Heimat

Gedicht zum Thema Andere Welten

von  Isaban

Ich träume oft von Klippen,
wo die kleinen, weißen Häuser
fest wie angeschweißte Muscheln
auf den Felsen stehen.
Vor manchen sieht man Wäsche
an den Wäscheleinen wehen;
was wurzelt, lernt dort wippen,
falls nicht, ist es bald weg.

Immer ist es windig und
immer spritzt die Gischt,
wenn das Meer am Fuß des Felsens
auf den Stein eindrischt,
doch selbst, wenn mal ein Sturm kommt,
die Häuser halten fest.
Ich glaub, ich lebte gern
in einem solchen Nest.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (27.06.12)
Deine Häuser erinnern mich an Schwalbennester. Nur dass an denen keine Wäsche hängt ... ;)
Wunderbar poetisch!

 Lluviagata meinte dazu am 27.06.12:
Träume sind Schäume. Ja. Aber ohne sie kann man doch gleich in die Kiste huppen. Alles immer zu hinterfragen oder genau abzuwägen würde mich persönlich krank machen.

 Isaban antwortete darauf am 27.06.12:
Liebe Llu,

Deine Häuser erinnern mich an Schwalbennester. Nur dass an denen keine Wäsche hängt ... ;)
Wunderbar poetisch!

Herzlichen Dank!


Zu den Träumen: Träume sind ungelebte Zukunft, sind vielleicht die Verarbeitung/Übertragung/Visionen von Gelebtem, ob nun bewältigt oder unbewältigt, sind das, was nur im Kopf passiert, während wir uns vom täglichen Erleben ausruhen, sind vielleicht nur Symbole für Wünsche und Ziele, die (eventuell noch) nicht erreicht wurden, vielleicht aber auch nur die symbolische Umsetzung dessen, was unseren Kopf gerade beschäftigt.
Das Leben selbst tangieren sie nur peripher, sie sind eine Art "Nebenleben", eines, in dem alles möglich scheint.- wer weiß, vielleicht sogar eine Art Idealleben, denn schließlich kann man daraus immer wieder aufwachen wenns unbehaglich wird und im "ganz normalen Alltag" weitermachen. Was wir selbst davon mit ins Wache nehmen, sind vielleicht nur Bruchstücke, Bruchstücke, die - wie bei einem Gedicht - sehr individuell ausgelegt werden können, wenn man sie denn deuten will. Auch wenn es schon von alters her immer Traumdeuter gab: Es gibt keine Garantie für die Richtigkeit ihrer Auslegung.
Ob das wirklich viel mit meinem Text zu tun hat? Nö, eigentlich nicht. Aber es ist vielleicht eine Erklärung dafür, dass manche Menschen so fest davon überzeugt sind, dass sie die einzig mögliche Auslegung gefunden haben. ;)

Es wird immer Leser geben, die etwas mit Metaphern anfangen können und solche, die damit ihre Schwierigkeiten haben. Ob es nun am Text liegt, wenn sich jemandem die Metaphern nicht erschließen oder an den Auffassungsmöglichkeiten der einzelnen Leser, ist absolut einzelfallabhängig. Wer sollte es jenen, die eine etwas andere Betrachtungsweise haben übel nehmen, wenn sie ihre eigenen, höchst individuellen Auslegungen für einen Text finden, der sich ihnen auf andere Weise nicht erschlösse? ;)
(Antwort korrigiert am 27.06.2012)
Spocki (57) schrieb daraufhin am 27.06.12:
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 Isaban äußerte darauf am 27.06.12:
Spitzohriges Ferkelchen, du! ;)
Ich grüß dich trotzdem.
janna (66)
(27.06.12)
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 Isaban ergänzte dazu am 27.06.12:
Ich danke dir, Janna! Es freut mich ungemein, dass auch die zweite Ebene anspricht. Und jaha, danke vielmals , ich steh immer noch voll drauf, wenn sich jemand mit meinen Stilmitteln beschäftigen mag!

Merci!


Liebe Grüße,

Sabine
Caty (71)
(27.06.12)
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 Isaban meinte dazu am 27.06.12:
Gedichte sind dazu da, liebe Caty, dass man sie auf recht individuelle Weise "beim Wort nehmen kann". Was der Leser allerdings in die Verse hineininterpretiert, muss nicht zwingend das sein, was dort zu lesen ist.
Besten Dank für deine ausgesprochen textferne, dafür aber sehr spannende Interpretation.

Mit freundlichem Gruß,

Sabine
KoKa (44)
(27.06.12)
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 Isaban meinte dazu am 27.06.12:
Du und schüchtern? :D
Ich danke dir, John.
Regentrude (52)
(27.06.12)
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Manu (56)
(29.06.12)
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 eiskimo (26.08.19)
Bedroht, aber mit der richtigen Trotzthaltung - so gelingt Leben.
Toll in Bilder gefasst! (ich sah die Bretagne)
lG
Eiskimo
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