Gendefekt
Sonett zum Thema Abgrenzung
von Isaban
Kommentare zu diesem Text
Caty (71)
(23.02.12)
(23.02.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Gut beschrieben. LG
Mir gefällt diese Umkehrung des "mit etwas schwanger gehen" hin zu "Ihr geht mit mir schwanger, ihr düsteren Dinge". Die Depression wird zum Agens, zu etwas, was das Leben des LyrIch bestimmt.
Obwohl nur vier Hebungen, bekommen die Zeilen durch den Daktylus ein Mehr an Silben, durch das diese besondere Schwere gut zum Ausdruck kommt. Gleich überlangen DNA-Strängen ziehen sich die Verse durch die chromosomen-kreuzgereimten Quartette. Die Überschrift stellt die Depression als etwas Anlagebedingtes dar, was gut zum Bild der Schwangerschaft passt. Wie einem Embryo ist dem LyrIch die Außensicht durch die Bauchdecke versperrt. Die bangen Frage "ist jemand da draußen, falls ja: Ahnt mich wer?" ist und bleibt unerhört.
Die eigene Wahrnehmung ist gestört, die Frage nach dem Selbst deshalb nach außen gerichtet. Eine Art Nabelschnurschlinge hat sich fest um das LyrIch gelegt, das sich durch jede Regung immer mehr einschränkt in seiner Bewegungsfähigkeit, sich quasi immer mehr selbst lähmt. Es schwimmt im Nirgendwo der nährenden Fruchtwasserlösung und löst sich dort selbst auf. Schön auch die Herausgebung der letzten Zeile durch den Auftaktwegfall, diese Betonung der Silben "fehl", "un" und "grau", in Verbindung zum "mich" zu Beginn von S4.
Gerne gelesen! Bin immer wieder erstaunt, liebe Sabine, wie schnell du ein Sonett nach dem anderen so locker aus dem Ärmel schüttelst. LG BirmchenIrmchen
(Kommentar korrigiert am 23.02.2012)
Obwohl nur vier Hebungen, bekommen die Zeilen durch den Daktylus ein Mehr an Silben, durch das diese besondere Schwere gut zum Ausdruck kommt. Gleich überlangen DNA-Strängen ziehen sich die Verse durch die chromosomen-kreuzgereimten Quartette. Die Überschrift stellt die Depression als etwas Anlagebedingtes dar, was gut zum Bild der Schwangerschaft passt. Wie einem Embryo ist dem LyrIch die Außensicht durch die Bauchdecke versperrt. Die bangen Frage "ist jemand da draußen, falls ja: Ahnt mich wer?" ist und bleibt unerhört.
Die eigene Wahrnehmung ist gestört, die Frage nach dem Selbst deshalb nach außen gerichtet. Eine Art Nabelschnurschlinge hat sich fest um das LyrIch gelegt, das sich durch jede Regung immer mehr einschränkt in seiner Bewegungsfähigkeit, sich quasi immer mehr selbst lähmt. Es schwimmt im Nirgendwo der nährenden Fruchtwasserlösung und löst sich dort selbst auf. Schön auch die Herausgebung der letzten Zeile durch den Auftaktwegfall, diese Betonung der Silben "fehl", "un" und "grau", in Verbindung zum "mich" zu Beginn von S4.
Gerne gelesen! Bin immer wieder erstaunt, liebe Sabine, wie schnell du ein Sonett nach dem anderen so locker aus dem Ärmel schüttelst. LG BirmchenIrmchen
(Kommentar korrigiert am 23.02.2012)
Ohnegleichen!
♥
♥
SCHWARZERLEU (27)
(23.02.12)
(23.02.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
magenta (65)
(24.02.12)
(24.02.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.