Moloch

Gedicht zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Der Moloch hat mich gefressen
und verschluckt und ausgespuckt.
Für immer gebrandmarkt,
sind wir Kinder
eines verworrenen Geistes,
Kannibalen,
die sich aus Gier
nach einem anderen Selbst
in Stücke reißen.
Wir zahlen
für die unausgesprochenen Sünden
unserer unausgeloteten Tiefen.
Verloren in schmutzigen Grüften,
die verschüttet sind
in unserer Seele.

Seele, ha!

Schatz,
meine Liebe
ist ein großartiger Irrtum des Universums.

Ich bin Gott
und ich bin der Satan.

Ich bin die Reinheit des Himmels
und der Teer der Hölle.

Geladen bin ich zum Fest
bei den Gerippen meiner Ahnen.

Mit dem Schwanz in der Hand
stehe ich in dunklen Ecken
und warte
auf die Kinder meiner Träume.
Ich will sie
fressen mit Haut und Haaren.

Oh, ich liebe das Leben so sehr.




© Rainer M. Scholz

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