The eagle has landed...

Geschichte zum Thema Humor

von  Dart

„Meine Damen und Herren Passagiere, ich wünsche ihnen eine überlebensreiche Landung und für den Fall, dass sie beten möchten – beten sie doch für mich mit,“ weckte die Stimme der Flugannehmlichkeitsbetreuerin Mandy den Chronisten. Verschlafen rieb er sich kurz die Augen und blickte aus dem Fenster. Offenbar waren sie so gut wie angekommen, denn draußen war bereits schon eine Art Stadt zu erkennen, die mitten in der Wüste lag. Staubige Straßen zweigten sich von ihr ab und der Wüstenwind fegte den Sand gegen die Stadtmauern.
„Hach, Actymäl, ist das nicht ein wunderschöner Planet?“ fragte Unwichtig den Chronisten.
„Na ja…etwas sandig, finden sie nicht?“
„Och, nichts, was man nicht mit ein wenig Zeit und einem guten Besen bereinigen könnte!“
„Sie waren noch nie in einer Wüste, oder?“
„Nöö, warum?“
„Och…nur so.“
Ein plötzliches Rucken zeigte das Aufsetzen der Flugmaschine an und während das Flugbetriebssystem verzweifelt versuchte, die Bremse anzusteuern, rüttelte es die Passagiere nur so durch. Endlich jedoch kam die Maschine zum Stehen und ein allgemeines Klatschen war zu vernehmen.
„Wer zur Hölle klatscht denn bei so einer grottenschlechten Landung?“ fragte Winter mürrisch.
„Das ist kein Klatschen! Die Leute hatten nur während des Landevorgangs die Hände zum Gebet gefaltet und zittern jetzt noch so sehr, dass es sich anhört, als ob sie klatschen!“ antwortete Gruber und schnallte sich ab. Einige andere taten es ihm nach und eilten bereits den Ausgängen entgegen.
„FREIHEIT!!! Wir leben noch!!“
„Und wie geht es jetzt weiter, Herr Unwichtig?“
„Ach, nennen sie mich einfach Sähr.“
„Das beantwortet eigentlich nicht meine Frage…“
„Los, Leute, auf unseren Abenteuern entgegen!!“ rief Unwichtig fröhlich zwitschernd aus. Und tatsächlich, das nächste Abenteuer sollte nicht lange auf sich warten lassen und erschien ihnen in Form folgenden Satzes:
„PASS!“
„Ja…geht das nicht etwas höflicher?“ fragte Dart den freundlich aussehenden, aber mürrischen Staatsbeamten vom Zoll.
„PASS!“ wiederholte der nur. Seufzend überreichte Dart ihm das Schriftstück. Während die Amtsperson eifrig darin zu lesen begann, schaffte sie es trotzdem, ein gewisses Interesse an Dart zu heucheln:
„HABENSIESCHMUGGELWAREBEISICH?“
„Was?“
„DASHEISSTNICHTWAS,DASHEISSTWIEBITTE!“
„Was?“
„ICHSAGTE:DASHEISSTNICHTWAS,DASHEISSTWIEBITTE!“
„Könnten sie das vielleicht noch mal etwas deutlicher sagen?“
„NOCHMAL…HABENSIESCHMUGGELWAREBEISICH?“
„…Ob ich Schmuggelware bei mir habe?“
„GENAUDASHABEICHGEFRAGT.“
„Mal rein hypothetisch: Nehmen wir an, ich hätte Schmuggelware bei mir – würde ich ihre Frage dann mit ja beantworten?“
„HABENSIEODERHABENSIEKEINESCHMUGGELWAREBEISICH?“
„Nein, ich habe keine Schmuggelware bei mir!“
„BEWEISENSIEES!“
„Und wie soll ich das jetzt schon wieder machen?“
„LASSENSIESICHWASEINFALLEN!“
„Verdammt, sie schauen mich ja noch nicht mal an, weil sie seit drei Minuten die gleiche Seite meines Passes bewundern…Wie soll ich da was beweisen???“
„LASSENSIESICHWASEINFALLEN!“
„Ich schwöre – ich habe keinerlei Schmuggelware bei mir!“
Vorsichtig sah der Beamte auf und blickte dem Chronisten fest in die Augen:
„Wirklich?“
„Ja!“
„Schade…Heute ist internationaler Zollbefreiungstag – da hätten sie den Dreck nicht einmal verzollen müssen!“
„Dafür die ganze Fragerei? Um mir zu sagen, dass ich dann doch nichts zu befürchten hätte?“
„Na ja…ich hätte sie verwarnen müssen.“
„Also doch eine Bestrafung?“
„So in etwa…Ich hätte gesagt: „Dudududududu!“ und dabei gaaaaanz bedrohlich mit meinem Zeigefinger vor ihrer Nase rumgewedelt. Hier ist übrigens ihr Pass. Es ist alles in Ordnung, sie dürfen einreisen. Ich wünsche viel Spaß auf Actymäl.“
Der Beamte lächelte kurz und winkte bereits den Nächsten zu sich. Seufzend wartete der Chronist auf die anderen Expeditionsmitglieder…

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