01 – Drei Wahlhelfer und ein Goldfisch
Schauspiel zum Thema Humor
von Dart
01 – Drei Wahlhelfer und ein Goldfisch
Personen und Farbcodierung:
Alpha
Beta
Gamma
Delta
Epsilon
+Gruppe/Komparsen
Schnitt in ein einfaches Fernsehstudio, in dem ein Moderator steht.
SCHRIFTZUG: Was war falsch?
MODERATOR:
Guten Abend, liebe Gäste und Gästinnen. In der letzten Sendung hatten wir für unser heutiges Gewinnspiel zwei historische Fehler versteckt, die es zu erraten galt. Nun, alle Teilnehmer sendeten folgendes ein: Erstens, die Bundesrepublik wurde nicht 1948, sondern 1949 gegründet und zweitens: 1453 wurde Konstantinopel nicht von den Franzosen, sondern den Osmanen überrannt. Meine Damen und Herren, das waren leider die falschen Antworten! Richtig wäre gewesen: Das Flugzeug wurde von Manfred Hülsengedröselgebröselgewusel erfunden.
[Die Mona Lisa wird eingeblendet.]
SCHRIFTZUG: Manfred J Hülsengedröselgebröselgewusel, 1905-1879
[/color]VOICE OVER:
Fern-Seh-Zeit-Ung!
[Die Mona Lisa wird wieder ausgeblendet.]
[/color]MODERATOR:
Doch was war der andere Fehler in der letzten Sendung, fragen sie sich? Richtig – auch die Enter-Taste auf ihrer Tastatur wurde von Manfred Hülsengedröselgebröselgewusel erfunden.
[Die Mona Lisa wird wieder eingeblendet.]
SCHRIFTZUG: Manfred M Hülsengedröselgebröselgewusel, 1905-1789
[/color]VOICE OVER:
Manfred L Hülsengedröselgebröselgewusel, 1905 bis 1789, geliebter Ehemann und Fern-Seh-Zeit-Ung!
[Die Mona Lisa wird wieder ausgeblendet, neben dem Moderator steht nun ein Notar.]
[/color]MODERATOR:
Um die Richtigkeit all dessen zu bezeugen, was gerade gesagt wurde, steht neben mir nun ein notariell beglaubigter Notarenimitator. Und? Was alles korrekt?
NOTARENIMITATOR:
Ja.
MODERATOR:
Sehr schön. Haben sie sonst noch etwas anzumerken?
NOTARIMITATOR:
Ja – ich bin ein Notarenimitator und sie sehen „Drei Wahlhelfer und ein Goldfisch“.
SCHRIFTZUG: Drei Wahlhelfer und ein Goldfisch
[Auf einem mobilen Tisch rollt ein Goldfischglas mit einem Goldfisch durch das Bild.
Schnitt in ein Fernsehstudio, in zwei Sesseln sitzen der Moderator und ein Historiker.
SCHRIFTZUG: Moderne Kulturgeschichte in der Geschichte der Geschichte – Geschichtliche Betrachtungen geschichtlicher Geschichten in der Geschichte
SCHRIFTZUG: Aus Zeitgründen kann der volle Titel dieser Sendung leider nicht gezeigt werden.
[/color]MODERATOR:
Guten Abend, meine Damen und Herren, werfen wir wieder einmal einen historischen Blick auf die Kultur.
SCHRIFTZUG: Wir bitten daher um Entschuldigung.
[/color]HISTORIKER:
Auch von mir einen schönen Abend.
MODERATOR:
Heute möchten wir uns um eine besondere historische Persönlichkeit kümmern, die die heutige Kultur entscheidend geprägt hat.
SCHRIFTZUG: Wir wissen, dass es unentschuldbar ist, nur eine Abkürzung des Titels zu zeigen.
[/color]MODERATOR:
[Leicht irritiert.]
[/color]Eine besonders inspirierende Person, dessen Werke und Taten bis in die Gegenwart Auswirkungen haben.
SCHRIFTZUG: Ich bin ja so ein schlechter Mensch!
[/color]MODERATOR:
Äh…wann hört denn das mit den Untertiteln endlich auf?
[Der Historiker zuckt mit den Schultern.]
SCHRIFTZUG: Ich bin Abschaum!
[/color]MODERATOR:
Was soll denn das? Ist da hinten jetzt endlich mal Ruhe?
SCHRIFTZUG: Ich bin nicht mal den Dreck unter meinen Schuhen wert!
[/color]MODERATOR:
Also jetzt reicht es!
[Er zückt eine Pistole und feuert auf etwas außerhalb des Bildes. Ein Schrei ertönt.]
So, das sollte genügen. Wo waren wir stehen geblieben?
SCHRIFTZUG: Aua!
[/color]MODERATOR:
Was soll denn das schon wieder?
SCHRIFTZUG: Ich bin schwer verletzt!
[Der Moderator verlässt wütend das Bild. Man hört ein Handgemenge, der Historiker lächelt währenddessen eisern. Nach kurzer Zeit wieder Ruhe und der Moderator kommt ramponiert mit Kampfspuren zurück.]
[/color]MODERATOR:
Entschuldigen sie bitte die Störung. Wo wurden wir unterbrochen?
SCHRIFTZUG: 112! 112! Ein Krankenwagen! Ich bin wirklich schwer verletzt!
[/color]MODERATOR:
[Laut.]
[/color]Verdammt noch mal, wir reden hier über verfluchte Kultur, also halt endlich die Klappe, du Aushilfstechniker, du!
SCHRIFTZUG: Ich werde diskriminiert – ruft den Verfassungsschutz!
[/color]MODERATOR:
[Schreiend.]
[/color]HALT DIE KLAPPE! DU STÖRST DIE BESONDERE ATMOSPHÄRE DER KULTUR!
[Ein Verfassungswächter tritt auf.]
[/color]VERFASSUNGSWÄCHTER:
Ich wurde gerufen?
CHOR AUS DEM OFF:
Der Verfassungsschutz!
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Derselbe. Na ja, nicht ganz. Ich bin nur ein Teil von jener Kraft, die stets das Beste will und nur Beknacktes schafft. Wir sind die Geist, der stets die Intoleranz verneint. So ist denn alles, was ihr Sünde, Diskriminierung, kurz das Böse nennt, unser eigentliches Element. Ich bin ein Teil des Teils der anfangs alles war, ein Teil des Lichtes, das sich die Dunkelheit gebar!
[Eine Trillerpfeife, ein Polizist tritt auf.]
[/color]POLIZIST:
Halt, im Namen des Goetheinstituts! Sie sind wegen schweren Plagiatismus verhaftet!
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Wir wollen wirklich uns besinnen, die nächsten Male mehr davon! Dürfte ich wohl diesmal mich entfernen?
MODERATOR:
Ein Plagiator? Unerhört!
HISTORIKER:
Das hätte ich niemals von ihnen gedacht!
SCHRIFTZUG: Ich auch nicht.
[/color]POLIZIST:
Es tut mir leid, aber sie sind festgenommen. Aus der Nummer kommen sie nicht mehr hinaus!
[Er legt dem Verfassungswächter Handschellen an.]
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.
POLIZIST:
Erzähl das dem Richter!
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Wer hat dir Henker diese Macht über mich gegeben?
POLIZIST:
Hilft hier kein Flehen, hilft kein Sagen, so mag ichs, dich hinwegzutragen!
HISTORIKER:
Moment mal! Das ist doch aus Faust!
POLIZIST:
Was?
[Der Historiker holt ein kleines Buch hervor und blättert kurz darin.]
[/color]HISTORIKER:
Hier: Zeilen 4574 und 4575, Im Kerker.
[Alle anderen holen auch kleine Bücher hervor und blättern eilig darin.]
[/color]MODERATOR:
Er hat Recht! Sie haben einfach aus Faust zitiert! Das gehört sich nicht in einer Sendung über Kultur!
[Der Polizist bricht zusammen.]
[/color]POLIZIST:
Oh Gott, welche Schande habe ich über mich und meinesgleichen gebracht! Diese Schmach, diese Schmach!
MODERATOR:
Ach, nun markier doch nicht! Historiker, führen sie die zwei ab!
HISTORIKER:
Es wird mir eine Ehre sein!
[Er packt den jammernden Polizisten und den Verfassungswächter und zieht sie hinaus.]
[/color]MODERATOR:
Sehr schön, kommen wir nun endlich zu unserem Kulturbeitrag.
Schnitt zu einer idyllischen Wiesenlandschaft. Im Vordergrund ist ein Interviewer sichtbar.
[/color]INTERVIEWER:
Meine Damen und Herren, die Rede ist natürlich von Herrn Hülsengedröselgebröselgewusel, einem der bedeutendsten Menschen des gestrigen Jahrhunderts. Seine Werke und Erfindungen sind bis heute bekannt und seine Worte werden nur zu gerne zitiert. Und weil Herr Hülsengedröselgebröselgewusel so bemerkenswert war und auch über seinen Tod hinaus aufrecht erhält, wollen wir ihn heute gern interviewen.
[Die Kamera zoomt heraus. Man sieht nun, dass der Interviewer neben einem Skelett sitzt, das auf einem Stuhl liegt. Der Interviewer wendet sich an das Skelett.]
[/color]Guten Tag, Herr Hülsengedröselgebröselgewusel, wie geht es ihnen?
[Pause.]
[/color]Nun, Herr Hülsengedröselgebröselgewusel…öh…schönes Wetter heute, nicht wahr?
[Pause.]
[/color]Tja…Wie hektisch die Zeiten doch mittlerweile sind…Das war bei ihnen früher bestimmt noch viel ruhiger, nicht wahr? Heute kann man ja vor lauter Stress glatt den Kopf verlieren, oder?
[Der Skelett fällt der Kopf ab. Der Interviewer schaut sich panisch um und weiß nicht recht, was zu tun ist. Dann versucht er den Puls des Skeletts zu fühlen. Da er nichts feststellen kann, schüttelt er traurig den Kopf und legt ein Taschentuch über das Skelett, wie bei einem Verstorbenen. Dann verlässt der Interviewer das Bild. Eine Frau kommt, sieht das Skelett und erschrickt.]
[/color]FRAU:
Hermann, nein! Wie konntest du das nur tun? Wir hätten doch darüber reden können!
Schnitt zu einem Schachspiel, die beiden Spieler bewegen nach einander, aber mit einigem Zeitabstand ihre Figuren.
[/color]VOICE OVER:
Was für ein Spiel! Kaspar gibt nach rechts außen, wieder zurück in die Mitte, doch der Läufer springt dazwischen! Das sieht ganz klar nach einem Foul aus und…ja – da ist die rote Karte, der Läufer ist vom Platz!
[Ein Spieler schlägt den gegnerischen Läufer.]
[/color]Und nun ein weiterer Kampf über die linke Flanke. Sofort kommt Verteidiger Springer herbei, doch er wird meisterhaft umspielt. Der Bauer setzt zum Schuss an…
[Ein Bauer mit einem Jagdgewehr erscheint neben den beiden Spielern. Er legt an und erschießt den weißen Spieler.]
[/color]Tooor! Aus, aus, das Spiel ist aus! Böhmen ist Weltmeister!
Schnitt zurück zum Moderator, der immer noch ramponiert aussieht und in seinem Sessel sitzt.
[/color]MODERATOR:
Der Sender möchte an dieser Stelle anmerken, dass er das Erschießen von Personen in keiner Weise duldet und ein solches Verhalten in dieser Sendung nicht mehr wünscht. Sollte es dennoch noch einmal passieren, werden wir sofort abgesetzt und durch die neue Actionserie „Stalingrad“ ersetzt. Öh…
[Er schaut verwirrt in die Kamera.]
Schnitt zu einem Gemälde der Mona Lisa.
