Rose & Distel

Gedicht zum Thema Schönheit/ Schönes

von  niemand

Du lässt dich beirren
Mensch, bist kaum im Bilde:
Es sticht dich die Edle -
sie sticht, wie die Wilde.

Die eine verschönert dir, dornig,
selbst Kacheln,
der andern verübelst du, zornig,
die Stacheln.

Man nenne mich Dummkopf,
man heiße mich Tor,
ich zöge die Wilde
der Edleren vor.

Die Wilde ist bunter,
die Wilde lebt freier,
mit Vielfalt ziert munter
sie Wiese und Weiher.

Wild wuchert solch Spröde,
bei der ich gern hocke -
die Edle steht öde
oft brav nur, am Stocke.







*Anmerkung*

um einen Disput zu vermeiden, sage ich, dass mich
Ekkerhard Mittelbergs Gedicht zwar nicht inspiriert hat
hierzu, aber doch daran erinnert, einst Gewolltes
(die Idee: Rose & Distel) quasi endlich zu Papier zu bringen

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (15.07.13)
Die Disteln hatten schlicht das Pech, dass aus ihren Wilddisteln, im Gegensatz zu den Rosen, keine Kulturdisteln gezüchtet wurden. Der Text gefällt mir, besonders auch, weil er zum Thema Schönheit/Schönes eingestellt wurde.
Herzliche Grüße
Viktor

 niemand meinte dazu am 15.07.13:
Ich könnte es mir gut vorstellen, lieber Viktor, dass der Mensch die Disteln gerne kultiviert hätte. Ich freue mich jedoch, dass das nicht geht. Dann gäbe es nämlich die edle Einheits-Garten-Distel. Ich muss auch zugeben, dass ich Wildblumen (ich nenne sie bewusst nicht Unkraut, wie das üblich ist) viel lieber habe als alle Kulturpflanzen und eigentlich wundere ich mich, dass man solche schönen Gewächse Unkraut nennt mit herzlichen Grüßen zurück, Irene

 loslosch antwortete darauf am 15.07.13:
sie heißen unter profis "wildkraut".
(Antwort korrigiert am 15.07.2013)

 loslosch schrieb daraufhin am 16.07.13:
es gibt auch edeldisteln. und zierdisteln.

 irakulani (15.07.13)
Dein Werk gefällt mir gut, sehr gut, lieber niemand, aber vielleicht solltest du angeben, wer oder was dich inspiriert hat. Thematisch ist es doch sehr nah an Ekkis Gedicht.

L.G.
Ira

 niemand äußerte darauf am 15.07.13:
Ekkis Gedicht hat mich daran erinnert, dass ich schon vor Zeiten einen Gedanken hatte etwas über die Rose und die Distel zu schreiben, weil beide stechen, aber die Rose geliebt wird, hingegen die Distel immer als Unkraut gilt. Ich fahre mit dem Rad sehr oft an Gärten, wie an Wiesen etc. vorbei und immer wieder kommt mir der Gedanke, dass mir die Rose zu künstlich und die Distel zu verkannt ist. Ich habe Ekkis Gedicht gelesen und herausgelesen, dass er ein Rosenfreund ist.Ich bin aber keine Rosenfreundin, obwohl ich sie auch schön finde, sind mir diese Blumen zu künstlich.Ich denke, meine Intention ist eine andere, als die seinige. Eine Inspiration war es nicht, aber eine Erinnerung, das einst schon Gewollte zu versuchen, da war es in der Tat. Wenn Ekki meint, ich hätte ihm hier etwas gestohlen, dann soll er sich bitte melden, weil ich sehe keinerlei Plagiat, außer eine ähnliche Thematik, mehr nicht.
Ich hatte schon vor Zeiten mit Heidrun einen Disput, weil wir beide ein Gedicht zum Thema "Feierabend" posteten.
LG niemand

 irakulani ergänzte dazu am 15.07.13:
Ein Plagiatsvorwuf soll meine Anmerkung keinesfalls sein, dazu sind eure Gedichte von Intention und Ausführung viel zu verschieden.

Ntürlich haben auch verschiedene Menschen machmal ähnliche Gedanken ohne voneinander zu wissen. Hier war es aber so, dass dich Ekkis Gedicht ja zumindest an deinen eigenen Gedankengang erinnert hat. Und wenn zwei Gedichte so kurz hintereinander zu diesem Thema erscheinen, finde ich persönlich es einfach nur netter, wenn es eine Anmerkung gibt. Letzlich ist das aber jedem selbst überlassen - nichts für ungut.

L.G.
Ira

 loslosch (15.07.13)
kontrapunktisch. bei mir hats bumms gemacht.

formales: Dummkopf (ich dummkopf merke sowas.)

hocke/ stocke. man merkt die reimabsicht und ist ... fasziniert. lo

 niemand meinte dazu am 16.07.13:
... und ich Dummkopf habe das fehlende zweite "m" nicht bemerkt. Dank! Dir. Apropos "hocke/Stocke" - beim Reimen kommt man immer auf einen Punkt, an welchem man anfängt am Stocke zu gehen...*g*...Man muss immer irgendein Wörtlein kastrieren. Ich habe mich gegen die Kastration des "hocke" entschieden, weil ein "hock" ein wenig steif und so nach fix & weg klingt. Ich hocke aber gerne bei den Wildblumen und betrachte diese ausführlich.
Jetzt blieb mir nur das Stocke, zwar reimgeschuldet, jedoch nicht ohne Überlegung gewählt, denn wenn ich die Rose hätte am Stock stehen lassen, klänge das Ganze etwas abfällig in Richtung: Die sieht alt aus (am Stock) sieht sie aber nicht. Sie ist schon schön, daher habe ich mich für das altmodisch gebräuchliche "Stocke" entschieden. Klingt weicher, auch wenn es eine steife Angelegenheit ist, das mit der Kulturpflanze etc. Man könnte also, "ob dieser Absicht verstimmt sein", oder die Absicht könnte einleuchtend wirken, je nach Gusto
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 loslosch meinte dazu am 16.07.13:
das hab ich alles auch gewusst! und der herr sah, dass es gut war.

das gedicht hat einen schwung, erinnert mich an goethe:  das veilchen.

 niemand meinte dazu am 16.07.13:
Das Veilchen kannte ich noch nicht, gefällt mir aber gut weil es so herrlich schwingt danke hierfür!
Graeculus (69)
(16.07.13)
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 niemand meinte dazu am 16.07.13:
Ja, das stimmt, man muss sich Zeit nehmen um mehr zu sehen. Das habe ich auch erst bemerkt seit ich radel
mit herzlichen Grüßen, niemand

 EkkehartMittelberg (16.07.13)
Das gefällt mir sehr, Irene. Es wäre schade gewesen, wenn du es uns vorenthalten hättest.
Spaßeshalber bemerke ich mal, dass es auch wilde Rosen gibt. Sie wären im Zweifelsfalle mein Gusto.
Herzliche Grüße
Ekki

 niemand meinte dazu am 16.07.13:
Oh, ja, wilde Rosen, die habe ich vergessen, die haben so herrliche Namen wie Zimtrose, Essigrose, Hundsrose ...
Ja, die gefallen mir auch lieber Ekki, die wirken nicht so etepetete Mit herzlichen Grüßen, Irene
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