulierende Sprache.


Anmerkung von loslosch:

Auf den Spuren des Archipoeta wandelt Koka2110. Der fahrende Dichter des MA beichtete alle seine Sünden, doch er bereute sie nicht. Sie waren für das weitere Schaffen notwendig!

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(01.06.18)
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 loslosch meinte dazu am 01.06.18:
archipoetas beichte bleibt zeitlos modern.
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