SCHRIFTZUG: Manfred Y Hülsengedröselgebröselgewusel, *1905, +1798, +2010
[/color]VOICE OVER:
In voller Trauer und Verzweiflung wollen wir nun Manfred D Hülsengedröselgebröselgewusel gedenken, der heute zum zweiten Male verstarb. Wir schließen in unsere Trauer natürlich auch die verblichenen Verbliebenen von Herrn Hülsengedröselgebröselgewusel mit ein und lauschen nun der Trauerrede der letzten lebenden Verwandten, der Urururururenkelin von Herrn Hülsengedröselgebröselgewusel.
Schnitt zu einem Kinderwagen, aus dem das Glucksen eines Babys zu hören ist.
Schnitt zurück zum Moderator, der sich eine Träne mit seinem Taschentuch abwischt.
[/color]MODERATOR:
Wie ergreifend. Traurig und ergreifend. Und so putzig süß!
[Er bricht in einen Weinkrampf aus.]
Schnitt in eine Galerie. Vor einem besonders abstrakten Gemälde steht eine Menschenmenge, die das Bild ratlos anschaut. Plötzlich niest einer der Anwesenden genau auf das Bild. Jetzt scheinen die anderen das Bild zu verstehen.
[/color]ALLE:
Ah…Oh…Ach so…
[Der extravagant gekleidete Maler kommt dazwischen.]
[/color]MALER:
Nein, nein! Das habe ich so nicht gemalt! Ihr versteht es falsch! Das Bild soll nicht verstanden werden!
BESUCHER:
Das Verständnis des Bildes liegt darin, dass man es nicht verstehen kann?
MALER:
Ja!
[Er überlegt.]
[/color]Ja, ist doch ganz einfach. Niemand darf dieses Bild verstehen. So war es ursprünglich gemalt!
BESUCHER:
Das verstehe ich nicht.
MALER:
Ja – genau das habe ich gemeint! Nur Verständnis im Sinne von Unverständnis ist Verständnis im Sinne dieses Bildes!
SCHRIFTZUG: Und nun noch einmal zum Mitschreiben für alle.
SCHRIFTZUG: Nur Verständnis im Sinne von Unverständnis ist Verständnis im Sinne dieser Fernsehzeitung.
[/color]VOICE OVER:
Fern-Seh-Zeit-Ung!
Maler:
Hören sie auf diese Stimme – die weiß, was sie sagt!
BESUCHER:
Nein, weiß sie nicht!
MALER:
Doch!
BESUCHER:
Nein!
MALER:
Doch!
BESUCHER:
Nein!
[Ein Eisverkäufer schiebt sich durch die Menge.]
[/color]EISVERKÄUFER:
Eis! Wunderbar frisches Eis! Wir hätten auch Albatros im Angebot! Albatros!
[Schwarzer Bildschirm, ein blinkender SCHRIFTZUG.]
SCHRIFTZUG: PLAGIAT!
[/color]VOICE OVER:
An dieser Stelle unterbrechen wir dieses Programm, da der Autor dieser Szene offenbar bei den Autoren von Monty Python seine Idee mit dem Albatros geklaut hat. Während besagter Autor nun durch Pulver und Blei hingerichtet wird, zeigen wir ihnen ein paar sehr entspannende Landschaftsbilder.
[Einblendung mehrerer Landschaftsbilder, dazu idyllische Musik. Auf jedem Bild ist ein Teil einer Autobahn zu sehen und man kann im Hintergrund deutlich den Verkehr hören.]
[/color]Und nun präsentieren wir ihnen ein Interview mit dem Mann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanweisungen lesen kann.
Schnitt in ein Studio, der Interviewer sitzt hinter einem langen Tisch.
[/color]INTERVIEWER:
Guten Abend, meine Damen und Herren. Ja, sie haben richtig gehört, wir haben heute live in unserer Show einen Mann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen lesen kann. Begrüßen sie daher bitte Herrn Johann Reibstein.
[Applaus, Reibstein kommt und setzt sich winkend.]
[/color]REIBSTEIN:
Guten Tag, welch eine Freude, hier zu sein.
INTERVIEWER:
Herr Reibstein, wir wollen natürlich sofort ihre Fähigkeiten in Anspruch nehmen. Hier ist eine typische, ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitung. Also…was steht dort?
[Er gibt Reibstein eine Anleitung, die er anfängt zu lesen.]
[/color]REIBSTEIN:
Diese Richtung den Stecker nicht abschneiden, da sonst Verrenkung aller Glieder in neue Wege durchführbar kann haben zur Folge.
INTERVIEWER:
Aha. Und was heißt das?
REIBSTEIN:
Ich habe nicht die geringste Ahnung.
INTERVIEWER:
Was? Aber sie sagten doch, dass sie diese Sorte Text lesen können!
REIBSTEIN:
Lesen ja, von Verstehen habe ich nie was erwähnt.
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen einen Mann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann.
[Wieder das Studio, Herr Riebstein tritt ein und winkt zum Publikum.]
[/color]RIEBSTEIN:
Ich bestelle sie einen schönen Zeitabschnitt.
INTERVIEWER:
Äh…ja, hallo. Sie können also ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen lesen? Und auch verstehen?
RIEBSTEIN:
Selbstverständlich ich in Lage versetzen zu analysieren Anleitung für Deutsch aus aller unter Himmel.
INTERVIEWER:
Was? Was hat er gesagt?
RIEBSTEIN:
Verzeihen, meine Person denken besseres Verständnis für Baum in Garten sonst Verletzung aller möglichen Fingernägel.
INTERVIEWER:
Was? Ich verstehe den Mann nicht!
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen einen Mann, der den Mann verstehen kann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann.
[Wieder das Studio, Herr Riebstien tritt ein und winkt zum Publikum.]
[/color]RIEBSTIEN:
Hallo.
INTERVIEWER:
Na Gott sei Dank.
RIEBSTEIN:
Große Freude erkennen zu einen Gefährten.
RIEBSTIEN:
So schön, werden zu begleitet von Mann eigener Lingua. Wann gehen wie die Vorgänge?
INTERVIEWER:
Entschuldigung, was sagen sie da?
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen einen Interviewer, der den Mann verstehen kann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann und den Mann, der den Mann verstehen kann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann.
[Wieder das Studio, ein zweiter Interviewer tritt ein.]
[/color]ZWEITER INTERVIEWER:
Liebe Menschen, die sehen, ich ihnen willkommen nennen in diesem Fernseher.
INTERVIEWER:
Wie bitte? Was?
RIEBSTIEN:
Großer Spaß für Anwesendheit.
INTERVIEWER:
Ich verstehe hier kein Wort!
RIEBSTIEN:
Aussicht auf Wetter bemerkenswert einfühlsam ohne Achten auf Besonderheiten.
[Reibstein steht erkenntnisvoll auf.]
[/color]REIBSTEIN:
Jetzt verstehe ich es! Natürlich, es macht alles einen Sinn!
INTERVIEWER:
Was macht wie Sinn?
REIBSTEIN:
Orthografie simpel so einfach in Gehirn zu schlagen, dass Gliedmaßen eventuell in Trockenhaube verbrennen konnten. Zimmer frei!
RIEBSTEIN, RIEBSTIEN UND DER ZWEITE INTERVIEWER:
Zimmer frei!
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen den Mann, der chinesische Gebrauchsanleitungen ins Deutsche übersetzt.
Schnitt zu einem Maler in extravaganter Kleidung, der ein chinesisch-deutsches Wörterbuch in der Hand hält. Er fährt mit dem Finger zwischen den Zeilen hin und her und zählt ab.
[/color]MALER:
Ene, mene, muh…und raus bist du!
[Er schreibt das abgezählte Wort auf einen Zettel. Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen – Faust!
Schnitt zu einer Theaterbühne, auf der gerade Faust gespielt wird.
[/color]MEPHISTOPHELES:
Ich salutiere dem gelehrten Herrn!
Ihr habt mich weidlich schwitzen machen.
FAUST:
Wie nennst du dich?
MEPHISTOPHELES:
Die Frage scheint mir klein
Für einen, der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein,
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
FAUST:
Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?
MEPHISTOPHELES:
Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
[Plötzlich rennen von überall her Polizisten und werfen die zwei Darsteller zu Boden. Oberwachtmeister Klebeband tritt auf.]
[/color]KLEBEBAND:
Ha-ha! Haben wir euch!
MEPHISTOPHELES:
Wer sind sie?
KLEBEBAND:
Ich bin Oberwachtmeister Klebeband vom Goetheinstitut und ihr seid verhaftet! Denn ihr…habt Goethe plagiiert!
FAUST:
Wir gehören zu einer Theatergruppe, die Faust aufführt!
KLEBEBAND:
Ach? Und wo ist dann das Publikum?
FAUST:
Wir proben gerade!
KLEBEBAND:
Ha – habe ich euch erwischt! Denn eine gute Theatergruppe braucht keiner Proben! Die kann das einfach!
MEPHISTOPHELES:
Was? Das ist doch Blödsinn!
KLEBEBAND:
Nein, Logik! Man schreibt es Logik. Man spricht es auch Logik.
[Ein Professor in Laborkittel.]
[/color]PROFESSOR:
Ganz Recht. Da das geschriebene Wort Logik mit den Regeln der deutschen Intonation der Buchstaben akustisch dieselbe Lautanreihung aufweist wie das gesprochene Wort Logik, ist eindeutig nachgewiesen, dass es sich um ein und dasselbe Wort handelt, mit ein und derselben Wortbedeutung.
KLEBEBAND:
Danke, Professor.
PROFESSOR:
Es war mir eine Ehre, unter ihnen gedient zu haben!
[Er salutiert steif und marschiert davon.]
[/color]MEPHISTOPHELES:
Aber das Ganze bleibt trotzdem lächerlich!
KLEBEBAND:
Nein, sie haben nicht zugehört! Logisch – es heißt logisch! L-o-g-i-s-c-h! Logisch!
[Im Hintergrund erscheint eine blinkende Tafel mit dem Wort „Logisch“. Applaus, mehrere Luftballons fallen von der Decke, der Moderator kommt.]
[/color]MODERATOR:
Meine Damen und Herren, Applaus für Herrn Oberwachtmeister Klebeband, der das Lösungswort dieser Sendung genannt hat: Logisch.
[Die Polizisten und die Schauspieler applaudieren, Klebeband tut verlegen.]
[/color]KLEBEBAND:
Also das…hach, ich weiß gar nicht recht, was ich sagen soll.
MODERATOR:
Das macht doch nichts. Freuen sie sich einfach, dass sie gewonnen haben.
KLEBEBAND:
Oha, was denn?
MODERATOR:
Aufmerksamkeit.
KLEBEBAND:
Was? Aufmerksamkeit? Das ist doch unlogisch!
[Eine neue blinkende Tafel mit dem Wort „Unlogisch“ überdeckt die vorherige Tafel, wieder Applaus.]
[/color]MODERATOR:
Unglaublich, er hat auch das zweite Lösungswort dieser Sendung nennen können! Noch einmal Applaus für Oberwachtmeister Klebeband!
KLEBEBAND:
Was? Also langsam wird es unsinnig!
[Wieder eine blinkende Tafel, diesmal mit dem Wort „Unsinnig“.]
[/color]MODERATOR:
Wahnsinn, auch das dritte Lösungswort konnte der Oberwachtmeister erraten.
SCHRIFTZUG: Unsinnig
[/color]KLEBEBAND:
Wer denkt sich so einen Mist aus?
MODERATOR:
Ich fasse es nicht! Er hat auch das vierte Wort gefunden: Mist!
Schnitt zu einem Passanten auf der Straße.
[/color]PASSANT:
Ich möchte mich hiermit offen beschweren, denn anstatt sich ernsthaft über Kultur und Politik auseinander zu setzen, haben Steckdosen in die nicht gepackt sollte um Verhinderung von Körperexplosionen zu behandeln.
STIMME AUS DEM OFF:
Was sollte man ihrer Meinung nach ändern?
PASSANT:
Gedrungen in Heizkörper zu stecken die Verbindung von Muffe B zu genagelt A.
STIMME AUS DEM OFF:
Was?
[Der Passant überlegt.]
[/color]PASSANT:
Oh…ich bin in der Zeile verrückt.
SCHRIFTZUG: Achtung! Kalauerhafter Wortwitz!
Schnitt zu einem Priester, der tadelnd mit dem Kopf schüttelt. Er hebt ein Schild hoch, auf dem steht: „Buh! Kalauer raus!“
[/color]VOICE OVER:
Dieser Priester wurde gesponsert von: Nasser Trockenhefe.
Schnitt zu einem Bild, in dem ein Berg Hefe zu sehen ist. Darüber ein SCHRIFTZUG: „Einfach backen – mit Nasser Trockenhefe“
[/color]VOICE OVER:
Ja, jetzt wird backen viel leichter, denn mit Nasser Trockenhefe gelingt ihnen jedes Backkunststück. Seien es Torten…
[Ein Bild von einer Torte wird eingeblendet.]
[/color]…oder Brote…
[Ein Bild von einem Brot wird eingeblendet.]
[/color]…oder Gänsebraten.
[Ein Bild von einem Gänsebraten wird eingeblendet.]
[/color]Dazu kommt die sehr einfache Gebrauchsanleitung.
Schnitt in eine Küche. Eine Hausfrau liest von einer Hefeverpackung ab.
[/color]HAUSFRAU:
Die frische Hefe zerbröseln, in das Mehl geben und gut vermengen.
[Die Hausfrau sieht sich fragend um.]
[/color]Wie Hefepilz nun drinnen durch Typ 405 bearbeiten, sodass Grundnahrungsessenz Brot? Ego unverständlich wird wonach Anleitung zu verarbeiten kann!
[Ein Polizist.]
[/color]POLIZIST:
Ha-ho! Enttarnen gekonnt haben wir das Vorgehen was da durchgeht. Doch nicht gezählt für Goetheinstitut wachsam ausreichend! Unduldung aller Plagiate!
[Er führt die Hausfrau ab.]
Schnitt zu einem Begräbnis. Neben dem Priester steht ein zweiter. Trauerstimmung unter den Anwesenden.
[/color]PRIESTER:
Wir haben uns heute hier versammelt, um ein zweites Mal Abschied von Manfred A Hülsengedröselgebröselgewusel Abschied nehmen zu können. Ein wahrhaft bemerkenswerter Mann, der bis zu seinem Tod arbeitete. Doch sein letztes Werk, das er in Angriff nahm, ein Wörterbuch für Deutsch und ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen, blieb leider unvollendet.
[Der Priester senkt ehrfurchtsvoll seinen Kopf.]
[/color]ZWEITER PRIESTER:
Gemeinschaft wo gehören in Meute, um Ereignisse zwei für Verschluss von Leben mittels Manfred C Hülsengedröselgebröselgewusel zu entdecken. Kerl entscheidend großartig ausfallsweise explodierter Lautsprecher.
[Ein Manager.]
[/color]MANAGER:
Verzeihung, wir waren mit dem letzten Sketch eigentlich noch gar nicht fertig.
PRIESTER:
Was? Oh, das tut mir leid. Wir sind wirklich untröstlich.
MANAGER:
Oh…ist jemand gestorben?
PRIESTER:
Manfred…Manfred Hülsengedröselgebröselgewusel. Er…er ist erneut von uns gegangen.
MANAGER:
[Schockiert.]
[/color]Nein! Hülsengedröselgebröselgewusel?
PRIESTER:
Hülsengedröselgebröselgewusel.
[Der Manager schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.]
[/color]MANAGER:
Hülsengedröselgebröselgewusel! Wieso?
PRIESTER:
Das haben wir uns auch gefragt. Völlig unerwartet ist er gestorben. So was hatte er vorher noch nie gemacht.
[Pause.]
[/color]Doch…das eine Mal.
Schnitt zurück zum Passanten.
[/color]PASSANT:
Ich möchte anmerken, dass meiner Bitte um mehr Politik in dieser Sendung bislang immer noch nicht entsprochen wurde!
Schnitt in ein Talkstudio. In der Mitte sitzt der Moderator, rechts der Politiker Rechtssitz, links der Politiker Linkssitz.
SCHRIFTZUG: Das Politische Forum
[/color]MODERATOR:
Willkommen beim Politischen Forum. Zu Gast bei mir sind heute zwei namhafte Politiker zweier namhafter Parteien, Herrn Linkssitz und Herrn Rechtssitz. Das heutige Thema ist die derzeitige Debatte des Bundestages, wie der Staat mehr Geld machen kann um das Schuldenproblem lösen zu können. Um jedoch einen Streit darüber verhindern zu können, wer von den beiden nun anfangen kann, lassen wir einfach die Münze entscheiden.
[Eine überdimensionale Münze rollte durch das Bild. Wenn sie das Bild verlässt, hört man ein gewaltiges Scheppern und Krachen.]
[/color]STIMME AUS DEM OFF:
Aua! Mein Fuß, mein Fuß!
MODERATOR:
Wer von ihnen hatte Fuß getippt?
[Rechtssitz hebt die Hand.]
Herr Rechtssitz hatte Fuß. Nun, Herr Rechtssitz, sie haben dann das erste Wort.
[/color]RECHTSSITZ:
Und damit hat sich wohl mal wieder die Weitsicht unserer Partei bestätigt…
LINKSSITZ:
Was heißt denn hier bestätigt? Das beweist doch nur mal wieder, dass es ihrer Partei völlig egal ist, ob bei ihren Aktionen Menschen zu Schaden kommen oder nicht. Denken sie denn überhaupt nicht an den Fuß des armen Mannes?
MODERATOR:
Waren sie nicht für Kopf?
LINKSSITZ:
Das ist doch jetzt völlig aus dem Zusammenhang gerissen!
RECHTSSITZ:
Was heißt hier aus dem Zusammenhang? Es ist doch eindeutig, dass sie sich jetzt hinter billigsten Ausflüchten verstecken!
LINKSSITZ:
Ich verbiete mir diese Unterstellung!
MODERATOR:
Wollen wir nicht wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen?
RECHTSSITZ:
Es gab ein Thema?
LINKSSITZ:
Ja, so bereitet sich die Opposition mal wieder auf die Politik vor – überhaupt nicht!
RECHTSSITZ:
Ich bin nicht in der Opposition, sie sind in der Opposition.
LINKSSITZ:
Was? Ich will aber gar nicht in der Opposition sein!
RECHTSSITZ:
Wollen wir die Plätze tauschen?
LINKSSITZ:
Okay.
[Die beiden Politiker tauschen die Plätze.]
[/color]MODERATOR:
Schön. Können wir dann endlich zum Thema zurückkehren? Also: Wie kann der Staat besser Geld verdienen? Herr Rechtssitz?
RECHTSSITZ:
Wir brauchen etwas Neues, Innovatives und nicht dieses veraltete System, das die Partei von Herrn Linkssitz vorschlägt!
SCHRIFTZUG: Anmerkung: Es folgt der Lösungsvorschlag der Partei von Herrn Linkssitz!
SCHRIFTZUG: Mehr Geld verdienen
[/color]LINKSSITZ:
Ihr Vorschlag soll gut sein? Das, was sie uns da vorgelegt haben, würde das Land in den Ruin treiben!
SCHRIFTZUG: Anmerkung: Es folgt der Lösungsvorschlag der Partei von Herrn Rechtssitz!
SCHRIFTZUG: Mehr Geld einnehmen
[/color]RECHTSSITZ:
Wie können sie es wagen? In ihrer Partei ist man doch auf ewig uneins!
LINKSSITZ:
Ach? Das sagt der Richtige! Sie konnten sich in dieser Sendung doch nicht entscheiden, ob sie links oder rechts sitzen wollen!
RECHTSSITZ:
Ja – und sie haben mit ihren Sitztauschvorschlägen doch wieder alles unsinnigerweise durcheinander gewirbelt!
LINKSSITZ:
Das ist doch völlig aus dem Zusammenhang gerissen!
[Schwarzer Bildschirm]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen diesen Sketch in einer Version für Käseliebhaber.
[Bühne wieder sichtbar, die zwei Politiker tragen jetzt Hüte in Käseform.]
[/color]MODERATOR:
Haha – Käse Käse Käse Käse Käse Käse Käse Käse Käse. Käse Käse.
[Ein riesiges Käserad rollt durch das Bild. Als es weg ist, hört man wieder ein Scheppern und ein Schrei aus dem Off.]
[/color]SCHREI AUS DEM OFF:
Emmentaler! Emmentaler!
MODERATOR:
Käse Käse?
[Linkssitz hebt die Hand.]
[/color]Käse.
LINKSSITZ:
Cheddar Cheddar Cheddar Cheddar Cheddar Cheddar!
[Er deutet wütend auf Rechtssitz.]
[/color]RECHTSSITZ:
Gouda Gouda Gouda!
LINKSSITZ:
Cheddar?
RECHTSSITZ:
Gouda.
[Die zwei Politiker tauschen erneut ihre Plätze.]
[/color]Cheddar Cheddar Cheddar.
LINKSSITZ:
Gouda Gouda Gouda!
SCHRIFTZUG: Camembert! Camembert!
SCHRIFTZUG: Cheddar Cheddar
[/color]RECHTSSITZ:
Cheddar Cheddar? Cheddar!
SCHRIFTZUG: Camembert! Camembert!
SCHRIFTZUG: Gouda Gouda
[Schwarzer Bildschirm]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen diesen Sketch mit etwas weniger Käse.
[Studio wieder sichtbar, die zwei Politiker haben nun auch Käsekostüme an, die Arme vor der Brust verschränkt und schauen jeweils in die entgegen gesetzte Richtung.]
[/color]MODERATOR:
Käse.
RECHTSSITZ:
Brie!
LINKSSITZ:
Rochefort!
MODERATOR:
Salamai!
[Die zwei Politiker drehen sich verwirrt zum Moderator.]
[/color]DIE ZWEI POLITIKER:
Salami?
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen diesen Sketch mit Salami.
[Das Studio ist wieder sichtbar, die zwei Politiker wälzen in ihren Skripten.]
[/color]LINKSSITZ:
In meinem Skript steht nichts von Salami!
RECHTSSITZ:
In meinem auch nicht!
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Gelegentlich für Augenblick gefasst in Steckdose gebrannt durch viele Kabel, da sonst gelocht in die falsche Richtung.
[Bühne wieder sichtbar, alle drei sehen sich verwirrt an und zucken mit den Schultern.]
Schnitt zurück in die Galerie.
[/color]MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
SCHRIFTZUG: Die nachfolgenden Sendungen verschieben sich jeweils um etwa 37 Minuten.
Schnitt zu einem hohen Fenster in einem großen Raum. Vor dem Fenster steht ein Mann.
[/color]MANN:
Wahrlich, jede Legende braucht ihren Sturz.
[Pause]
[/color]Daher kaufen sie jetzt ihren eigenen Fenstersturz! Schauen sie nur, wie praktisch so etwas sein kann. Ihnen ist den ganzen Tag langweilig? Sie sind katholisch und haben einen nervigen Protestanten im Haus? Dann ist das alles kein Problem mehr! Nehmen sie einfach den Protestanten und werfen sie ihn aus dem Fenster! Und wenn ihnen danach immer noch langweilig ist, schauen sie sich einfach die nächsten dreißig Jahre den von ihnen entfachten, europaweiten Glaubenskrieg im Fernsehen an. Also – kaufen sie sich ihren persönlichen Fenstersturz. Jetzt, sofort und augenblicklich!
Schnitt zu einer Passantin.
[/color]PASSANTIN:
Fenstersturz? Nein danke, ich habe schon einen.
Schnitt zu einem Koch in einer Küche.
[/color]KOCH:
Geschmacklos! Ich finde das einfach nur geschmacklos! Seit ich mit Nasser Trockenhefe koche, schmeckt das Essen überhaupt nicht mehr!
STIMME AUS DEM OFF:
Verzeihung, aber wir machen gerade Werbung für Fensterstürze.
KOCH:
Ach? Nein danke, ich habe schon einen.
Schnitt zu drei Kardinälen, die mit Fackeln und Heugabeln ausgerüstet sind.
[/color]KARDINAL:
Fensterstürze, sagen sie? Wie viel…kostet denn einer?
STIMME AUS DEM OFF:
Fünfzig Euro.
[Die drei Kardinäle tuscheln aufgeregt.]
[/color]KARDINAL:
Und…da kann man wirklich einen Protestanten rauswerfen?
STIMME AUS DEM OFF:
Ja.
[Die drei Kardinäle tuscheln aufgeregt.]
Schnitt zurück zum Passanten.
[/color]PASSANT:
Was hat ein Fenstersturz mit Kultur und Politik zu tun?
STIMME AUS DEM OFF:
Er ist Kriegsgrund und ein Rückfall in die Barbarei.
PASSANT:
Ach was? Dann nehme ich drei.
Schnitt zurück zu dem hohen Fenster, daneben die drei Kardinäle.
[/color]ZWEITER KARDINAL:
Und? Ist schon Krieg?
KARDINAL:
Ich weiß nicht.
DRITTER KARDINAL:
Also ich höre nichts.
ZWEITER KARDINAL:
Vielleicht hätten wir ihn nicht unbedingt im Erdgeschoss einbauen sollen.
[Der Mann schaut in etwas unordentlicher Kleidung und zerzausten Haaren durch das Fenster. Er ist sichtlich verärgert.]
[/color]MANN:
Verdammt noch mal – ich bin überhaupt nicht evangelisch!
KARINDAL:
Sondern?
MANN:
Ich bin Buddhist!
KARDINAL:
Also…
ZWEITER KARDINAL:
Das lohnt nicht – die werden einfach wiedergeboren.
KARDINAL:
Menno! Zu Trümmern wird alles gehen, was wir bedächtig bauten!
[Klebeband springt ins Bild.]
[/color]KLEBEBAND:
Halt! Ich bin der hochauflösende Oberwachtmeister Klebeband vom Goetheinstitut!
KARDINAL:
Was? Aber hier hat doch niemand Goethe zitiert.
KLEBEBAND:
Aber Schiller! Ihr habt den Wallenstein zitiert!
DRITTER KARDINAL:
Warum sollten wir uns für Wallenstein interessieren?
KARDINAL:
Das Goetheinstitut kümmert sich auch um Schiller?
KLEBEBAND:
Eigentlich nicht. Ich mache das hier in meiner Freizeit.
ZWEITER KARDINAL:
Schillerzitierende zu suchen ist ihr Hobby?
KLEBEBAND:
Es regt den Geist an und ich kann mich den wichtigen Fragen des Lebens hingeben.
Schnitt zu einem Bauernhof, ein Bauer steht neben einer Kuh, im Hintergrund mehrere andere Kühe.
[/color]BAUER:
Heute brat ich, morgen grill ich sie. Oder doch besser andersrum? Und als Beilage Prinzesskartoffeln oder Kroketten? Sollte ich sie zum Abendbrot oder zum Mittag essen? Mache ich ein Barbecue oder friere ich mir den Rest ein?
[Die Kuh fällt um, der Bauer reagiert panisch.]
[/color]Oh mein Gott – Elsa! Tu mir das nicht an! Ich habe mich doch noch gar nicht entschieden! Meine liebste Kuh Elsa, du kannst doch nicht einfach dahinscheiden!
[Er kniet in Trauer neben seiner Kuh. Ein Verkäufer aus der Werbung kommt ins Bild.]
[/color]VERKÄUFER:
Kennen sie das auch? Sie haben schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, können sich jedoch einfach nicht auf eine Möglichkeit einigen? Sie opfern einen Großteil ihrer Zeit, um über die möglichen Optionen nachzudenken und verlieren dabei einen wertvollen Angehörigen?
[Im Hintergrund fällt eine weitere Kuh um.]
[/color]BAUER:
Oh Gott – Berta!
VERKÄUFER:
Verzeihung – zwei…
[Noch eine Kuh fällt um.]
[/color]…drei oder mehr Angehörige.
BAUER:
Charlotte!
VERKÄUFER:
Aber das ist nun alles kein Problem mehr.
BAUER:
Erst die Kuh Elsa, dann die Kuh Berta, dann die Kuh Charlotte…Warum nur?
[Wieder fällt eine Kuh um.]
[/color]Ach…um die ist es nicht schade.
VERKÄUFER:
Denn jetzt gibt es…
[Wieder fällt eine Kuh um.]
[/color]BAUER:
Renate! Nein, nicht du auch noch!
VERKÄUFER:
[Mittlerweile sichtlich verärgert.]
[/color]Könnte mal bitte jemand den Trauerkloß hinter mir ruhig stellen? Nein? Gut, dann mach ich das!
[Er geht zum Bauern, nimmt aus der Tasche eine Tröte und bläst damit dem Bauern ins Gesicht.]
[/color]BAUER:
Höhö, wie lustig, eine Tröte.
[Der Verkäufer geht wieder zurück.]
[/color]VERKÄUFER:
Daher haben wir jetzt für alle Unentschlossenen unseren neuen Ratgeber „Schwere Entscheidungen leicht gemacht“, den wir sowohl als Paperbackausgabe wie auch als Handbuch mit festem Einband bitten. Bestellen sie ihn einfach unter der angegebenen Telefonnummer oder im Internet auf unserer Homepage. Zahlen sie in bar, per Kreditkarte, Lastschriftverfahren oder in bequemen monatlichen Raten. „Schwere Entscheidungen leicht gemacht“, das Buch für alle, die sich nicht entscheiden können. Oder unsere andere Neuerscheinung: „Leichter schwere Entscheidungen fällen“, wahlweise in rotem oder grünem Einband. Wir bieten Lösungen für alle großen Probleme.
Schnitt zu einem See mit einem Steg. In der Nähe des Stegs kämpft ein Schwimmer gegen das Ertrinken. Ein Passant kommt vorbei und schreitet sofort Tat in dem er einen Rettungsring zum Schwimmer wirft. Der Ring landet jedoch hinter dem Schwimmer. Aus einer erhöhten Ansicht sieht man nun, dass sich der Schwimmer genau zwischen Steg und Rettungsring befindet und anfängt, im Kreis zu schwimmen, da er sich nicht für eine Seite entscheiden kann. Nach ein paar Sekunden treibt eine verlassene Badeinsel vorbei, sodass der Schwimmer sich nun für eines der drei Objekte entscheiden muss. Jetzt wird es dem Schwimmer zu dumm und er steht im Wasser auf, das ihm lediglich zum Brustansatz reicht. Verärgert schaut er auf seine Armbanduhr.
[/color]SCHWIMMER:
Na Klasse, wegen dem Blödsinn habe ich die Nachrichten verpasst!
Schnitt in ein Nachrichtenstudio.
[/color]NACHRICHTENSPRECHER:
Emmentaler, Emmentaler, Emmentaler, Emmentaler, Emmentaler – Käse! Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie.
[Neben ihm wird ein Bild der drei Kardinäle gezeigt.]
[/color]Maasdamer.
[Das Bild der drei Kardinäle wird durch ein Bild von Klebeband ersetzt.]
[/color]Mark Twain – Goethe, Goethe, Goethe, Goethe, Goethe, Goethe, eventuell aber auch Schiller. Und für alle, die das jetzt nicht verstanden haben: Der Auslandsbericht.
Schnitt zu einem Reporter vor einer abendlichen Stadtkulisse.
[/color]REPORTER:
Good evening, ladies and gentlemen. At the moment I’m staying in front of the Traditional Obviously Public Library, also known as POBL, here in Hamburg, the worst slum of Dresden.
[Neben ihm wird eine Übersetzerin für Gebärdensprache eingeblendet.]
[/color]But he POBL is now the most shining ray of light in this darkest place of Munich. A place of knowledge, culture and dust. A lot of dust. Dust as much as information. Just a little metaphor for you to imagine, how much dust is in this great house of books. Trust me – it’s a lot. A lot of dust.
[Im unteren Teil des Bildschirms erscheint nun ein Laufband, das in Spanisch abläuft.]
[/color]But last February, in the middle of March, at the end of April, the government decided to break down this house, take down this monument, open this place. The reason for this barbaric demolition - the library doesn’t fit into the townscape of those slums any longer. Except of the dust. The mayor’s declaration yesterday was very simple: “Anybody interested in buying a goldfish?”
[Während der Reporter weiter spricht, legt sich eine französische Stimme über ihn. Man kann wegen der Überlagerung jedoch weder den Reporter, noch die französische Stimme verstehen. Nach ein paar Sekunden ertönt zusätzlich ein Morsesignal. Kurz darauf tauchen im Hintergrund mehrere Menschen auf, die das vom Reporter Gesagte tanzend interpretieren, sowie ein Pantomime. Schließlich hört der Reporter kurz auf, dann spricht er ohne Überlagerung hörbar weiter.]
[/color]Und unsere Susi wird das Ganze für sie nun noch einmal zusammenfassen.
Schnitt zu einem Tisch, an dem eine Frau sitzt, auf dem Tisch ein Gipsmodell einer Bibliothek. Die Frau präsentiert kurz mit den Händen das Gebäude, dann holt sie einen Holzhammer hervor und zertrümmert damit das Gebäude. In die Überreste steckt sie ein Fähnchen mit der Aufschrift „Staub“. Erneut präsentiert sie mit den Händen die Trümmer.
SCHRIFTZUG: Staub
[/color]VOICE OVER:
Fern-Seh-Zeit-Ung!
Schnitt zurück in die Galerie.
[/color]Maler:
Eventuell!
Besucher:
Möglicherweise!
Maler:
Eventuell!
Besucher:
Möglicherweise!
Maler:
Eventuell!
Besucher:
Möglicherweise!
[Einem der Anwesenden wird es jetzt zu bunt, er zückt eine Pistole und erschießt den Besucher und den Maler, die theatralisch versuchen, zu sterben. Sofort springt der immer noch ramponiert aussehende Moderator dazwischen.]
[/color]MODERATOR:
Du Idiot! Hatte ich vorhin nicht gesagt, dass wir bei einer weiteren Erschießung sofort abgesetzt werden! Wie kann man nur so…
Schnitt zu einem Intro der Serie „Stalingrad“, das im Stil von 80er/90er Jahre-Actionserien gehalten ist.
Schnitt zurück in die Galerie.
[/color]MODERATOR:
So blöd muss man erst mal sein! Nanu? Wir werden ja wieder gesendet? Aber das heißt ja…Wir sind wieder im Spiel, Leute!
[Jubel unter den Anwesenden.]
Schnitt in eine Kindersendung, die Credits laufen ab.
[/color]KINDERMODERATOR:
Nun, liebe Kinder, was habt ihr heute aus dem ganzen gelernt? Nun, dazu ein Wort in eigener Sache: Wo gespeckter Sitz auf fliegenden Stahlträger Verbrennung von Leib und Beelitz. In Fällen anderer mit Möglichkeit als Rechnung. Guten Abend und auf Wiedersehen.
[Die Mona Lisa wird eingeblendet.]
SCHRIFTZUG: Gewidmet Manfred del Hülsengebröselgedröselgewusel, dem Erfinder des Kieselsteins.
Et c’est la fin.
Personen und Farbcodierung:
Alpha
Beta
Gamma
Delta
Epsilon
+Gruppe/Komparsen
Schnitt in ein einfaches Fernsehstudio, in dem ein Moderator steht.
SCHRIFTZUG: Was war falsch?
MODERATOR:
Guten Abend, liebe Gäste und Gästinnen. In der letzten Sendung hatten wir für unser heutiges Gewinnspiel zwei historische Fehler versteckt, die es zu erraten galt. Nun, alle Teilnehmer sendeten folgendes ein: Erstens, die Bundesrepublik wurde nicht 1948, sondern 1949 gegründet und zweitens: 1453 wurde Konstantinopel nicht von den Franzosen, sondern den Osmanen überrannt. Meine Damen und Herren, das waren leider die falschen Antworten! Richtig wäre gewesen: Das Flugzeug wurde von Manfred Hülsengedröselgebröselgewusel erfunden.
[Die Mona Lisa wird eingeblendet.]
SCHRIFTZUG: Manfred J Hülsengedröselgebröselgewusel, 1905-1879
[/color]VOICE OVER:
Fern-Seh-Zeit-Ung!
[Die Mona Lisa wird wieder ausgeblendet.]
[/color]MODERATOR:
Doch was war der andere Fehler in der letzten Sendung, fragen sie sich? Richtig – auch die Enter-Taste auf ihrer Tastatur wurde von Manfred Hülsengedröselgebröselgewusel erfunden.
[Die Mona Lisa wird wieder eingeblendet.]
SCHRIFTZUG: Manfred M Hülsengedröselgebröselgewusel, 1905-1789
[/color]VOICE OVER:
Manfred L Hülsengedröselgebröselgewusel, 1905 bis 1789, geliebter Ehemann und Fern-Seh-Zeit-Ung!
[Die Mona Lisa wird wieder ausgeblendet, neben dem Moderator steht nun ein Notar.]
[/color]MODERATOR:
Um die Richtigkeit all dessen zu bezeugen, was gerade gesagt wurde, steht neben mir nun ein notariell beglaubigter Notarenimitator. Und? Was alles korrekt?
NOTARENIMITATOR:
Ja.
MODERATOR:
Sehr schön. Haben sie sonst noch etwas anzumerken?
NOTARIMITATOR:
Ja – ich bin ein Notarenimitator und sie sehen „Drei Wahlhelfer und ein Goldfisch“.
SCHRIFTZUG: Drei Wahlhelfer und ein Goldfisch
[Auf einem mobilen Tisch rollt ein Goldfischglas mit einem Goldfisch durch das Bild.
Schnitt in ein Fernsehstudio, in zwei Sesseln sitzen der Moderator und ein Historiker.
SCHRIFTZUG: Moderne Kulturgeschichte in der Geschichte der Geschichte – Geschichtliche Betrachtungen geschichtlicher Geschichten in der Geschichte
SCHRIFTZUG: Aus Zeitgründen kann der volle Titel dieser Sendung leider nicht gezeigt werden.
[/color]MODERATOR:
Guten Abend, meine Damen und Herren, werfen wir wieder einmal einen historischen Blick auf die Kultur.
SCHRIFTZUG: Wir bitten daher um Entschuldigung.
[/color]HISTORIKER:
Auch von mir einen schönen Abend.
MODERATOR:
Heute möchten wir uns um eine besondere historische Persönlichkeit kümmern, die die heutige Kultur entscheidend geprägt hat.
SCHRIFTZUG: Wir wissen, dass es unentschuldbar ist, nur eine Abkürzung des Titels zu zeigen.
[/color]MODERATOR:
[Leicht irritiert.]
[/color]Eine besonders inspirierende Person, dessen Werke und Taten bis in die Gegenwart Auswirkungen haben.
SCHRIFTZUG: Ich bin ja so ein schlechter Mensch!
[/color]MODERATOR:
Äh…wann hört denn das mit den Untertiteln endlich auf?
[Der Historiker zuckt mit den Schultern.]
SCHRIFTZUG: Ich bin Abschaum!
[/color]MODERATOR:
Was soll denn das? Ist da hinten jetzt endlich mal Ruhe?
SCHRIFTZUG: Ich bin nicht mal den Dreck unter meinen Schuhen wert!
[/color]MODERATOR:
Also jetzt reicht es!
[Er zückt eine Pistole und feuert auf etwas außerhalb des Bildes. Ein Schrei ertönt.]
So, das sollte genügen. Wo waren wir stehen geblieben?
SCHRIFTZUG: Aua!
[/color]MODERATOR:
Was soll denn das schon wieder?
SCHRIFTZUG: Ich bin schwer verletzt!
[Der Moderator verlässt wütend das Bild. Man hört ein Handgemenge, der Historiker lächelt währenddessen eisern. Nach kurzer Zeit wieder Ruhe und der Moderator kommt ramponiert mit Kampfspuren zurück.]
[/color]MODERATOR:
Entschuldigen sie bitte die Störung. Wo wurden wir unterbrochen?
SCHRIFTZUG: 112! 112! Ein Krankenwagen! Ich bin wirklich schwer verletzt!
[/color]MODERATOR:
[Laut.]
[/color]Verdammt noch mal, wir reden hier über verfluchte Kultur, also halt endlich die Klappe, du Aushilfstechniker, du!
SCHRIFTZUG: Ich werde diskriminiert – ruft den Verfassungsschutz!
[/color]MODERATOR:
[Schreiend.]
[/color]HALT DIE KLAPPE! DU STÖRST DIE BESONDERE ATMOSPHÄRE DER KULTUR!
[Ein Verfassungswächter tritt auf.]
[/color]VERFASSUNGSWÄCHTER:
Ich wurde gerufen?
CHOR AUS DEM OFF:
Der Verfassungsschutz!
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Derselbe. Na ja, nicht ganz. Ich bin nur ein Teil von jener Kraft, die stets das Beste will und nur Beknacktes schafft. Wir sind die Geist, der stets die Intoleranz verneint. So ist denn alles, was ihr Sünde, Diskriminierung, kurz das Böse nennt, unser eigentliches Element. Ich bin ein Teil des Teils der anfangs alles war, ein Teil des Lichtes, das sich die Dunkelheit gebar!
[Eine Trillerpfeife, ein Polizist tritt auf.]
[/color]POLIZIST:
Halt, im Namen des Goetheinstituts! Sie sind wegen schweren Plagiatismus verhaftet!
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Wir wollen wirklich uns besinnen, die nächsten Male mehr davon! Dürfte ich wohl diesmal mich entfernen?
MODERATOR:
Ein Plagiator? Unerhört!
HISTORIKER:
Das hätte ich niemals von ihnen gedacht!
SCHRIFTZUG: Ich auch nicht.
[/color]POLIZIST:
Es tut mir leid, aber sie sind festgenommen. Aus der Nummer kommen sie nicht mehr hinaus!
[Er legt dem Verfassungswächter Handschellen an.]
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.
POLIZIST:
Erzähl das dem Richter!
VERFASSUNGSWÄCHTER:
Wer hat dir Henker diese Macht über mich gegeben?
POLIZIST:
Hilft hier kein Flehen, hilft kein Sagen, so mag ichs, dich hinwegzutragen!
HISTORIKER:
Moment mal! Das ist doch aus Faust!
POLIZIST:
Was?
[Der Historiker holt ein kleines Buch hervor und blättert kurz darin.]
[/color]HISTORIKER:
Hier: Zeilen 4574 und 4575, Im Kerker.
[Alle anderen holen auch kleine Bücher hervor und blättern eilig darin.]
[/color]MODERATOR:
Er hat Recht! Sie haben einfach aus Faust zitiert! Das gehört sich nicht in einer Sendung über Kultur!
[Der Polizist bricht zusammen.]
[/color]POLIZIST:
Oh Gott, welche Schande habe ich über mich und meinesgleichen gebracht! Diese Schmach, diese Schmach!
MODERATOR:
Ach, nun markier doch nicht! Historiker, führen sie die zwei ab!
HISTORIKER:
Es wird mir eine Ehre sein!
[Er packt den jammernden Polizisten und den Verfassungswächter und zieht sie hinaus.]
[/color]MODERATOR:
Sehr schön, kommen wir nun endlich zu unserem Kulturbeitrag.
Schnitt zu einer idyllischen Wiesenlandschaft. Im Vordergrund ist ein Interviewer sichtbar.
[/color]INTERVIEWER:
Meine Damen und Herren, die Rede ist natürlich von Herrn Hülsengedröselgebröselgewusel, einem der bedeutendsten Menschen des gestrigen Jahrhunderts. Seine Werke und Erfindungen sind bis heute bekannt und seine Worte werden nur zu gerne zitiert. Und weil Herr Hülsengedröselgebröselgewusel so bemerkenswert war und auch über seinen Tod hinaus aufrecht erhält, wollen wir ihn heute gern interviewen.
[Die Kamera zoomt heraus. Man sieht nun, dass der Interviewer neben einem Skelett sitzt, das auf einem Stuhl liegt. Der Interviewer wendet sich an das Skelett.]
[/color]Guten Tag, Herr Hülsengedröselgebröselgewusel, wie geht es ihnen?
[Pause.]
[/color]Nun, Herr Hülsengedröselgebröselgewusel…öh…schönes Wetter heute, nicht wahr?
[Pause.]
[/color]Tja…Wie hektisch die Zeiten doch mittlerweile sind…Das war bei ihnen früher bestimmt noch viel ruhiger, nicht wahr? Heute kann man ja vor lauter Stress glatt den Kopf verlieren, oder?
[Der Skelett fällt der Kopf ab. Der Interviewer schaut sich panisch um und weiß nicht recht, was zu tun ist. Dann versucht er den Puls des Skeletts zu fühlen. Da er nichts feststellen kann, schüttelt er traurig den Kopf und legt ein Taschentuch über das Skelett, wie bei einem Verstorbenen. Dann verlässt der Interviewer das Bild. Eine Frau kommt, sieht das Skelett und erschrickt.]
[/color]FRAU:
Hermann, nein! Wie konntest du das nur tun? Wir hätten doch darüber reden können!
Schnitt zu einem Schachspiel, die beiden Spieler bewegen nach einander, aber mit einigem Zeitabstand ihre Figuren.
[/color]VOICE OVER:
Was für ein Spiel! Kaspar gibt nach rechts außen, wieder zurück in die Mitte, doch der Läufer springt dazwischen! Das sieht ganz klar nach einem Foul aus und…ja – da ist die rote Karte, der Läufer ist vom Platz!
[Ein Spieler schlägt den gegnerischen Läufer.]
[/color]Und nun ein weiterer Kampf über die linke Flanke. Sofort kommt Verteidiger Springer herbei, doch er wird meisterhaft umspielt. Der Bauer setzt zum Schuss an…
[Ein Bauer mit einem Jagdgewehr erscheint neben den beiden Spielern. Er legt an und erschießt den weißen Spieler.]
[/color]Tooor! Aus, aus, das Spiel ist aus! Böhmen ist Weltmeister!
Schnitt zurück zum Moderator, der immer noch ramponiert aussieht und in seinem Sessel sitzt.
[/color]MODERATOR:
Der Sender möchte an dieser Stelle anmerken, dass er das Erschießen von Personen in keiner Weise duldet und ein solches Verhalten in dieser Sendung nicht mehr wünscht. Sollte es dennoch noch einmal passieren, werden wir sofort abgesetzt und durch die neue Actionserie „Stalingrad“ ersetzt. Öh…
[Er schaut verwirrt in die Kamera.]
Schnitt zu einem Gemälde der Mona Lisa.
SCHRIFTZUG: Manfred Y Hülsengedröselgebröselgewusel, *1905, +1798, +2010
[/color]VOICE OVER:
In voller Trauer und Verzweiflung wollen wir nun Manfred D Hülsengedröselgebröselgewusel gedenken, der heute zum zweiten Male verstarb. Wir schließen in unsere Trauer natürlich auch die verblichenen Verbliebenen von Herrn Hülsengedröselgebröselgewusel mit ein und lauschen nun der Trauerrede der letzten lebenden Verwandten, der Urururururenkelin von Herrn Hülsengedröselgebröselgewusel.
Schnitt zu einem Kinderwagen, aus dem das Glucksen eines Babys zu hören ist.
Schnitt zurück zum Moderator, der sich eine Träne mit seinem Taschentuch abwischt.
[/color]MODERATOR:
Wie ergreifend. Traurig und ergreifend. Und so putzig süß!
[Er bricht in einen Weinkrampf aus.]
Schnitt in eine Galerie. Vor einem besonders abstrakten Gemälde steht eine Menschenmenge, die das Bild ratlos anschaut. Plötzlich niest einer der Anwesenden genau auf das Bild. Jetzt scheinen die anderen das Bild zu verstehen.
[/color]ALLE:
Ah…Oh…Ach so…
[Der extravagant gekleidete Maler kommt dazwischen.]
[/color]MALER:
Nein, nein! Das habe ich so nicht gemalt! Ihr versteht es falsch! Das Bild soll nicht verstanden werden!
BESUCHER:
Das Verständnis des Bildes liegt darin, dass man es nicht verstehen kann?
MALER:
Ja!
[Er überlegt.]
[/color]Ja, ist doch ganz einfach. Niemand darf dieses Bild verstehen. So war es ursprünglich gemalt!
BESUCHER:
Das verstehe ich nicht.
MALER:
Ja – genau das habe ich gemeint! Nur Verständnis im Sinne von Unverständnis ist Verständnis im Sinne dieses Bildes!
SCHRIFTZUG: Und nun noch einmal zum Mitschreiben für alle.
SCHRIFTZUG: Nur Verständnis im Sinne von Unverständnis ist Verständnis im Sinne dieser Fernsehzeitung.
[/color]VOICE OVER:
Fern-Seh-Zeit-Ung!
Maler:
Hören sie auf diese Stimme – die weiß, was sie sagt!
BESUCHER:
Nein, weiß sie nicht!
MALER:
Doch!
BESUCHER:
Nein!
MALER:
Doch!
BESUCHER:
Nein!
[Ein Eisverkäufer schiebt sich durch die Menge.]
[/color]EISVERKÄUFER:
Eis! Wunderbar frisches Eis! Wir hätten auch Albatros im Angebot! Albatros!
[Schwarzer Bildschirm, ein blinkender SCHRIFTZUG.]
SCHRIFTZUG: PLAGIAT!
[/color]VOICE OVER:
An dieser Stelle unterbrechen wir dieses Programm, da der Autor dieser Szene offenbar bei den Autoren von Monty Python seine Idee mit dem Albatros geklaut hat. Während besagter Autor nun durch Pulver und Blei hingerichtet wird, zeigen wir ihnen ein paar sehr entspannende Landschaftsbilder.
[Einblendung mehrerer Landschaftsbilder, dazu idyllische Musik. Auf jedem Bild ist ein Teil einer Autobahn zu sehen und man kann im Hintergrund deutlich den Verkehr hören.]
[/color]Und nun präsentieren wir ihnen ein Interview mit dem Mann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanweisungen lesen kann.
Schnitt in ein Studio, der Interviewer sitzt hinter einem langen Tisch.
[/color]INTERVIEWER:
Guten Abend, meine Damen und Herren. Ja, sie haben richtig gehört, wir haben heute live in unserer Show einen Mann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen lesen kann. Begrüßen sie daher bitte Herrn Johann Reibstein.
[Applaus, Reibstein kommt und setzt sich winkend.]
[/color]REIBSTEIN:
Guten Tag, welch eine Freude, hier zu sein.
INTERVIEWER:
Herr Reibstein, wir wollen natürlich sofort ihre Fähigkeiten in Anspruch nehmen. Hier ist eine typische, ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitung. Also…was steht dort?
[Er gibt Reibstein eine Anleitung, die er anfängt zu lesen.]
[/color]REIBSTEIN:
Diese Richtung den Stecker nicht abschneiden, da sonst Verrenkung aller Glieder in neue Wege durchführbar kann haben zur Folge.
INTERVIEWER:
Aha. Und was heißt das?
REIBSTEIN:
Ich habe nicht die geringste Ahnung.
INTERVIEWER:
Was? Aber sie sagten doch, dass sie diese Sorte Text lesen können!
REIBSTEIN:
Lesen ja, von Verstehen habe ich nie was erwähnt.
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen einen Mann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann.
[Wieder das Studio, Herr Riebstein tritt ein und winkt zum Publikum.]
[/color]RIEBSTEIN:
Ich bestelle sie einen schönen Zeitabschnitt.
INTERVIEWER:
Äh…ja, hallo. Sie können also ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen lesen? Und auch verstehen?
RIEBSTEIN:
Selbstverständlich ich in Lage versetzen zu analysieren Anleitung für Deutsch aus aller unter Himmel.
INTERVIEWER:
Was? Was hat er gesagt?
RIEBSTEIN:
Verzeihen, meine Person denken besseres Verständnis für Baum in Garten sonst Verletzung aller möglichen Fingernägel.
INTERVIEWER:
Was? Ich verstehe den Mann nicht!
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen einen Mann, der den Mann verstehen kann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann.
[Wieder das Studio, Herr Riebstien tritt ein und winkt zum Publikum.]
[/color]RIEBSTIEN:
Hallo.
INTERVIEWER:
Na Gott sei Dank.
RIEBSTEIN:
Große Freude erkennen zu einen Gefährten.
RIEBSTIEN:
So schön, werden zu begleitet von Mann eigener Lingua. Wann gehen wie die Vorgänge?
INTERVIEWER:
Entschuldigung, was sagen sie da?
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen einen Interviewer, der den Mann verstehen kann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann und den Mann, der den Mann verstehen kann, der ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen verstehen kann.
[Wieder das Studio, ein zweiter Interviewer tritt ein.]
[/color]ZWEITER INTERVIEWER:
Liebe Menschen, die sehen, ich ihnen willkommen nennen in diesem Fernseher.
INTERVIEWER:
Wie bitte? Was?
RIEBSTIEN:
Großer Spaß für Anwesendheit.
INTERVIEWER:
Ich verstehe hier kein Wort!
RIEBSTIEN:
Aussicht auf Wetter bemerkenswert einfühlsam ohne Achten auf Besonderheiten.
[Reibstein steht erkenntnisvoll auf.]
[/color]REIBSTEIN:
Jetzt verstehe ich es! Natürlich, es macht alles einen Sinn!
INTERVIEWER:
Was macht wie Sinn?
REIBSTEIN:
Orthografie simpel so einfach in Gehirn zu schlagen, dass Gliedmaßen eventuell in Trockenhaube verbrennen konnten. Zimmer frei!
RIEBSTEIN, RIEBSTIEN UND DER ZWEITE INTERVIEWER:
Zimmer frei!
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen den Mann, der chinesische Gebrauchsanleitungen ins Deutsche übersetzt.
Schnitt zu einem Maler in extravaganter Kleidung, der ein chinesisch-deutsches Wörterbuch in der Hand hält. Er fährt mit dem Finger zwischen den Zeilen hin und her und zählt ab.
[/color]MALER:
Ene, mene, muh…und raus bist du!
[Er schreibt das abgezählte Wort auf einen Zettel. Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen – Faust!
Schnitt zu einer Theaterbühne, auf der gerade Faust gespielt wird.
[/color]MEPHISTOPHELES:
Ich salutiere dem gelehrten Herrn!
Ihr habt mich weidlich schwitzen machen.
FAUST:
Wie nennst du dich?
MEPHISTOPHELES:
Die Frage scheint mir klein
Für einen, der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein,
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
FAUST:
Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?
MEPHISTOPHELES:
Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
[Plötzlich rennen von überall her Polizisten und werfen die zwei Darsteller zu Boden. Oberwachtmeister Klebeband tritt auf.]
[/color]KLEBEBAND:
Ha-ha! Haben wir euch!
MEPHISTOPHELES:
Wer sind sie?
KLEBEBAND:
Ich bin Oberwachtmeister Klebeband vom Goetheinstitut und ihr seid verhaftet! Denn ihr…habt Goethe plagiiert!
FAUST:
Wir gehören zu einer Theatergruppe, die Faust aufführt!
KLEBEBAND:
Ach? Und wo ist dann das Publikum?
FAUST:
Wir proben gerade!
KLEBEBAND:
Ha – habe ich euch erwischt! Denn eine gute Theatergruppe braucht keiner Proben! Die kann das einfach!
MEPHISTOPHELES:
Was? Das ist doch Blödsinn!
KLEBEBAND:
Nein, Logik! Man schreibt es Logik. Man spricht es auch Logik.
[Ein Professor in Laborkittel.]
[/color]PROFESSOR:
Ganz Recht. Da das geschriebene Wort Logik mit den Regeln der deutschen Intonation der Buchstaben akustisch dieselbe Lautanreihung aufweist wie das gesprochene Wort Logik, ist eindeutig nachgewiesen, dass es sich um ein und dasselbe Wort handelt, mit ein und derselben Wortbedeutung.
KLEBEBAND:
Danke, Professor.
PROFESSOR:
Es war mir eine Ehre, unter ihnen gedient zu haben!
[Er salutiert steif und marschiert davon.]
[/color]MEPHISTOPHELES:
Aber das Ganze bleibt trotzdem lächerlich!
KLEBEBAND:
Nein, sie haben nicht zugehört! Logisch – es heißt logisch! L-o-g-i-s-c-h! Logisch!
[Im Hintergrund erscheint eine blinkende Tafel mit dem Wort „Logisch“. Applaus, mehrere Luftballons fallen von der Decke, der Moderator kommt.]
[/color]MODERATOR:
Meine Damen und Herren, Applaus für Herrn Oberwachtmeister Klebeband, der das Lösungswort dieser Sendung genannt hat: Logisch.
[Die Polizisten und die Schauspieler applaudieren, Klebeband tut verlegen.]
[/color]KLEBEBAND:
Also das…hach, ich weiß gar nicht recht, was ich sagen soll.
MODERATOR:
Das macht doch nichts. Freuen sie sich einfach, dass sie gewonnen haben.
KLEBEBAND:
Oha, was denn?
MODERATOR:
Aufmerksamkeit.
KLEBEBAND:
Was? Aufmerksamkeit? Das ist doch unlogisch!
[Eine neue blinkende Tafel mit dem Wort „Unlogisch“ überdeckt die vorherige Tafel, wieder Applaus.]
[/color]MODERATOR:
Unglaublich, er hat auch das zweite Lösungswort dieser Sendung nennen können! Noch einmal Applaus für Oberwachtmeister Klebeband!
KLEBEBAND:
Was? Also langsam wird es unsinnig!
[Wieder eine blinkende Tafel, diesmal mit dem Wort „Unsinnig“.]
[/color]MODERATOR:
Wahnsinn, auch das dritte Lösungswort konnte der Oberwachtmeister erraten.
SCHRIFTZUG: Unsinnig
[/color]KLEBEBAND:
Wer denkt sich so einen Mist aus?
MODERATOR:
Ich fasse es nicht! Er hat auch das vierte Wort gefunden: Mist!
Schnitt zu einem Passanten auf der Straße.
[/color]PASSANT:
Ich möchte mich hiermit offen beschweren, denn anstatt sich ernsthaft über Kultur und Politik auseinander zu setzen, haben Steckdosen in die nicht gepackt sollte um Verhinderung von Körperexplosionen zu behandeln.
STIMME AUS DEM OFF:
Was sollte man ihrer Meinung nach ändern?
PASSANT:
Gedrungen in Heizkörper zu stecken die Verbindung von Muffe B zu genagelt A.
STIMME AUS DEM OFF:
Was?
[Der Passant überlegt.]
[/color]PASSANT:
Oh…ich bin in der Zeile verrückt.
SCHRIFTZUG: Achtung! Kalauerhafter Wortwitz!
Schnitt zu einem Priester, der tadelnd mit dem Kopf schüttelt. Er hebt ein Schild hoch, auf dem steht: „Buh! Kalauer raus!“
[/color]VOICE OVER:
Dieser Priester wurde gesponsert von: Nasser Trockenhefe.
Schnitt zu einem Bild, in dem ein Berg Hefe zu sehen ist. Darüber ein SCHRIFTZUG: „Einfach backen – mit Nasser Trockenhefe“
[/color]VOICE OVER:
Ja, jetzt wird backen viel leichter, denn mit Nasser Trockenhefe gelingt ihnen jedes Backkunststück. Seien es Torten…
[Ein Bild von einer Torte wird eingeblendet.]
[/color]…oder Brote…
[Ein Bild von einem Brot wird eingeblendet.]
[/color]…oder Gänsebraten.
[Ein Bild von einem Gänsebraten wird eingeblendet.]
[/color]Dazu kommt die sehr einfache Gebrauchsanleitung.
Schnitt in eine Küche. Eine Hausfrau liest von einer Hefeverpackung ab.
[/color]HAUSFRAU:
Die frische Hefe zerbröseln, in das Mehl geben und gut vermengen.
[Die Hausfrau sieht sich fragend um.]
[/color]Wie Hefepilz nun drinnen durch Typ 405 bearbeiten, sodass Grundnahrungsessenz Brot? Ego unverständlich wird wonach Anleitung zu verarbeiten kann!
[Ein Polizist.]
[/color]POLIZIST:
Ha-ho! Enttarnen gekonnt haben wir das Vorgehen was da durchgeht. Doch nicht gezählt für Goetheinstitut wachsam ausreichend! Unduldung aller Plagiate!
[Er führt die Hausfrau ab.]
Schnitt zu einem Begräbnis. Neben dem Priester steht ein zweiter. Trauerstimmung unter den Anwesenden.
[/color]PRIESTER:
Wir haben uns heute hier versammelt, um ein zweites Mal Abschied von Manfred A Hülsengedröselgebröselgewusel Abschied nehmen zu können. Ein wahrhaft bemerkenswerter Mann, der bis zu seinem Tod arbeitete. Doch sein letztes Werk, das er in Angriff nahm, ein Wörterbuch für Deutsch und ins Deutsche übersetzte, chinesische Gebrauchsanleitungen, blieb leider unvollendet.
[Der Priester senkt ehrfurchtsvoll seinen Kopf.]
[/color]ZWEITER PRIESTER:
Gemeinschaft wo gehören in Meute, um Ereignisse zwei für Verschluss von Leben mittels Manfred C Hülsengedröselgebröselgewusel zu entdecken. Kerl entscheidend großartig ausfallsweise explodierter Lautsprecher.
[Ein Manager.]
[/color]MANAGER:
Verzeihung, wir waren mit dem letzten Sketch eigentlich noch gar nicht fertig.
PRIESTER:
Was? Oh, das tut mir leid. Wir sind wirklich untröstlich.
MANAGER:
Oh…ist jemand gestorben?
PRIESTER:
Manfred…Manfred Hülsengedröselgebröselgewusel. Er…er ist erneut von uns gegangen.
MANAGER:
[Schockiert.]
[/color]Nein! Hülsengedröselgebröselgewusel?
PRIESTER:
Hülsengedröselgebröselgewusel.
[Der Manager schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.]
[/color]MANAGER:
Hülsengedröselgebröselgewusel! Wieso?
PRIESTER:
Das haben wir uns auch gefragt. Völlig unerwartet ist er gestorben. So was hatte er vorher noch nie gemacht.
[Pause.]
[/color]Doch…das eine Mal.
Schnitt zurück zum Passanten.
[/color]PASSANT:
Ich möchte anmerken, dass meiner Bitte um mehr Politik in dieser Sendung bislang immer noch nicht entsprochen wurde!
Schnitt in ein Talkstudio. In der Mitte sitzt der Moderator, rechts der Politiker Rechtssitz, links der Politiker Linkssitz.
SCHRIFTZUG: Das Politische Forum
[/color]MODERATOR:
Willkommen beim Politischen Forum. Zu Gast bei mir sind heute zwei namhafte Politiker zweier namhafter Parteien, Herrn Linkssitz und Herrn Rechtssitz. Das heutige Thema ist die derzeitige Debatte des Bundestages, wie der Staat mehr Geld machen kann um das Schuldenproblem lösen zu können. Um jedoch einen Streit darüber verhindern zu können, wer von den beiden nun anfangen kann, lassen wir einfach die Münze entscheiden.
[Eine überdimensionale Münze rollte durch das Bild. Wenn sie das Bild verlässt, hört man ein gewaltiges Scheppern und Krachen.]
[/color]STIMME AUS DEM OFF:
Aua! Mein Fuß, mein Fuß!
MODERATOR:
Wer von ihnen hatte Fuß getippt?
[Rechtssitz hebt die Hand.]
Herr Rechtssitz hatte Fuß. Nun, Herr Rechtssitz, sie haben dann das erste Wort.
[/color]RECHTSSITZ:
Und damit hat sich wohl mal wieder die Weitsicht unserer Partei bestätigt…
LINKSSITZ:
Was heißt denn hier bestätigt? Das beweist doch nur mal wieder, dass es ihrer Partei völlig egal ist, ob bei ihren Aktionen Menschen zu Schaden kommen oder nicht. Denken sie denn überhaupt nicht an den Fuß des armen Mannes?
MODERATOR:
Waren sie nicht für Kopf?
LINKSSITZ:
Das ist doch jetzt völlig aus dem Zusammenhang gerissen!
RECHTSSITZ:
Was heißt hier aus dem Zusammenhang? Es ist doch eindeutig, dass sie sich jetzt hinter billigsten Ausflüchten verstecken!
LINKSSITZ:
Ich verbiete mir diese Unterstellung!
MODERATOR:
Wollen wir nicht wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen?
RECHTSSITZ:
Es gab ein Thema?
LINKSSITZ:
Ja, so bereitet sich die Opposition mal wieder auf die Politik vor – überhaupt nicht!
RECHTSSITZ:
Ich bin nicht in der Opposition, sie sind in der Opposition.
LINKSSITZ:
Was? Ich will aber gar nicht in der Opposition sein!
RECHTSSITZ:
Wollen wir die Plätze tauschen?
LINKSSITZ:
Okay.
[Die beiden Politiker tauschen die Plätze.]
[/color]MODERATOR:
Schön. Können wir dann endlich zum Thema zurückkehren? Also: Wie kann der Staat besser Geld verdienen? Herr Rechtssitz?
RECHTSSITZ:
Wir brauchen etwas Neues, Innovatives und nicht dieses veraltete System, das die Partei von Herrn Linkssitz vorschlägt!
SCHRIFTZUG: Anmerkung: Es folgt der Lösungsvorschlag der Partei von Herrn Linkssitz!
SCHRIFTZUG: Mehr Geld verdienen
[/color]LINKSSITZ:
Ihr Vorschlag soll gut sein? Das, was sie uns da vorgelegt haben, würde das Land in den Ruin treiben!
SCHRIFTZUG: Anmerkung: Es folgt der Lösungsvorschlag der Partei von Herrn Rechtssitz!
SCHRIFTZUG: Mehr Geld einnehmen
[/color]RECHTSSITZ:
Wie können sie es wagen? In ihrer Partei ist man doch auf ewig uneins!
LINKSSITZ:
Ach? Das sagt der Richtige! Sie konnten sich in dieser Sendung doch nicht entscheiden, ob sie links oder rechts sitzen wollen!
RECHTSSITZ:
Ja – und sie haben mit ihren Sitztauschvorschlägen doch wieder alles unsinnigerweise durcheinander gewirbelt!
LINKSSITZ:
Das ist doch völlig aus dem Zusammenhang gerissen!
[Schwarzer Bildschirm]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen diesen Sketch in einer Version für Käseliebhaber.
[Bühne wieder sichtbar, die zwei Politiker tragen jetzt Hüte in Käseform.]
[/color]MODERATOR:
Haha – Käse Käse Käse Käse Käse Käse Käse Käse Käse. Käse Käse.
[Ein riesiges Käserad rollt durch das Bild. Als es weg ist, hört man wieder ein Scheppern und ein Schrei aus dem Off.]
[/color]SCHREI AUS DEM OFF:
Emmentaler! Emmentaler!
MODERATOR:
Käse Käse?
[Linkssitz hebt die Hand.]
[/color]Käse.
LINKSSITZ:
Cheddar Cheddar Cheddar Cheddar Cheddar Cheddar!
[Er deutet wütend auf Rechtssitz.]
[/color]RECHTSSITZ:
Gouda Gouda Gouda!
LINKSSITZ:
Cheddar?
RECHTSSITZ:
Gouda.
[Die zwei Politiker tauschen erneut ihre Plätze.]
[/color]Cheddar Cheddar Cheddar.
LINKSSITZ:
Gouda Gouda Gouda!
SCHRIFTZUG: Camembert! Camembert!
SCHRIFTZUG: Cheddar Cheddar
[/color]RECHTSSITZ:
Cheddar Cheddar? Cheddar!
SCHRIFTZUG: Camembert! Camembert!
SCHRIFTZUG: Gouda Gouda
[Schwarzer Bildschirm]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen diesen Sketch mit etwas weniger Käse.
[Studio wieder sichtbar, die zwei Politiker haben nun auch Käsekostüme an, die Arme vor der Brust verschränkt und schauen jeweils in die entgegen gesetzte Richtung.]
[/color]MODERATOR:
Käse.
RECHTSSITZ:
Brie!
LINKSSITZ:
Rochefort!
MODERATOR:
Salamai!
[Die zwei Politiker drehen sich verwirrt zum Moderator.]
[/color]DIE ZWEI POLITIKER:
Salami?
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Und nun präsentieren wir ihnen diesen Sketch mit Salami.
[Das Studio ist wieder sichtbar, die zwei Politiker wälzen in ihren Skripten.]
[/color]LINKSSITZ:
In meinem Skript steht nichts von Salami!
RECHTSSITZ:
In meinem auch nicht!
[Schwarzer Bildschirm.]
[/color]VOICE OVER:
Gelegentlich für Augenblick gefasst in Steckdose gebrannt durch viele Kabel, da sonst gelocht in die falsche Richtung.
[Bühne wieder sichtbar, alle drei sehen sich verwirrt an und zucken mit den Schultern.]
Schnitt zurück in die Galerie.
[/color]MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
BESUCHER:
Doch!
MALER:
Nein!
SCHRIFTZUG: Die nachfolgenden Sendungen verschieben sich jeweils um etwa 37 Minuten.
Schnitt zu einem hohen Fenster in einem großen Raum. Vor dem Fenster steht ein Mann.
[/color]MANN:
Wahrlich, jede Legende braucht ihren Sturz.
[Pause]
[/color]Daher kaufen sie jetzt ihren eigenen Fenstersturz! Schauen sie nur, wie praktisch so etwas sein kann. Ihnen ist den ganzen Tag langweilig? Sie sind katholisch und haben einen nervigen Protestanten im Haus? Dann ist das alles kein Problem mehr! Nehmen sie einfach den Protestanten und werfen sie ihn aus dem Fenster! Und wenn ihnen danach immer noch langweilig ist, schauen sie sich einfach die nächsten dreißig Jahre den von ihnen entfachten, europaweiten Glaubenskrieg im Fernsehen an. Also – kaufen sie sich ihren persönlichen Fenstersturz. Jetzt, sofort und augenblicklich!
Schnitt zu einer Passantin.
[/color]PASSANTIN:
Fenstersturz? Nein danke, ich habe schon einen.
Schnitt zu einem Koch in einer Küche.
[/color]KOCH:
Geschmacklos! Ich finde das einfach nur geschmacklos! Seit ich mit Nasser Trockenhefe koche, schmeckt das Essen überhaupt nicht mehr!
STIMME AUS DEM OFF:
Verzeihung, aber wir machen gerade Werbung für Fensterstürze.
KOCH:
Ach? Nein danke, ich habe schon einen.
Schnitt zu drei Kardinälen, die mit Fackeln und Heugabeln ausgerüstet sind.
[/color]KARDINAL:
Fensterstürze, sagen sie? Wie viel…kostet denn einer?
STIMME AUS DEM OFF:
Fünfzig Euro.
[Die drei Kardinäle tuscheln aufgeregt.]
[/color]KARDINAL:
Und…da kann man wirklich einen Protestanten rauswerfen?
STIMME AUS DEM OFF:
Ja.
[Die drei Kardinäle tuscheln aufgeregt.]
Schnitt zurück zum Passanten.
[/color]PASSANT:
Was hat ein Fenstersturz mit Kultur und Politik zu tun?
STIMME AUS DEM OFF:
Er ist Kriegsgrund und ein Rückfall in die Barbarei.
PASSANT:
Ach was? Dann nehme ich drei.
Schnitt zurück zu dem hohen Fenster, daneben die drei Kardinäle.
[/color]ZWEITER KARDINAL:
Und? Ist schon Krieg?
KARDINAL:
Ich weiß nicht.
DRITTER KARDINAL:
Also ich höre nichts.
ZWEITER KARDINAL:
Vielleicht hätten wir ihn nicht unbedingt im Erdgeschoss einbauen sollen.
[Der Mann schaut in etwas unordentlicher Kleidung und zerzausten Haaren durch das Fenster. Er ist sichtlich verärgert.]
[/color]MANN:
Verdammt noch mal – ich bin überhaupt nicht evangelisch!
KARINDAL:
Sondern?
MANN:
Ich bin Buddhist!
KARDINAL:
Also…
ZWEITER KARDINAL:
Das lohnt nicht – die werden einfach wiedergeboren.
KARDINAL:
Menno! Zu Trümmern wird alles gehen, was wir bedächtig bauten!
[Klebeband springt ins Bild.]
[/color]KLEBEBAND:
Halt! Ich bin der hochauflösende Oberwachtmeister Klebeband vom Goetheinstitut!
KARDINAL:
Was? Aber hier hat doch niemand Goethe zitiert.
KLEBEBAND:
Aber Schiller! Ihr habt den Wallenstein zitiert!
DRITTER KARDINAL:
Warum sollten wir uns für Wallenstein interessieren?
KARDINAL:
Das Goetheinstitut kümmert sich auch um Schiller?
KLEBEBAND:
Eigentlich nicht. Ich mache das hier in meiner Freizeit.
ZWEITER KARDINAL:
Schillerzitierende zu suchen ist ihr Hobby?
KLEBEBAND:
Es regt den Geist an und ich kann mich den wichtigen Fragen des Lebens hingeben.
Schnitt zu einem Bauernhof, ein Bauer steht neben einer Kuh, im Hintergrund mehrere andere Kühe.
[/color]BAUER:
Heute brat ich, morgen grill ich sie. Oder doch besser andersrum? Und als Beilage Prinzesskartoffeln oder Kroketten? Sollte ich sie zum Abendbrot oder zum Mittag essen? Mache ich ein Barbecue oder friere ich mir den Rest ein?
[Die Kuh fällt um, der Bauer reagiert panisch.]
[/color]Oh mein Gott – Elsa! Tu mir das nicht an! Ich habe mich doch noch gar nicht entschieden! Meine liebste Kuh Elsa, du kannst doch nicht einfach dahinscheiden!
[Er kniet in Trauer neben seiner Kuh. Ein Verkäufer aus der Werbung kommt ins Bild.]
[/color]VERKÄUFER:
Kennen sie das auch? Sie haben schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, können sich jedoch einfach nicht auf eine Möglichkeit einigen? Sie opfern einen Großteil ihrer Zeit, um über die möglichen Optionen nachzudenken und verlieren dabei einen wertvollen Angehörigen?
[Im Hintergrund fällt eine weitere Kuh um.]
[/color]BAUER:
Oh Gott – Berta!
VERKÄUFER:
Verzeihung – zwei…
[Noch eine Kuh fällt um.]
[/color]…drei oder mehr Angehörige.
BAUER:
Charlotte!
VERKÄUFER:
Aber das ist nun alles kein Problem mehr.
BAUER:
Erst die Kuh Elsa, dann die Kuh Berta, dann die Kuh Charlotte…Warum nur?
[Wieder fällt eine Kuh um.]
[/color]Ach…um die ist es nicht schade.
VERKÄUFER:
Denn jetzt gibt es…
[Wieder fällt eine Kuh um.]
[/color]BAUER:
Renate! Nein, nicht du auch noch!
VERKÄUFER:
[Mittlerweile sichtlich verärgert.]
[/color]Könnte mal bitte jemand den Trauerkloß hinter mir ruhig stellen? Nein? Gut, dann mach ich das!
[Er geht zum Bauern, nimmt aus der Tasche eine Tröte und bläst damit dem Bauern ins Gesicht.]
[/color]BAUER:
Höhö, wie lustig, eine Tröte.
[Der Verkäufer geht wieder zurück.]
[/color]VERKÄUFER:
Daher haben wir jetzt für alle Unentschlossenen unseren neuen Ratgeber „Schwere Entscheidungen leicht gemacht“, den wir sowohl als Paperbackausgabe wie auch als Handbuch mit festem Einband bitten. Bestellen sie ihn einfach unter der angegebenen Telefonnummer oder im Internet auf unserer Homepage. Zahlen sie in bar, per Kreditkarte, Lastschriftverfahren oder in bequemen monatlichen Raten. „Schwere Entscheidungen leicht gemacht“, das Buch für alle, die sich nicht entscheiden können. Oder unsere andere Neuerscheinung: „Leichter schwere Entscheidungen fällen“, wahlweise in rotem oder grünem Einband. Wir bieten Lösungen für alle großen Probleme.
Schnitt zu einem See mit einem Steg. In der Nähe des Stegs kämpft ein Schwimmer gegen das Ertrinken. Ein Passant kommt vorbei und schreitet sofort Tat in dem er einen Rettungsring zum Schwimmer wirft. Der Ring landet jedoch hinter dem Schwimmer. Aus einer erhöhten Ansicht sieht man nun, dass sich der Schwimmer genau zwischen Steg und Rettungsring befindet und anfängt, im Kreis zu schwimmen, da er sich nicht für eine Seite entscheiden kann. Nach ein paar Sekunden treibt eine verlassene Badeinsel vorbei, sodass der Schwimmer sich nun für eines der drei Objekte entscheiden muss. Jetzt wird es dem Schwimmer zu dumm und er steht im Wasser auf, das ihm lediglich zum Brustansatz reicht. Verärgert schaut er auf seine Armbanduhr.
[/color]SCHWIMMER:
Na Klasse, wegen dem Blödsinn habe ich die Nachrichten verpasst!
Schnitt in ein Nachrichtenstudio.
[/color]NACHRICHTENSPRECHER:
Emmentaler, Emmentaler, Emmentaler, Emmentaler, Emmentaler – Käse! Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie, Brie.
[Neben ihm wird ein Bild der drei Kardinäle gezeigt.]
[/color]Maasdamer.
[Das Bild der drei Kardinäle wird durch ein Bild von Klebeband ersetzt.]
[/color]Mark Twain – Goethe, Goethe, Goethe, Goethe, Goethe, Goethe, eventuell aber auch Schiller. Und für alle, die das jetzt nicht verstanden haben: Der Auslandsbericht.
Schnitt zu einem Reporter vor einer abendlichen Stadtkulisse.
[/color]REPORTER:
Good evening, ladies and gentlemen. At the moment I’m staying in front of the Traditional Obviously Public Library, also known as POBL, here in Hamburg, the worst slum of Dresden.
[Neben ihm wird eine Übersetzerin für Gebärdensprache eingeblendet.]
[/color]But he POBL is now the most shining ray of light in this darkest place of Munich. A place of knowledge, culture and dust. A lot of dust. Dust as much as information. Just a little metaphor for you to imagine, how much dust is in this great house of books. Trust me – it’s a lot. A lot of dust.
[Im unteren Teil des Bildschirms erscheint nun ein Laufband, das in Spanisch abläuft.]
[/color]But last February, in the middle of March, at the end of April, the government decided to break down this house, take down this monument, open this place. The reason for this barbaric demolition - the library doesn’t fit into the townscape of those slums any longer. Except of the dust. The mayor’s declaration yesterday was very simple: “Anybody interested in buying a goldfish?”
[Während der Reporter weiter spricht, legt sich eine französische Stimme über ihn. Man kann wegen der Überlagerung jedoch weder den Reporter, noch die französische Stimme verstehen. Nach ein paar Sekunden ertönt zusätzlich ein Morsesignal. Kurz darauf tauchen im Hintergrund mehrere Menschen auf, die das vom Reporter Gesagte tanzend interpretieren, sowie ein Pantomime. Schließlich hört der Reporter kurz auf, dann spricht er ohne Überlagerung hörbar weiter.]
[/color]Und unsere Susi wird das Ganze für sie nun noch einmal zusammenfassen.
Schnitt zu einem Tisch, an dem eine Frau sitzt, auf dem Tisch ein Gipsmodell einer Bibliothek. Die Frau präsentiert kurz mit den Händen das Gebäude, dann holt sie einen Holzhammer hervor und zertrümmert damit das Gebäude. In die Überreste steckt sie ein Fähnchen mit der Aufschrift „Staub“. Erneut präsentiert sie mit den Händen die Trümmer.
SCHRIFTZUG: Staub
[/color]VOICE OVER:
Fern-Seh-Zeit-Ung!
Schnitt zurück in die Galerie.
[/color]Maler:
Eventuell!
Besucher:
Möglicherweise!
Maler:
Eventuell!
Besucher:
Möglicherweise!
Maler:
Eventuell!
Besucher:
Möglicherweise!
[Einem der Anwesenden wird es jetzt zu bunt, er zückt eine Pistole und erschießt den Besucher und den Maler, die theatralisch versuchen, zu sterben. Sofort springt der immer noch ramponiert aussehende Moderator dazwischen.]
[/color]MODERATOR:
Du Idiot! Hatte ich vorhin nicht gesagt, dass wir bei einer weiteren Erschießung sofort abgesetzt werden! Wie kann man nur so…
Schnitt zu einem Intro der Serie „Stalingrad“, das im Stil von 80er/90er Jahre-Actionserien gehalten ist.
Schnitt zurück in die Galerie.
[/color]MODERATOR:
So blöd muss man erst mal sein! Nanu? Wir werden ja wieder gesendet? Aber das heißt ja…Wir sind wieder im Spiel, Leute!
[Jubel unter den Anwesenden.]
Schnitt in eine Kindersendung, die Credits laufen ab.
[/color]KINDERMODERATOR:
Nun, liebe Kinder, was habt ihr heute aus dem ganzen gelernt? Nun, dazu ein Wort in eigener Sache: Wo gespeckter Sitz auf fliegenden Stahlträger Verbrennung von Leib und Beelitz. In Fällen anderer mit Möglichkeit als Rechnung. Guten Abend und auf Wiedersehen.
[Die Mona Lisa wird eingeblendet.]
SCHRIFTZUG: Gewidmet Manfred del Hülsengebröselgedröselgewusel, dem Erfinder des Kieselsteins.
Et c’est la fin.